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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 09.05.2022
Weltladentag setzt Zeichen für gerechte Preise und existenzsichernde Einkommen und Löhne weltweit
Aufruf zum Verbot unfairer Produktionskosten entlang der gesamten Lebensmittellieferkette
Anlässlich des Weltladentags/World Fair Trade Day am 14. Mai rufen das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband die Bundesregierung auf, schnellstmöglich den Einkauf unterhalb der Produktionskosten entlang der gesamten Lebensmittellieferkette zu verbieten. Bundesweit machen Weltläden mit öffentlichen Aktionen unter dem Motto "MÄCHTIG unfair" auf die Machtungleichgewichte in globalen Lieferketten und deren negative Auswirkungen auf Produzierende weltweit aufmerksam.

Derzeit sorgen sich viele Verbraucher*innen angesichts der steigenden Inflation um ihre Kaufkraft. Am anderen Ende vieler Lieferketten in Deutschland und weltweit stehen häufig Erzeuger*innen, die aufgrund von Dumpingpreisen ihre Produktionskosten nicht decken können. "Während die Supermärkte in den Jahren der Pandemie Rekordumsätze einfuhren, sehen sich viele Erzeuger*innen weltweit mit einer Dumpingpreispolitik konfrontiert und kämpfen ums Überleben", kritisiert Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel. Die ruinösen Preise für Erzeuger*innen sind neben einer Markt- auch eine Machtfrage, denn der globale Agrar- und Lebensmittelhandel ist geprägt von extremen Machtungleichgewichten: Erzeuger*innen stehen in Abhängigkeit von wenigen Unternehmen, welche die globalen Lieferketten dominieren und ihren Lieferanten Handelsbedingungen und Preise weitestgehend diktieren können.

"Die Wertschöpfung entlang der Lieferkette muss endlich gerechter verteilt werden", ergänzt Anna Hirt, Kampagnenreferentin des Weltladen-Dachverbandes. Darüber wollen die Weltläden am Weltladentag unter dem Motto "MÄCHTIG unfair" mit Bürger*innen ins Gespräch kommen. "Eine Ausstellung mit diversen Alltagsgegenständen zeigt die Auswirkungen der niedrigen Preise für die Produzent*innen weltweit", so Hirt über die Aktion zum Weltladentag. "Gerade jetzt wird sehr deutlich, wie wichtig existenzsichernde Einkommen und Löhne für alle Menschen weltweit sind."

Die unfaire Einkaufs- und Preispolitik der Supermärkte und Lebensmittelunternehmen geht auf Kosten von Menschenrechten, Umwelt-, Tier- und Klimaschutz. Denn Preise unterhalb der Produktionskosten bedeuten für Kleinbäuer*innen und Arbeiter*innen im Globalen Süden häufig ein Leben in Armut und prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Viele Landwirt*innen weltweit und auch in Deutschland sehen sich gezwungen, ihren Hof aufzugeben, weil sie dem Wettbewerb nicht mehr standhalten können. Gerechte Preise, die die wahren Kosten widerspiegeln, wird es nicht ohne gesetzliche Rahmenbedingungen geben, da Unternehmen ohne ihre Wettbewerber nicht aus dem Preiskampf aussteigen werden.

Angesichts der ungleichen Machtverhältnisse im Agrar- und Lebensmittelbereich hat die Bundesregierung im letzten Jahr die gängigsten unfairen Handelspraktiken per Gesetz verboten. Anders als in Spanien wurde jedoch nicht der Einkauf unterhalb der Produktionskosten untersagt. Aus Sicht der Fair-Handels-Akteure muss die Bundesregierung diese Lücke schnellstmöglich schließen. "Die Bundesregierung muss für mehr Transparenz und Fairness entlang der Lebensmittellieferkette sorgen", appelliert Fütterer Richtung Berlin. "Ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten und eine unabhängige Preisbeobachtungsstelle wären notwendige Ergänzungen zum deutschen und angekündigten EU-Lieferkettengesetz", fordert Andrea Fütterer. "Mit Blick auf die derzeit steigenden Verbraucher*innenpreise könnte eine Preisbeobachtungsstelle Transparenz darüber schaffen, was die Gründe für Preissteigerungen sind und wie Margen und Gewinne in der Lieferkette verteilt sind. In Anbetracht der extremen Machtungleichgewichte in vielen Lieferketten stellt sich die Frage, wie mächtige Unternehmen steigende oder sinkende Kosten in der Lieferkette weitergeben", betont Anna Hirt. "Es ist eine Frage der Fairness, einzelne Akteure entlang der Lieferkette nicht unverhältnismäßig zu belasten. So sollten steigende Verbraucher*innenpreise auch in keinem Fall zulasten einkommensschwacher Verbraucher*innen gehen."

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