Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 08.11.2011
Muss der Milchmarkt den Finanzmärkten folgen?
Lösungsansatz für die Milchversorgung in Europa
Die internationale Finanz- und Schuldenkrise sowie die Krise auf dem Milchmarkt haben die gleiche Ursache. Hier wie da hat sich die Politik mit der Begründung aus der Verantwortung gezogen, der jeweilige Sektor würde am besten funktionieren, wenn er den freien Kräften des Marktes überlassen wird. Bürger und Staaten weltweit sehen, wie falsch diese Annahme ist und in welche starken Probleme sie uns stürzt. Sowohl im Finanz- als auch im Milchsektor werden in den nächsten Wochen wichtige Entscheidungen in der EU getroffen. Die Bürgerinnen und Bürger haben das Vertrauen in den Regelungswillen der Politik verloren. Es ist ein hartes Stück Arbeit, dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Doch mit dieser Arbeit muss JETZT begonnen werden!

Die Ahnungslosigkeit beenden - wir brauchen Überblick und müssen angemessen reagieren können

Ob die weltweite Banken- und EU-Schuldenkrise oder die Milchkrise mit ihren internationalen Auswirkungen - man hat nicht den Eindruck, als könnten die politischen Vertreter die Situation meistern. Sie wirken überfordert, teilweise ahnungslos. Es fehlen Wissen und Entscheidungsmut. Zudem lassen sie sich unter anderem von Bankeninteressen bzw. Interessen der Milchindustrie zu stark beeinflussen. Aber die Bürger fordern zu Recht, dass endlich effektiv reagiert wird.

Im Finanzsektor beinhaltet dies die Forderung nach einer strengeren und wirkungsvollen Finanzaufsicht, nach Transparenz auf den Märkten und nach einer effektiven Absicherung von neuen Finanzprodukten. Im Milchsektor ist es die Forderung nach einer Monitoringstelle, mittels derer man den Milchmarkt überblicken und alle Prozesse nachvollziehen kann. Dafür erfasst sie wichtige Daten wie Kosten der Produktion, Preise und die nachgefragte und angebotene Menge. Mit diesem Wissen kalkuliert sie dann Mengenanpassungen, d.h. errechnet, wie viel produziert werden muss, damit a) das Angebot sich an der Nachfrage ausrichtet und b) ein kostendeckender Milchpreis für die Erzeuger sowie c) ein fairer Milchpreis für die Konsumenten erreicht wird. Das ist ein Weg, mit dem man die Krise am Milchmarkt bewältigen kann.

Schlecht für die Landwirtschaft sind hingegen Lebensmittelspekulationen, wie man sie beispielsweise über die Einführung von Terminmärkten im Milchsektor plant. Wenige profitieren hier auf Kosten derer, die unter den Spekulationen zu leiden haben. Es hat sich im Finanzmarkt deutlich gezeigt und gilt auch für den Milchmarkt: Wir brauchen intelligente Regeln für den Sektor, keine Spekulanten! Jetzt spricht man richtigerweise im Finanzmarkt davon, Regeln wieder einzuführen, die man zuvor abgeschafft hatte, weil man erkennt, dass die Regellosigkeit extrem problematisch ist. Auch der Milchmarkt wird unter der jetzt geplanten Abschaffung wichtiger Regeln wie der Quotenregulierung stark leiden und braucht daher Überwachung durch eine Monitoringstelle.

Ein kranker Finanzsektor führt zu einem kranken Wirtschaftssystem mit der Folge großer sozialer Konflikte. Ein kranker Milchmarkt führt zu einem Einbruch des landwirtschaftlichen Sektors mit starken negativen Konsequenzen für das Bruttosozialprodukt.

Auch hier sind Gesellschaftskonflikte die Folge; unter anderem aufgrund des demografischen Ausblutens ländlicher Gebiete und der Zerstörung von Arbeitsplätzen sowie des Verlustes von Kulturlandschaften. Die soziale Problematik wird zudem durch den Wegfall von Steuereinnahmen, die dem sozialen Sektor nicht mehr zufließen können, verstärkt. Für unsere Verbraucher bedeutet ein kranker Milchsektor, dass sie keinen Zugang zu Erzeugnissen aus der nationalen bzw. lokalen Produktion mehr haben. Der Grund dafür ist, dass die Milcherzeugung sich in wenigen Gebieten konzentrieren wird, während sie in vielen anderen ausstirbt. Wie auf dem Finanzmarkt wird der Bürger auch hier die Zeche zahlen.

Müssen negative Erfahrungen immer wieder gemacht werden? Die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre vor Augen, hatte man auf Initiative der Bauern nach dem 2. Weltkrieg mit dem Landwirtschaftlichen Wirtschaftsinstitut (LEI) der Universität Wageningen eine Institution gegründet, die negativen ökonomischen Entwicklungen vorbeugen sollte. Ähnlich wie die oben beschriebene Monitoringstelle ermittelte sie die Produktionskosten und errechnete daraus einen Richtpreis. Dieser diente als solide Grundlage bei den Verhandlungen der Milcherzeuger mit den Molkereien. 2003 wurde der Milchpreis in der EU von diesem Richtpreis allerdings abgekoppelt, was zu problematischen Milchpreisentwicklungen und der heutigen Krise am Markt führte.

Es ist falsch, wenn im Finanzsektor Banken und Manager, im Milchsektor die Milchindustrie und der Handel die politischen Entscheidungen so stark beeinflussen, dass die Gesellschaft; dass das ganze System darunter leidet. Wir stehen an einem Scheideweg. Die politischen Entscheidungen der nächsten Monate werden darüber bestimmen, wie und ob unser System weiter bestehen kann und ob es im Sinne der Bürger gestaltet sein wird. Das Vertrauen ist extrem erschüttert. Wir brauchen gute und effektive Entscheidungen. JETZT!


Kontakt :
EMB Pressestelle: Silvia Däberitz (DE, EN, ES): 0049 2381 4361 200

European Milk Board
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm
Tel: 0049/2381/4361200
Fax: 0049/2381/4361153
office@europeanmilkboard.org
www.europeanmilkboard.org

Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2024
Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa