Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 21.03.2018
Eine konzerngeleitete Entscheidung der EU-Kommission
AbL fordert: Marktmacht eindämmen, konzern-unabhängige Saatgutzüchtung stärken
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) übt scharfe Kritik an der heutigen Entscheidung der EU-Kommission, die Fusion von Bayer und Monsanto unter unzureichende Auflagen zu genehmigen. "Mit dieser Entscheidung drohen den Bäuerinnen und Bauern noch mehr Abhängigkeiten, eine weitere Einengung der Sortenauswahl und Vielfalt, noch weniger Wettbewerb, Preisdiktat, Verschärfung der Patentsituation und Monopolbildung im Bereich der Digitalisierung in der Landwirtschaft. Wir werden nicht zulassen, dass multinationale Konzerne zukünftig bestimmen, was auf unsere Äcker und Teller kommt. Deshalb setzen wir unsere Arbeit für eine konzernunabhängige Saatguterzeugung und Daten- und Informationshoheit der Bauern fort", so Martin Schulz, Bauer aus dem Wendland und Bundesvorsitzender der AbL.

Die AbL hat als Drittpartei im Fusionsverfahren zwei differenzierte Stellungnahmen mit bäuerlichen sowie wettbewerbsrechtlichen Argumenten gegen die Vermachtung der Konzerne abgegeben. Auf Einladung der EU-Kommission hat sie ihre Ablehnung auch bei einer mündlichen Anhörung in Brüssel vorgetragen.

"Das Verfahren ist nicht transparent und undemokratisch," kommentiert Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL. Janßen weiter: "5 Tage Zeit, um 750 Seiten der Bewertung der Kommission zu lesen und dazu Stellung zu nehmen, wobei alle relevanten Marktdaten und Informationen geschwärzt sind und es keine öffentlich zugänglichen aktuellen Marktdaten gibt. Das ist kein Verfahren auf Augenhöhe. Trotzdem haben wir die Herausforderung angenommen und insbesondere die entstehende Marktmacht von Bayer-Monsanto problematisiert. Auch wenn die Kommission unsere Argumente und die Risiken der Fusion durchaus gesehen und teilweise sogar aufgenommen hat, kommt sie konzerngeleitet zu dem Schluss, der Fusion unter Auflagen zuzustimmen. Sie bewertet damit einmal mehr die Geschäftsinteressen der Konzerne höher als einen echten und fairen Wettbewerb und Entscheidungshoheit für alle Beteiligten. Eine solche Entscheidung geht an den Menschen vorbei und ist politisch verantwortungslos. Die AbL hatte die Kommission zu einer angemessenen und mutigen Entscheidung für die Interessen der Bauern und Verbrauchern in Europa und weltweit aufgefordert. Sie hat sich anders entschieden. Völlig untergetaucht in dieser Fusionsdebatte sind die Parteien der alten und neuen Bundesregierung. Von ihr fordern wir jetzt klare Signale und Weichenstellungen, um die Marktmacht der Konzerne einzudämmen und das Wettbewerbsrecht zu reformieren.

Trotz dieser sich schon im Vorfeld abzeichnenden konzerngewogenen Entscheidung der EU-Kommission gibt es ermutigende Zeichen bei Bäuerinnen und Bauern, in der Zivilgesellschaft und bei Züchterinnen und Züchtern. Saatgut und Ernährung sind wieder Thema. Saatgutfeste und Tauschbörsen erfahren großen Zulauf. Kleinere Züchtungsunternehmen sowie Bäuerinnen und Bauern und Gärtner haben sich auf den Weg gemacht, eine konzernunabhängige Saatguterzeugung aufzubauen. Wir fordern die neue Bundesregierung auf, einen staatlichen Saatgutfonds einzurichten, der transparent und demokratisch, ökologische und konventionelle Züchtungsprojekte fördert, die samenfestes, nachbaufähiges, gentechnikfreies Saatgut entwickeln. Das ist eine praktische Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und für eine gesunde vielfältige Ernährung für alle. Die Förderung der großen Saatgutkonzerne über Millionen schwere Forschungsprogramme ist hingegen einzustellen", so Janßen abschließend.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur


11.04.2024
BUND-Einkaufsführer "Torffrei gärtnern" Moore und Klima schützen

Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder Erfolgreiche Petition für Rumäniens Ur- und Naturwälder


Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft

Solaranlagen für private Haushalte: Das sind die Vorteile

10.04.2024
Starke Unterstützung für den Natürlichen Klimaschutz in den Kommunen Beschluss des Haushaltsausschusses zu Förderung in Höhe von knapp 200 Mio. Euro

EU: Verpackungen werden umweltfreundlicher Ein weiterer wichtiger Schritt nach umfangreichen Verhandlungen