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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 30.09.2014
Schuldenabbau dank Windenergie
Im bayerischen Bidingen sorgt ein kommunales Windrad für einen gesunden Haushalt.
Foto: © Gemeinde Bindingen
"Bidingen ist eine verschuldete Gemeinde und die Möglichkeiten, neue Einnahmen zu generieren, sind begrenzt", beschreibt der Bidinger Bürgermeister Franz Martin die Situation der Gemeinde. "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien zeigt der Gemeinde eine wirtschaftliche Perspektive auf. Daher setzten wir uns hier in Bidingen für den Bau eines Windrads in kommunaler Hand ein." Mit Erfolg: Seit dem Frühsommer 2014 dreht sich eines der ersten kommunalen Windräder in Bayern. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) ehrt Bidingen für dieses vorbildlich umgesetzte Projekt als Energie-Kommune.


Die Gemeinde Bidingen liegt im Ostallgäu und damit im bayerischen Teil Schwabens. Die 1.600 Einwohner arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft oder in den umliegenden Städten. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Gemeinde sind begrenzt und damit auch die Einnahmequellen für die Gemeindekasse. "Wir wollen aktiv etwas für den Schuldenabbau unserer Gemeinde tun", bestätigt Bürgermeister Martin. "Mit dem Windrad tun wir nun in zweifacher Hinsicht etwas für die Zukunft unserer Region: Wir gehen den Schuldenabbau aktiv an und schonen zugleich das Klima."

Die Investition in das kommunale Windrad war ein mutiger Schritt: "Wir haben mit der gesamten Zuwegung und dem Anschluss insgesamt 4,7 Millionen Euro in das Windrad investiert", rechnet Martin vor. "Nach den Abzügen durch Zinstilgung und Betriebskosten bleibt noch ein Reingewinn von etwa 150.000 Euro übrig, der dann direkt in den kommunalen Haushalt und den Schuldenabbau fließen kann." Im Vorfeld des Baus gab es einen Bürgerentscheid durch die Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Mehrheit für den Bau des Windrads aussprachen.

Die Gemeinde hatte schon Erfahrung mit zwei Windenergieanlagen, die sich auf einer ausgewiesenen Vorrangfläche drehen. Dass es sich lohnt, über die Vorrangflächen hinaus nach geeigneten Standorten zu suchen, macht das Beispiel Bidingen deutlich. "Bei einer Wirtschaftlichkeitsprüfung kam heraus, dass auf dem Standort zwar ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Dieser ist jedoch so knapp bemessen ist, dass sich bei einem schwachen Windjahr auch Verluste einstellen können." Um dies zu vermeiden, errichtet die Gemeinde die Windenergieanlage an einem anderen Standort, der etwa sechzig Meter höher als der ursprüngliche Standort liegt.

Foto: © Gemeinde Ingenried
Aber nicht nur die wirtschaftliche und planerische Seite stellte die Bidinger vor eine große Herausforderung. Auch die Gemeindeordnung des Landes Bayern sieht eine besondere Regelung vor, die eine Neujustierung der Vorgehensweise bedeutet: "Die bayerische Gemeindeordnung sieht den Betrieb einer Anlage zur Stromerzeugung nur in der Größenordnung vor, in der der Strom auch in der Gemeinde verbraucht wird", erläutert Bürgermeister Martin.

"Das Windrad mit einer Nennleistung von drei Megawatt und einer Höhe von 135 Metern erzeugt mehr Strom, als wir in Bidingen verbrauchen." Der Trick der Bidinger war denkbar einfach: Sie betreiben das Windrad nun zusammen mit ihrer Nachbargemeinde Ingenried aus Oberbayern. "Ingenried hat 25 Prozent Anteil an dem Windrad", so Franz Martin. "Für Bidingen reichen 75 Prozent eines Windrads aus, um sich bilanziell vollständig mit Strom aus Erneuerbaren Energien zu versorgen."

"Der Betrieb von Anlagen der Erneuerbaren Energien bietet Kommunen die Möglichkeit, aktiv neue finanzielle Spielräume zu eröffnen", so Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der AEE. "Das Beispiel Bidingen macht aber auch deutlich, wie Kommunen zudem die planerischen und gesetzlichen Herausforderungen erfolgreich meistern können."

Das Beispiel Bidingen wird von Bürgermeister Franz Martin auf der Veranstaltung "Dezentrale Energiewende stärken" am 7. Oktober 2014 in Würzburg vorgestellt.

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