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Politik & Gesellschaft   
Schaulaufen der kreativen Weltverbesserer am Pfefferberg in Berlin
Cradle to Cradle®-Festival eröffnet mit hohem Besucherandrang
Gemauerte Verblendungen für Außenwände, die ohne Mörtel auskommen. T-Shirts ohne schädliche Chemikalien, die getrost auf dem Kompost verrotten. Stühle, deren Einzelteile immer wieder zu neuen Stühlen verbunden werden können.

Das sind nur drei Beispiele vom Cradle to Cradle®-Festival "Die nächste industrielle Revolution - Blueprint Netherlands", das am vergangenen Mittwoch im Aedes Architekturforum in Berlin eröffnet wurde. Kern des Festivals ist eine große Ausstellung rund um die guten Produkte, die Firmen, die sie herstellen, und die Cradle to Cradle®-Philosophie. Das Spektakel mit rund 80 Ausstellern und gut 500 Besuchern schon am Eröffnungstag läuft noch bis zum 16. März und wird ergänzt durch hochkarätige Workshops und Diskussionen, Filmvorführungen und sogar einer Modenschau niederländischer, deutscher und schwedischer Designer.

Cradle to Cradle® - von der Wiege bis zur Wiege - ist ein Design-Konzept, nach dem Produkte von Anfang an so konzipiert werden, das sie nach Ende ihrer eigentlichen Bestimmung völlig schadstofffrei wieder in neue biologische und technisch Kreisläufe zurückgegeben werden können. Im besten Fall sind sie dadurch sogar nützlich für Mensch und Umwelt. Inzwischen gibt es mehr als 600 solcher Produkte weltweit.

Unternehmen und Kommunen aus den Niederlanden erweisen sich als überaus innovativ und kreativ bei der Überarbeitung ihrer Produkte im Sinne des Design-Konzepts. Aus diesem Grund ist das Festival den Niederlanden gewidmet. Und weil es bei Cradle to Cradle® nicht nur um Umwelt geht, sondern genauso um Wirtschaftlichkeit und gesellschaftliche Kultur waren unter den Gästen und Rednern des Eröffnungstages auch der Botschafter des Königreichs der Niederlande in Berlin Marnix Krop, der Staatssekretär für Kultur, Berlin, André Schmitz und der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Hans-Joachim Fuchtel.

Der Umweltchemiker Professor Dr. Michael Braungart - gemeinsam mit dem amerikanischen Architekten William McDonough Erfinder des Cradle to Cradle®-Design-Konzepts, hatte sich zur Festival-Eröffnung den ganzen Tag Zeit genommen und sparte nicht mit provokanten Äußerungen. "Wir optimieren die falschen Dinge", sagte er bei seiner Eröffnungsrede im Aedes-Forum und beim Empfang in der niederländischen Botschaft. Er machte den Unterschied zwischen "effizient" und "effektiv" deutlich. Effizient sei es, die Dinge richtig zu tun, perfekt zu tun. Effektiv aber sei es, die richtigen Dinge zu tun. Die könnten dann auch verschwenderisch sein oder einfach nur schön. Ein Beispiel aus der Braungartschen Reihe plastischer Vergleiche: "Seiner Frau nach einem Streit Rosen zu schenken, sei insgesamt ziemlich ineffizient, aber ungemein effektiv."

Die Menschen - und speziell die Deutschen - hätten aber einen Hang zur Effizienz und perfektionierten darum falsche Systeme. Sei es Müllverbrennung, wo gar kein Müll sein sollte, oder Unterschreiten von Grenzwerten, wo schädliche Stoffe eigentlich nichts zu suchen hätten. Der aktuelle Skandal um Dioxin im Tierfutter zeige das. Braungart stellte darum fest: "Cradle to Cradle® ist ein positives Konzept." Er forderte Positivlisten von unbedenklichen Materialien anstelle von Grenzwerten oder Verboten für einzelne Inhaltsstoffe.

Beim Empfang in der niederländischen Botschaft erläuterte Stef Kranendijk, Chef des niederländischen Teppichboden-Herstellers Desso, den spannenden aber anstrengenden Weg, ein Unternehmen auf Cradle to Cradle® umzustellen. Alle Rohmaterialien und Produktionsprozesse stünden auf dem Prüfstand. Es bedeute gegebenenfalls, sich von Lieferanten zu trennen und neue Strukturen aufzubauen. Er sehe in der Umstellung ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Vorteile.

AUSBLICK

Das Cradle to Cradle®-Festival läuft noch bis zum 16. März und ist an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Weitere Highlights:

16. Februar, 19.30 Uhr:
Filmvorführung im Gropiusbau, Kulinarisches Kino; Kooperation mit der Berlinale

28. Februar, ganztägig:
Workshop zum Thema "Materials Pooling" - wie Rohstoffe dauerhaft zugänglich zur Verfügung stehen können

3. März:
Jakob von Uexküll, Gründer des Right Livelihood Award ("Alternativer Nobelpreis") und des World Future Council im Gespräch

9. März, ganztägig
Workshop Cradle to Cradle® -Architektur mit William McDonough, Co-Erfinder von Cradle to Cradle®

11. März, 19 Uhr
Modenschau niederländischer Designer; Verwendung von Cradle to Cradle® -Materialien

12. März:, 17.30 Uhr
BIMBACHE openART; Konzert mit Maía Mérida, Grand Dame des Canto Canario & Torsten de Winkel



Cradle to Cradle®-Festival:
26. Januar bis 16. März 2011

Ort:
Aedes Pfefferberg
Christinenstraße 18-19, 10119 Berlin
Tel. +49 30 282 70 15

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 11 bis 18.30 Uhr
Samstag und Sonntag 13 bis 17 Uhr



Weitere Informationen, Bilder und laufend aktualisierte Veranstaltungen unter www.cradletocradlefestival.com

Bilder vom Eröffnungstag finden Sie dort in Kürze

Kontakt:
EPEA Internationale Umweltforschung GmbH, Trostbrücke 4, 20457 Hamburg
Oliver Widmann, Tel.: +49 40 4313 49-50, E-Mail: press@epea.com
Petra Reinken, C2C-Festival, Mobil: +49 173 40 62 641, E-Mail: reinken@epea.com

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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press@epea.com
    

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