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BÖLW anlässlich der bundesweiten Öko-Feldtage 2019
"Innovationsmotor Bio: Öko-Landwirtschaft braucht Öko-Forschung"
Auf den Öko-Feldtagen diskutieren Forscher, Bauern, Politik, Behörden und Wissenschaft im BÖLN-Forum darüber wie "Forschung für den Öko-Landbau Wege in eine zukunftsfähige Landwirtschaft bahnt". Dr. Alexander Gerber, Vorstand für Landwirtschaft des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:

"Bio-Unternehmen und -Forscher müssen gemeinsam noch viele Fragen beantworten, etwa mit Blick auf die Gesunderhaltung von Pflanzen, der Züchtung angepasster Sorten und robuster Rassen oder der Entwicklung fairer Wertschöpfungsketten, die vielfältige Betriebe wirtschaftlich ermöglichen.

Öko-Forschung ist ein Innovationsmotor. Damit das ganze Potenzial von Bio zum nachhaltigen Umbau von Land- und Lebensmittelwirtschaft besser gehoben werden kann, heißt es, die Öko-Forschungsinfrastruktur sowie Kooperationen zwischen Forschung und Praxis auf Augenhöhe auszubauen und zu stärken. Hier wurde in den vergangenen Jahrzehnten Beispielhaftes geleistet.

Wer sich sinnvoller Weise zu 20 % Öko-Landwirtschaft bis 2030 im Koalitionsvertrag verpflichtet, muss das mit entsprechenden Investitionen in die Forschung unterfüttern. Es reicht nicht, den Anteil der Öko-Forschung bei unter 2 % der Agrarforschungsmittel zu belassen. Damit das Potential der Öko-Forschung stärker gehoben werden kann, braucht es eine Forschungspolitik, die Institutionen und Forschungsansätze aufbaut und stärkt, die systemorientiert sind und zugleich Wissenstransfer und Kommunikation als zentralen Bestandteil von Forschungsarbeit versteht und fördert. Damit Bio-Bauern, -Lebensmittelhersteller und -Händler weiter große Schritte vorangehen können, muss Bio auch in der Ausbildung eine wichtigere Rolle einnehmen.

Von Bio-Forschung und mehr Öko-Aus- und Weiterbildung profitiert der gesamte Agrar- und Ernährungssektor, der mit Blick auf Klimakrise, starke Höfe und Insektenschwund dringend nachhaltiger werden muss."

Hintergrund
System Öko-Forschung: Im Ökolandbau arbeiten Praxis und Wissenschaft gemeinsam intensiv am Wissensfortschritt, um praxisrelevante Forschungsfragen und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln. Die vorbildhaften Effekte solcher Praxisforschungsprojekte hinsichtlich des Dialogs aller Wissensträger, des intensiven Wissensaustauschs und der praktischen Anwendbarkeit von Ergebnissen wird zunehmend auch von der Forschungsförderung anerkannt. Öko-Forschung ist damit auch Vorreiter in der Weiterentwicklung transdisziplinärer Forschung, die wesentlich zur Lösung ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann.

Unterstützung der Öko-Forschung: Ende 2018 waren bereits 12 % der Höfe in Deutschland Bio-Betriebe. Trotzdem werden nach Erhebungen des staatlichen Thünen-Instituts nur 1,5 % der Agrarforschungsmittel in diesen Bereich investiert, obwohl Wissenschaftler und Landwirte einen beträchtlichen zusätzlichen Forschungsbedarf sehen, um zu einer noch? tier- und umweltgerechteren Landwirtschaft, mehr Wertschöpfung und einer schonenderen Lebensmittelverarbeitung mit weniger Zusatzstoffen zu kommen. Der BÖLW fordert deshalb eine Erhöhung des Ansatzes für das BÖLN von derzeit etwa 30 auf mindestens 60 Mio. € im Laufe der aktuellen Wahlperiode und eine entsprechende Budgetierung der Agrarforschungsmittel für öko-relevante Fragestellungen sowie eine entsprechende Ausstattung der Ressortforschungsinstitute und anderer spezialisierter Forschungseinrichtungen, um die jahrzehntelange Vernachlässigung aufzuholen und die Öko-Forschung entsprechend der Zielsetzung von 20 % Öko-Landwirtschaft auszurichten.

Wie Forschung für stabile Agrar- und Ernährungssysteme funktioniert.

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 46.000 Bio-Betrieben 10.91 Mrd. Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Bioland, Biokreis, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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