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Umwelt & Naturschutz   
Starrsinn bestraft: Dresden verliert Welterbetitel
Zur Aberkennung des Welterbetitels für das Dresdner Elbtal erklären Undine Kurth, Parlamentarische Geschäftsführerin und Obfrau im Ausschuss für Kultur und Medien, und Katrin Göring-Eckardt, kulturpolische Sprecherin:

Deutschland hat seit heute einen anerkannten Welterbe-Ort weniger. Die im spanischen Sevilla tagende UNESCO-Kommission hat dem Dresdner Elbtal aufgrund des Baus der umstrittenen Waldschlösschenbrücke den Welterbetitel aberkannt. Erstmalig hat die UNESCO damit ein Weltkulturerbe von ihrer Liste gestrichen. Wir bedauern, dass es aufgrund der Sturheit und Uneinsichtigkeit der Verantwortlichen vor Ort und in Sachsen - insbesondere von CDU und FDP - zu dieser Entscheidung hat kommen müssen. Das große Engagement vieler Dresdnerinnen und Dresdner für den Erhalt des Welterbetitels blieb erfolglos, wir teilen ihre Enttäuschung.

Leider ist zu befürchten, dass Bürgerprotest aber auch weiterhin erforderlich sein wird, denn erste Stimmen reden nun bereits - unter dem Deckmantel "moderner Urbanität" - einer völlig enthemmten Bauwut das Wort.

Deutschland ist mit der heutigen Entscheidung in Hinblick auf sein Welterbe weltweit blamiert. Dresden entgeht nicht nur ein werbewirksamer Titel, sondern es verliert auch wichtige Fördergelder. Dazu hätte es nicht kommen müssen. Das Kompromissangebot stand, den Bürgerentscheid für eine Elbquerung auch durch Realisierung eines Tunnels umzusetzen.

Die Ereignisse in Dresden zeigen, wie wichtig und richtig unser Antrag im Bundestag war, die UNESCO-Welterbekonvention endlich in nationales Recht umzusetzen.

Leider ist dieser Antrag am 17. Juni mit den Stimmen der großen Koalition im Kulturausschuss abgelehnt worden. Wir fordern aber weiterhin ein nationales Umsetzungsgesetz für die UNESCO-Welterbekonvention, damit die Anforderungen, die sich aus diesem Übereinkommen an die deutschen Welterbestätten ergeben, frühzeitig in allen Planungsprozessen Berücksichtigung finden.

Von der UNESCO erwarten wir, dass sie ihre gewählten Maßstäbe und Kriterien für das Welterbe an alle Welterbestätten weltweit gleichermaßen anlegt.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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