Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Mobilität & Reisen alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 23.11.2021
Umland und Stadt nachhaltig verflechten
Flächen sparen, Freiräume gestalten, öffentlichen Verkehr und Radverkehr stärken, Co-Working fördern
Stadt und Umland sind trotz administrativer Grenzen eng miteinander verbunden und aufeinander angewiesen: Pendlerinnen und Pendler fahren zur Arbeit in die Stadt, das Umland bietet Wohnraum und Naherholung und ist Lebensmittelpunkt vieler Menschen. Um Wohnen und Arbeiten, Erholung und Mobilität in Stadt und Umland besser zu verflechten, die Lebensqualität zu erhöhen und die Umwelt besser zu schützen, hat das Umweltbundesamt (UBA) ein neues Konzept mit dem Titel "UMLANDSTADT umweltschonend" vorgelegt. "Bislang wird im Umland von Städten zu viel Fläche verbraucht, Freiräume verschwinden und der Pendelverkehr wird noch stark vom Auto dominiert. Wir brauchen gerade im Stadtumland neue Ansätze für kompaktes und attraktives Wohnen, eine Sicherung der Grün- und Freiräume und einen starken öffentlichen Verkehr", so UBA-Präsident Dirk Messner. Das Konzept wird im Rahmen des dritten UBA Forums mobil & nachhaltig am 23. November 2021 vorgestellt.

Umland und Stadt besser verflechten.
© Liv Merle Kantak
Vergrößerung der Graphik
Download der Studie
Das am 23.11. vorgestellte Konzept enthält Vorschläge, wie Wohnen, Arbeiten, Erholung und Mobilität im Umland umweltschonender werden können und zeigt, wie sich diese Themen künftig besser verknüpfen lassen. "Wir brauchen einen Perspektivwechsel auf das Umland. Es ist das Scharnier zwischen Stadt und Land und Lebensmittelpunkt von Millionen Menschen. Und weil sich dieses Umland dynamisch entwickelt, sollte die Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität dabei nicht unter die Räder geraten", so Dirk Messner.

Im Zentrum des UBA-Konzeptes steht die planerische, räumliche und organisatorische Verflechtung von Wohnen, Arbeiten, Erholung und Mobilität, die sich an den tatsächlichen räumlichen Beziehungen orientiert statt an administrativen Grenzen. Dafür empfiehlt das UBA, die Regionalplanung zu stärken, um Siedlungs- und Freiraumstrukturen auf überörtlicher Ebene besser zu steuern und den Umweltbelangen mehr Gewicht zu geben. Dazu kann die enge Verknüpfung mit Fachplanungen wie Verkehrs-, Lärmminderungs- und Landschaftsplanung beitragen. Über die formale Regionalplanung hinaus unterstützt ein informelles Regionalmanagement die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und weiteren Akteuren, um gemeinsame Ziele und Leitbilder zu identifizieren.

Das UBA schlägt weiter vor, die Wohnflächenentwicklung zwischen Kernstädten und ihrem Umland interkommunal abzustimmen. Der Außenbereich, d. h. Freiräume außerhalb bestehender Siedlungen, sollte konsequent von Bebauung freigehalten werden. "Angesichts des politischen Ziels, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen, brauchen wir dringend neue Bilder für attraktives und kompaktes Wohnen im Stadtumland, um die Ziele der Bundesregierung zum Umweltschutz durch Flächensparen zu erreichen", empfiehlt Dirk Messner. "Hierzu müssen wir die Rahmenbedingungen so ändern, dass im Umland flächen-, klima- und ressourcenschonend gebaut wird. Daher sollte der § 13b BauGB wieder abgeschafft werden, weil er kaum bezahlbaren Wohnraum in Ballungsräumen schafft, dafür aber weitere Zersiedelung fördert". Nach der derzeitigen Regelung dürfen Kommunen ohne Umweltprüfung und ohne naturschutzrechtlichen Ausgleich neue Baugebiete für Wohnzwecke im Außenbereich mit einer Grundfläche von bis zu 10.000 Quadratmetern angrenzend an bebaute Ortsteile ausweisen.

Durch die konsequente Eindämmung von Flächenverbrauch und Zersiedelung der Landschaft, so der Vorschlag des UBA, können große zusammenhängende stadtregionale Freiräume mit ihren vielfältigen Funktionen für Erholung, Klimaanpassung und Biodiversität erhalten werden. Das UBA schlägt vor, die Frei- und Grünräume vom Quartier bis ins Umland zu vernetzen und mit Fuß- und Radwegen zu verknüpfen. So könnten Umland und Kernstädte mit grünen Wegen verbunden werden, die gleichzeitig der Erholung und der aktiven Mobilität dienen.

