Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 09.10.2020
Nutri-Score
Bio-Branche fordert Nachbesserung
Der Bundesrat stimmte über den Nutri-Score ab. Damit wird die rechtliche Grundlage für das Ampelsystem als Lebensmittelkennzeichnung geschaffen. Zusätzlich empfiehlt der federführende Bundestagsausschuss die verpflichtende Kennzeichnung durch den Nutri-Score. Der Bundesverband für Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf beim Nutri-Score. Dieser muss dringend umgesetzt werden, bevor über eine Verpflichtung diskutiert wird. Aktuell werden Bio-Lebensmittel, die gesünder und nachhaltiger sind, durch den Nutri-Score benachteiligt.

Die BNN-Mitgliedsunternehmen aus Herstellung, Groß- und Einzelhandel setzen sich seit Jahrzehnten für gesunde, möglichst gering verarbeitete und nachhaltig produzierte Lebensmittel ein. Verbraucher*innen sollten umfassend und transparent über Zutaten und Nährwerte von Lebensmitteln informiert werden, um eine bewusste Kaufentscheidung treffen zu können. Dieses Ziel verfolgt auch das Ministerium von Julia Klöckner mit dem Nutri-Score.

Doch der Nutri-Score in seiner aktuellen Form weist zu viele Mängel auf, um dieses Ziel zu erreichen und benachteiligt zudem Bio-Lebensmittel erheblich. Denn im Gegensatz zu konventionell produzierten Lebensmitteln, die eine Vielzahl an Ersatzstoffen enthalten können, die vom Nutri-Score nicht erfasst werden, wird bei der Herstellung von Bio-Lebensmitteln gänzlich auf synthetische Ersatzstoffe verzichtet. Die Verwendung von Zusatzstoffen in der Bio-Lebensmittelverarbeitung ist in der EU-Öko-Verordnung stark beschränkt. Bio-Hersteller können und wollen ihre Produkte nicht in vergleichbarer Weise "schönen". Das wird im Nutri-Score-Algorithmus allerdings nicht berücksichtigt.

Beispielsweise wird ein Bio-Apfelsaft mit einem gelben "C" bewertet und eine Cola light mit einem grünen "B". Dabei ist der Bio-Apfelsaft ernährungsphysiologisch deutlich wertvoller als eine Cola light. Hochwertige Inhaltsstoffe wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, hoher Ballaststoffgehalt und sekundäre Pflanzenstoffe werden in der Bewertung bestimmter Produktgruppen gar nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt, obwohl sie ein ganz wesentlicher Bestandteil gesunder und ausgewogener Ernährung sind.

"Bio-Lebensmittel sind untrennbar mit einer intakten Umwelt verbunden", sagt Kathrin Jäckel, BNN-Geschäftsführerin. "Sie sind außerdem durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide bei der Erzeugung und mit möglichst naturbelassenen Zutaten auch die gesünderen Lebensmittel. Deswegen kann es nicht angehen, dass ein Label, das zu gesunder Ernährung hinführen soll, diese Tatsachen unberücksichtigt lässt."

Aus Sicht der Bio-Branche muss der Nutri-Score-Algorithmus überarbeitet werden, um Verbraucher*innen eine echte Chance für eine bewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen.

So bekäme die Lebensmittelwirtschaft außerdem entscheidende Impulse für mehr Ökologie und Nachhaltigkeit. "Zwei Ziele, die Bundesministerin Klöckner an anderer Stelle gerne fördert - hier aber außen vorlässt", ergänzt Jäckel.

Detaillierte Hintergrundinformationen und Forderungen zu den aus unserer Sicht notwendigen Anpassungen im Nutri-Score können Sie dem Positionspapier des BNN entnehmen.

Der BNN fördert parallel dazu als Praxispartner des Forschungsprojekts "Reformulierungsstrategien für Bio-Lebensmittel" (ReformBio) die Weiterentwicklung von Bio-Lebensmitteln mit dem Ziel, den Anteil von Zucker zu reduzieren, ohne dass dies mit einem Geschmacksverlust einhergeht. Das zeigt, dass auch die Bio-Lebensmittelwirtschaft aktiv an der Lösung aktueller Fragestellungen zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln arbeitet.

Über den BNN
Der Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. vertritt die Unternehmen der Naturkost- und Naturwarenbranche. Der Verband hat besondere Qualitätsrichtlinien für den Naturkost-Fachhandel verabschiedet, die über die gesetzlichen Anforderungen für Bio-Produkte hinausgehen. Die BNN-Mitgliedsunternehmen beschäftigen insgesamt rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter über 1.000 Auszubildende. Der Naturkost-Facheinzelhandel erzielte 2019 in Deutschland ein Umsatzvolumen von 3,76 Milliarden Euro mit Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik.

