Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Energie & Technik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 18.06.2020
Ausbauplan für Stromnetz ist überdimensioniert
Experten fordern Trendwende für Dezentralität und Flexibilität
Trotz Kohleausstiegs und Energiewende schreitet der Bau großer Stromtrassen voran. Mit Blick auf die kommenden Beratungen des Bundesbedarfsplans für die Stromnetzentwicklung bis 2030 im Bundestag, kritisieren der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Netzplanung als überdimensioniert. Für solch ein Netz gibt es keinen Bedarf: Das Vorhaben sprengt hinsichtlich der Streckenlänge, der Art der Leitungen, der Kosten und der Umwelteingriffe den Rahmen.

Die Alternative zu der Förderung von überkommenen Strom-Autobahnen ist ein deutlich stärkerer dezentraler Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Das wäre sowohl kostengünstiger als auch umweltfreundlicher und könnte sich dadurch positiv auf die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung auswirken. Doch der Bedarfsplan zieht die Möglichkeiten zur Regionalisierung und den Ausgleich von Stromerzeugung und -bedarf auf Verteilnetzebene in Zellen oder durch Strommarktzonen nicht ausreichend in Betracht.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: "Ein regionaler flexibler Stromausgleich macht überdimensionierte Stromtrassen überflüssig, ist kostengünstiger und naturverträglicher. Doch die Bundesnetzagentur betrachtet ein solches Szenario nicht ausreichend und plant die Stromtrassen in Deutschland auf einer unvollständigen Grundlage. Statt auf mehr Strom-Autobahnen zu setzen, müsste der Netzausbau viel stärker als bisher auf die dezentralen Stromerzeuger und Bedarfe ausgerichtet werden. Der Bundesbedarfsplan 2030 muss überarbeitet werden, bevor er beschlossen wird."

Nicht nur aus ökologischen Gründen ist ein dezentraler Netzausbau ein sinnvoller Weg. Aus einer aktuellen Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Lorenz Jarass, die unter anderem im Auftrag des Initiativkreises Netzentwicklung 2030, des BUND Naturschutz in Bayern sowie mehreren Bürgerinitiativen und Kommunen erstellt wurde, geht hervor, dass der derzeitige Netzausbau auch ökonomisch nicht der beste Weg ist, um die Energieversorgung zu sichern. Die künftig extrem steigenden Netzentgelte werden nicht in Relation zu preisgünstigeren Optionen gestellt. Kosteneffizientere Netzplanung ist auch ökologische Netzplanung.

Die Kritik des BUND am Bedarfsplan, die auch Bundestagsabgeordneten vorliegt, wird von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Umwelt- und Erneuerbaren-Verbänden geteilt und bestärkt. Sie fordern gemeinsam eine neue Netzplanung, die sich an den Zielen der Dezentralität orientiert. Die Infrastrukturkosten müssen bei der Netzplanung berücksichtigt werden. Die Erzeugung von Wind- und Solarstrom muss stärker regionalisiert werden, hinzukommen muss systemdienliche Flexibilität und die Integration von Speichern. Statt auf der Grundlage des Netzplans eine überdimensionierte "Kupferplatte Deutschland" zu bauen, könnte auf diesem Wege über eine gleichmäßigere Verteilung von regionaler Wertschöpfung und Beschäftigung auch für mehr Akzeptanz und Resilienz gesorgt werden.

Weitere Informationen:
Die Stellungnahmen der unten genannten Expertinnen und Experten finden Sie unter folgendem Link: www.bund.net/bbplan-brief
  • Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW Berlin),
  • Prof. Dr. Christian von Hirschhausen (TU Berlin, und DIW Berlin)
  • Prof. Dr. Lorenz J. Jarass (Stromnetzsachverständiger in Wiesbaden)
  • Prof. Dr. Uwe Leprich (Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken)
  • Prof. Dr. Bernd Hirschl (IÖW)
  • Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner (FENES OTH Regensburg)
  • Dr. René Mono (100 prozent erneuerbar Stiftung, BBEn)
  • Dr. Axel Berg (EUROSOLAR)

Zur Jarass-Studie

Die Studie ist u.a. in Auftrag gegeben worden von den Bürgerinitiativen der Trassengegner-Bündnisse an Ultranet, Südlink, Südostlink und Juraleitung, N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg; Rechtsanwalt Wolfgang Baumann, Landkreis Wunsiedel, Gemeinde Brennberg, Gemeinde Wasserlosen, Gemeinde Geldersheim.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

17.07.2025
Kein Schutz für Tierquäler ÖDP kritisiert Urteil gegen ARIWA-Aktivisten: "Wenn Boten bestraft werden, läuft gehörig was falsch."


