Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 26.06.2020
Kohlegesetz
Viel Geld für zu wenig Klimaschutz und zu wenig Schutz vor Folgekosten
Es besteht die Gefahr, dass die Steuerzahler*innen trotz der geplanten Braunkohle-Entschädigungen für Folgekosten aufkommen müssen. Die Entwürfe des Gesetzestexts zum Kohleausstieg und des öffentlich-rechtlichen Vertrags zeigen: Die komplizierten Regelungen versuchen Schlupflöcher zu stopfen, sie sichern die Folgekostenfinanzierung jedoch nach wie vor nicht ausreichend ab.

Es besteht die Gefahr, dass die Steuerzahler*innen trotz der geplanten Braunkohle-Entschädigungen für Folgekosten aufkommen müssen. Foto: herbert2512, pixabay.com
Nächste Woche soll das "Kohleausstiegsgesetz" nun endlich abgeschlossen werden - darin vorgesehen ist eine Entschädigungszahlung für Braunkohlekraftwerke in Höhe von 4,35 Mrd. Euro. Angesichts der sehr späten Ausstiegstermine insbesondere für die Braunkohle ist das viel Geld. Damit sollte zumindest sichergestellt werden, dass die absehbaren Folgekosten der Kohlenutzung später von den Betreibern übernommen werden - und nicht vom Staat. "Wir brauchen jetzt umgehend zusätzliche Instrumente, die CO2-Emissionen aus Kohlestrom schneller reduzieren - beispielsweise einen nationalen CO2-Mindestpreis für den Stromsektor. Nur so kann das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden", fordert Uwe Nestle, Geschäftsführender Vorstand des FÖS.

Der Entwurf eines öffentlich-rechtlichen Vertrags gibt Aufschluss über Details der Entschädigungszahlung an Braunkohlekraftwerke. Die grundsätzliche Frage, wofür die Entschädigungen gezahlt werden, bleibt jedoch nach wie vor unbeantwortet. Objektive Kriterien zur Begründung der Zahlungen an RWE und Leag sind auch in den aktuellen Entwürfen nicht enthalten. Für die Öffentlichkeit ist nicht nachvollziehbar, für welche finanziellen Verluste die Braunkohleunternehmen entschädigt werden sollen.

Positiv zu bewerten ist, dass das Geld für die Finanzierung von Tagebaufolgekosten genutzt werden soll. Entschädigungen für das Lausitzer Revier in Höhe von 1,75 Mrd. Euro sollen an die Zweckgesellschaften in Brandenburg bzw. Sachsen gehen, welche speziell für diese Aufgabe gegründet wurden. Zudem enthält der Vertrag einige Bestimmungen, mit denen die Mittel auch vor einer Insolvenz der Leag geschützt werden sollen.

Entschädigungen für das Rheinische Braunkohlerevier in Höhe von 2,6 Mrd. Euro fließen dagegen direkt an RWE Power und werden nicht speziell für die Folgekosten gesichert. "Das Geld verschwindet im Unternehmen und es ist nicht gesichert, dass es dann tatsächlich noch verfügbar ist, wenn es gebraucht wird", kritisiert Isabel Schrems, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim FÖS und ergänzt: "Immerhin soll durch eine Verbesserung bei der Konzernhaftung verhindert werden, dass sich der Mutterkonzern RWE dann aus der Verantwortung stehlen kann."

"Die Bemühungen zur Sicherung der Gelder für die Tagebaufolgekosten sind im Kohlevertrag klar erkennbar. Ob das am Ende hilft, muss aber leider immer noch bezweifelt werden. Sicherheitsleistungen zu verlangen wäre die einfachere und sichere Alternative gewesen", fasst Swantje Fiedler, wissenschaftliche Leiterin des FÖS, zusammen. So haben die zuständigen Bergbehörden laut Bundesberggesetz schon heute die Möglichkeit Sicherheitsleistungen zu erheben. Diese würden sicherstellen, dass die Mittel zur Rekultivierung und Wiedernutzbarmachung zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen:
FÖS Policy Brief (2019): Braunkohle Folgekosten: Verursachergerechte Finanzierung sicherstellen
FÖS Policy Brief (2020): Entschädigungszahlungen für Braunkohleunternehmen: Wofür und warum?

Über das FÖS
Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e.V. ist ein unabhängiger politischer Think Tank für marktwirtschaftliche Instrumente in der Umwelt- und Klimapolitik. Das FÖS erstellt ökonomische Studien und politische Expertisen. Seit 1994 setzt es sich für die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft ein.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2024
Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

 

 
An unhandled exception occurred at 0x4BED8402 : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x4BED8402 An unhandled exception occurred at 0x0045635E : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x0045635E 0x00483B3C