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Presse-Stelle:  Ole von Uexküll Right Livelihood Award Foundation, S-10465 Stockholm
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 13.04.2006
Trägerin des Alternativen Nobelpreises im Hungerstreik
ZUSTAND DER INDISCHEN PREISTRÄGERIN MEDHA PATKAR HAT SICH DEUTLICH VERSCHLECHTERT
In Delhi protestieren seit 27 Tagen Mitglieder der Bürgerorganisation Narmada Bachao Andolan ("Rettet den Narmada"-Bewegung) mit Sitzstreiks gegen die Erhöhung des Sardar Sarovar Staudamms im indischen Bundesstaat Gujarat.
Die Wortführerin der Bewegung und Preisträgerin des Alternativen Nobelpreises, Medha Patkar, befindet sich seit 15 Tagen im Hungerstreik. In der Nacht zum 6. April wurde sie mit anderen Demonstranten festgenommen. Patkar und Mitstreiter Jamsingh Nargave wurden ins Krankenhaus gebracht, wo sie von der Öffentlichkeit abgeschottet ihren Hungerstreik weiterführen. Gestern wurde bekannt, dass sich entgegen Berichten der Regierung der Gesundheitszustand von Patkar deutlich verschlechtert hat.

Die geplante Erhöhung des umstrittenen Damms von derzeit 110,6 m auf 121,9 m würde 220 Dörfer überfluten. Und eine erfolgreiche Umsiedlung von betroffenen Dorfbewohnern hat es seit Baubeginn 1987 nicht gegeben. Weniger als 10 Prozent der Bevölkerung wurden umgesiedelt, meist in unfruchtbares, nicht kultivierbares Land. Der große Rest wurde durch Obdachlosigkeit in die Slums der Großstädte gedrängt. Doch die Regierung hält weiterhin an der Erhöhung des Damms fest.

Um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen, ging Medha Patkar gemeinsam mit drei weiteren Demonstranten am 29. März in Hungerstreik. Am 5. April schrieb Jakob von Uexküll, Gründer des Alternativen Nobelpreises, einen offenen Brief an den indischen Premierminister und den indischen Präsidenten, in dem er darum bat, das Anliegen der Bevölkerung zu erhören und damit Patkars Hungerstreik zu beenden. Von Uexküll wies darauf hin, dass der Bau von großen Dammanlagen weltweit kontroverse Diskussionen aufwerfe. Patkar versuche, mithilfe von friedlichen Mitteln die Regierung auf das Elend der betroffenen Bevölkerung aufmerksam zu machen.

Narmada Bachao Andolans Protest wird durch ein Urteil des Indischen Obersten Gerichtshofes aus dem vergangenen Jahr gestützt. Der Gerichtshof hatte der Regierung die Auflage erteilt, für angemessene Umsiedlung und Entschädigung der betroffenen Bevölkerung - arme Bauern und Adivasi (Stammesangehörige) - zu sorgen. Vorher dürfe eine weitere Erhöhung des Staudamms nicht erfolgen. Am 8. März hatte sich die Narmada Kontrollbehörde diesem Urteil widersetzt und einer Erhöhung des Damms zugestimmt.

Eine Delegation von drei Ministern besichtigte vergangene Woche drei Tage lang einen Teil der betroffenen Gebiete und legte dem Premierminister am Montag einen Bericht vor. Nach ausbleibender Reaktion des Premierministers rief Medha Patkar vorgestern dazu auf, den Sitzstreik noch intensiver fortzusetzen. Die Regierung kündigte gestern eine erneute Überprüfung der Dammerhöhung in einer Ausschusssitzung am Samstag an.

Das Staudammprojekt, das bereits 1979 in Planung ging, umfasst den Bau von 30 großen, 135 mittleren und 3000 kleinen Dämmen am Fluss Narmada. Es ist Teil der "Grünen Revolution" Indiens. Mit einer geplanten Höhe von 162 m wäre der Sardar Sarovar Damm höher als der Kölner Dom.

Ab 1985 formierte sich Narmada Bachao Andolan gegen das Staudammprojekt. Die Landüberflutungen, die durch den Staudamm entstehen, zerstören tausende Hektar wertvolles Ackerland und erzwingen eine Umsiedlung von bis zu einer Million Menschen. Durch massiven Druck von Narmada Bachao Andolan zog die Weltbank 1991 nach gründlicher Prüfung der Auswirkungen des Staudamms ihre Anleihe von 450 Millionen US-Dollar zurück. Für ihr Engagement erhielten Narmada Bachao Andolan, Medha Patkar und Baba Amte im selben Jahr den Alternativen Nobelpreis.


Auf Anfrage schicken wir Ihnen gerne weitere Hintergrundinformationen.



Kontakt:
Ole von Uexküll
Executive Director

RIGHT LIVELIHOOD AWARD FOUNDATION
PO Box 15072, 104 65 Stockholm, Sweden
Phone: +46 8 702 03 37, Fax: +46 8 702 03 38 ole @ rightlivelihood.org,
www.rightlivelihood.org (über Ostern nur per email erreichbar)

Der Alternative Nobelpreis (Right Livelihood Award) wurde 1980 von Jakob von
Uexküll gestiftet und wird jedes Jahr im Schwedischen Reichstag verliehen.
Mit dem Preis will die Right Livelihood Award Stiftung Menschen ehren und
unterstützen, die vorbildliche Lösungen zu drängenden globalen Problemen
aufzeigen.

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