15.07.2025
Der Videonewsletter der Möbelmacher 219 Unser Plattenspieler im BR; Inselbegabung; Senegal in Ubach; Zecken finden; Lauftreff in U-bach


Amcor und Mediacor bringen recyelbaren Nachfüllbeutel für Wasch- und Reinigungsmittel der Marke Nana AmPrima®-Nachfüllbeutel senkt Plastikverbrauch und CO2-Fußabdruck für die Verpackung von 2-Liter Produkten erheblich


14.07.2025
Schwalmtal überzeugt mit Repowering, Beteiligung und Klima-App Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet im Juli die Gemeinde Schwalmtal als Energie-Kommune des Monats aus.

Berlin, bist Du bereit für das sauberste Event des Sommers? Am 19. Juli: "CleanUp & Dance" mit Detlef Soost, Anna Hiltrop und SpreeCleanUp


Erhöhte PFAS- und Pestizidwerte im Rhein Immer neue Giftfrachten der Chemie-Industrie

Politische Leitplanken für eine Erweiterte Herstellerverantwortung im Textilsektor Neues Policy Briefing empfiehlt zentrale Reformansätze für ein zukunftsfähiges EPR-System in Deutschland

Baustopp vor Borkum nach Sieg vor Gericht Deutsche Umwelthilfe schützt im Eilverfahren einzigartiges Steinriff vor Kabeltrasse für neue Gasbohrungen

11.07.2025
Weltbevölkerungstag 2025: Datenstopp setzt nachhaltige Entwicklung aufs Spiel Kürzungen von US-Entwicklungsgeldern gefährden das Wissen über die globale Bevölkerung und Fortschritte in der Gesundheit weltweit

Union und SPD wollen zurück in alte Zeiten AbL zu den Ergebnissen der Sonder-AMK

"Recycling-Taschentücher und -Toilettenpapier sparen Wasser, Bäume und Energie" Klimaschutzministerin Katrin Eder besucht den Mainzer Standort des Unternehmens WEPA auf ihrer Sommertour.

"Ein weiterer Baustein beim Wiederaufbau des Ahrtals ist erfolgreich abgeschlossen" Erfolgreiche Verhandlungen zum neuen vollelektrischen Betriebskonzept auf der Ahrtalbahn

60 Jahre Delfinarium Duisburg: Kein Grund zum Feiern Jubiläum überschattet von hohen Sterblichkeitsraten und gescheiterter Zucht

10.07.2025
Kraftwerksstrategie muss Motor der grünen Wasserstoffwirtschaft werden Ein Bündnis aus Unternehmen und Umweltverbänden fordert von Bundeswirtschaftsministerin Reiche verbindlichen Fahrplan zur Emissionsreduktion bei der Ausschreibung von Kraftwerken


Deutsche Umwelthilfe zu neuem EU-Gesetz für Wasserstoff "Greenwashing zugunsten klimaschädlicher Erdgasproduzenten"


Rückkehr zur Gasheizung? Umweltinstitut kritisiert Heizungsverband

Den Wert des Tourismus für Einheimische und Reisende sicherstellen Overtourism-Roundtable von BTW und DRV setzt Signal: Die Reisewirtschaft ist Partner der Destinationen - Gemeinsam daran arbeiten, Reiseströme zu organisieren


Zukunftsfähige Landwirtschaft nicht wegschieben! Wir haben es satt!"- Bündnis fordert beim Treffen deutscher Agrarminister*innen: Umwelt- und Tierschutz für Bäuerinnen und Bauern wirtschaftlich machen!

Wilde Wiesen bieten vielfältigen Lebensraum für Schmetterlinge Bürgerinnen und Bürger können helfen, ihr Vorkommen zu erforschen


"Autos als mobile Stromspeicher können helfen, die Energie- und Verkehrswende voranzubringen" Potential von bi-direktionalen Wallboxen, an denen E-Autos nicht nur betankt werden, sondern auch Strom ins Netz abgeben können