Zum Forschungsprojekt ReformBio
Mit dem Forschungsprojekt ReformBio arbeitet der BNN e.V. gemeinsam mit der Hochschule Bremerhaven und der Universität Göttingen an einer Reformulierungsstrategie für Bio-Lebensmittel. Dabei wird nach Lösungen gesucht, wie der Genuss- und Gesundheitswert von Produkten erhöht und für Verbraucher*innen transparent gemacht werden kann. Damit fördert dieses vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖLN) geförderte Projekt ein zukunftsfähiges Ernährungssystem.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

10.07.2025
Pirelli: Erster Serienreifen mit mehr als 70 % bio-basierten und recycelten Materialien Der für JLR entwickelte P Zero wird aus Materialien wie Silica aus Reisschalen, recyceltem Stahl und FSCTM-zertifiziertem Naturkautschuk hergestellt


09.07.2025
VIDAKAFE: Kaffee mit Mehrwert für Körper und Alltag Funktioneller Specialty Kaffee, entwickelt für gesundheitsbewusste Menschen mit Geschmack


08.07.2025
"Aktion Käferkarawane der Evangelischen Kirche der Pfalz zeigt, dass jeder beim Naturschutz mitmachen kann" Nach drei Jahren Projektlaufzeit gibt es eine beeindruckende Erfolgsbilanz

07.07.2025
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie mitten im Jubiläumsjahr DGS feiert 50-jähriges Bestehen ++ Delegiertenversammlung wählt neues Präsidium ++ Feiern, Anerkennung und Ziele


BÖLW zum Bundeshaushalt: Bio-Forschung weiter stärken! Forschungsbudget an wachsende Bio-Nachfrage anpassen

Forderung aus Hessen, Bayern, Sachsen und Berlin: Günstigen Erhaltungszustand beim Wolf feststellen

50 Jahre Fairness gestalten - 50 Jahre GEPA - Taste fair world Bundesentwicklungsministerin würdigt die Pionierrolle der GEPA - Festakt mit über 200 Gästen in Wuppertal

Neuer Rekord: 1.000 Fairtrade-Schulen deutschlandweit Immer mehr junge Menschen engagieren sich für fairen Handel


04.07.2025
Clean Industrial Deal Umweltorganisationen fordern konsequente Ausgestaltung für Klimaneutralität und Ressourcenschutz

Igel in Not Klimakrise: Sommerhitze wird zur tödlichen Gefahr


"Blaues Band trifft Grünes Band": Gemeinsam für die Aufwertung der Werra


Douglasien-Wäldchen bei München darf weiterhin nicht für Kiesabbau gerodet werden BN-Erfolg vor Gericht

Gesetzliches Photovoltaik-Ziel 2030 Erst(e) Hälfte ist geschafft


Erstbefund: Höhere Strompreise und eine gefährdete stabile Energieversorgung Neuer ElWG-Entwurf bringt Verunsicherung für über 500.000 Anlagenbetreiber*innen

Wirksamen Schutz vor Waldbränden Die Brände veranschaulichen deutlich, welche Gefahr von der Klimakrise für die innere Sicherheit in Deutschland ausgeht

Neue Logix Studie: Logistikimmobilien können signifikanten Beitrag zur Kommunalen Wärmewende leisten Vielfältige Potenziale von Logistikimmobilien bei der Unterstützung der Wärme- und Energiewende


Seit 15 Jahren: ÖDP-Initiative sorgt für rauchfreie Restaurants und Kneipen Mit Volksentscheid initiierte die Naturschutzpartei ÖDP Gesundheitsschutz in Restaurants für alle.


03.07.2025
Subventionen auf fossile Energienutzung schaden Wohlstand, Fiskus und Klima Neue ZEW-Studie zeigt Potenzial für Klimaschutz und wirtschaftlichen Fortschritt


Globale Gerechtigkeit jetzt umsetzen: Klare Schritte nach UN-Entwicklungskonferenz nötig

Neue Gas-Öfen trotz Hitzewelle: Regierung verweigert Politik fürs Volk Zu heiß für kühle Köpfe? ÖDP kritisiert "Kopf-in-den-Sand-Politik" statt kluger Klimaschutz-Entscheidungen durch die Merz-Mannschaft.