Der Verkehrswende in der UMLANDSTADT kommt im UBA-Konzept eine zentrale Rolle zu. Ein starker öffentlicher Verkehr (ÖV), kombiniert mit Radschnellwegen, verbindet dabei das Umland mit der Kernstadt. Dafür braucht es mehr und besseren ÖV, der dauerhaft und nachhaltig finanziert wird. Der verbleibende motorisierte Individualverkehr soll auf Elektromobilität umgestellt werden, wozu der Aufbau einer Ladeinfrastruktur nötig ist, die auch das Umland vollständig abdeckt.

Das UBA empfiehlt weiterhin, mobiles Arbeiten durch Home-Office oder Co-Working-Angebote im Umland zu ermöglichen. "Wir müssen nicht nur zu Corona-Zeiten die Möglichkeiten der Digitalisierung besser nutzen, um Pendelbeziehungen zu reduzieren und aus Schlafstädten wieder belebte Orte zu machen", betont Dirk Messner.

Ein konkreter Vorschlag zur Belebung von Ortskernen und Verbesserung der Lebensqualität in der UMLANDSTADT ist der "MobilpunktPLUS". Dieser Ansatz verknüpft Angebote des Umweltverbunds mit sozialer Infrastruktur, Nahversorgung und Co-Working-Angeboten und bringt so viele Alltagsfunktionen an einem Ort zusammen. "So können die Menschen bequem zwischen Bahn, Bus, Rad oder Carsharing umsteigen, einen kleinen Einkauf erledigen, ein Paket abholen oder einen Sportkurs besuchen", so Dirk Messner.

Weitere Informationen


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

03.07.2025
Neue Gas-Öfen trotz Hitzewelle: Regierung verweigert Politik fürs Volk Zu heiß für kühle Köpfe? ÖDP kritisiert "Kopf-in-den-Sand-Politik" statt kluger Klimaschutz-Entscheidungen durch die Merz-Mannschaft.


30.06.2025
Agrarökologische Praxis Allianz gegründet - Ein wegweisender Schulterschluss für die sozial-ökologische Transformation Stärkung sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger Strukturen

"Hohe Wassertemperaturen können ökologisches Gleichgewicht in Gewässern empfindlich stören" Der Rhein hat die Marke von 25 Grad Celsius überschritten

"Kommunen engagieren sich landesweit für Klimaschutz" Zwischenbilanz des Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) nach einem Jahr: Hundert Projekte bereits umgesetzt

Brisantes Energiewendemonitoring Deutsche Umwelthilfe deckt mit vertraulichem Auftragsdokument geplante Klimaschutz- und Innovationsblockade von Katherina Reiche auf

Nachhaltigkeitslösungen von tec4U-Solutions erhalten TOP 100-Auszeichnung Ranga Yogeshwar würdigt Innovationskraft von tec4U-Solutions im Rahmen des Mittelstands-Summits


Kleidung clever nutzen Neues Themenheft der VERBRAUCHER INITIATIVE


29.06.2025
Klima-Allianz Deutschland warnt Untätigkeit beim Klimaschutz könnte Deutschland 33 Milliarden Euro kosten

27.06.2025
AbL kritisiert Rollback in der Agrarpolitik Langfristige Perspektive für Landwirtschaft, Natur und Tiere braucht mehr als Bürokratieabbau

Ist Völkerrecht noch das Recht der Völker? Macht sich die UNO selbst überflüssig?

Zweifelhafter Handel mit seltensten Tieren unter dem Deckmantel des Artenschutzes Pro Wildlife kritisiert Rolle Deutschlands bei fragwürdigen Deals

26.06.2025
Der Krötennachwuchs ist da Jetzt achtsam sein

50 Jahre CITES: Erfolge und Versäumnisse beim Kampf gegen das Artensterben Forderung nach mutigeren Schritten zum Jubiläum der wichtigsten Artenschutzkonvention

Für eine nachhaltige Zukunft und stabile Märkte AöL plädiert für Erhalt des Naturwiederherstellungsgesetzes

Klimaklage BUND und SFV legen bei Verfassungsbeschwerde nach

Umfrage deckt auf: Bauernhofkatzen oft vernachlässigt Deutscher Tierschutzbund fordert sofortige Maßnahmen gegen das stille Leid auf dem Land

Klimaverhandlungen in Bonn Noch keine gemeinsame Vision für erfolgreiche Weltklimakonferenz

75 Jahre Deutscher Naturschutzring 75 Jahre gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Was unserer gefährdeten Demokratie helfen kann Lesenswerte Beiträge und Debatten-Anregungen in der neuen Ausgabe der ÖDP-Zeitschrift "ÖkologiePolitik".


25.06.2025
"Gerne wieder!" Dialog-Aktion "Hof mit Zukunft" auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Rekord-Beteiligung