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Politik & Gesellschaft   
Keine freie Fahrt für Klimamanipulation
Eine verantwortungsethische Betrachtung
Ist Klimawandel kein existentielles Problem?
Die Replik des Wissenschaftlers war durchaus überraschend. Seine Einschätzung: Der Mensch wird nicht aussterben, dafür ist er viel zu dominant. Etwas Vergleichbares wie ihn gab es noch nie und man sollte ihn nicht unterschätzen. Mit seiner Technik wird er es auf jeden Fall überleben, auch wenn es vielleicht nur wenige Exemplare sein werden. Selbst ein vergleichbares Massensterben wie das an der Perm-Trias-Grenze, hätte den Menschen nicht tangiert. Ein anderer Experte äußerte sich ähnlich: Auch er sieht im Klimawandel keine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Eine völlige Ausrottung des Homo sapiens, im Sinne eines Aussterbens als biologische Art, sei unwahrscheinlich. Jedoch wären die Folgen für Zivilisation und Kultur, wie wir sie heute kennen, gleichwohl eminent. Kriege, soziale Ungleichheit, Migration, Konflikte und Epidemien würden große Opfer fordern.
Ein dritter Experte, allerdings kein Klimaspezialist, ist weniger zuversichtlich. Der Astrophysiker Stephen Hawking macht sich großen Sorgen um unseren Planeten. Er fürchtet, dass Klimawandel, Asteroideneinschläge und Bevölkerungswachstum die Erde innerhalb der nächsten 100 Jahre unbewohnbar machen. Hawkins' leicht befremdliche Schlussfolgerung ist wohl seinem Fachgebiet geschuldet. So empfiehlt er die Besiedlung fremder Himmelskörper und den Aufbau autonomer Kolonien auf dem Mars.

Überholtes Weltbild
Dass sich aus diesen Aussagen nicht allzu viel ableiten lässt, liegt vielleicht auch daran, dass Wissenschaftler auch nur Menschen sind. Agieren sie außerhalb ihrer Kernkompetenz, tun auch sie das innerhalb ihrer persönlichen moralischen Positionen.
Und diese sind in einem Weltbild verankert, das kritisch zu hinterfragen oder besser zu korrigieren ist. Die Arroganz, von seinem Überleben auszugehen, fußt letztendlich auf einem anthropozentrischen Weltbild mit dem Mensch im Mittelpunkt. Dieses Trugbild vernebelt uns den Blick auf die Realität. In Wahrheit gibt es keine (Um)Welt um uns herum. Wir sind vielmehr Teil der Welt in der wir leben.
Folglich müssen wir einer Umwelt auch nicht aus Mitleid und zur Beruhigung unseres Gewissens helfen. Oder anders ausgedrückt: Wir müssen etwas tun, nicht weil wir es sollten, sondern weil wir es können! Denn je mehr Einsicht ein Lebewesen hat, desto größer ist letztendlich seine Verantwortung. All das hat im Übrigen weniger mit Moral zu tun, diese ist, ähnlich der Vernunft, viel zu flexibel und anpassungsfähig. Auch ist die Vernunft nicht die Triebfeder für Moral und entwickelt nur begrenzt eine Verpflichtung zur Gerechtigkeit und Handeln. Ein gutes Beispiel in dem Zusammenhang ist die Ausrede: Wenn es ich nicht mache, dann tut es ein anderer. Dieses Argument ist letztendlich ein moralischer Bankrott außerhalb jeglicher Verantwortungsethik.
Zwar kann man einräumen, dass unsere Sensibilisierung insgesamt zunimmt und einen immer größeren Kreis an zu achtenden Wesen umfasst, aber so betrüblich das auch klingt, der Mensch fühlt sich für die Menschheit, so lange er sich ausschließlich als Homo oekonomicus versteht, nicht verpflichtet und solange unsere Moral eine anthropozentrische ist und wir Menschen uns als Speziesisten sehen, bleibt es schwierig.

Entscheidend ist was wir nicht tun
Es gibt den Spruch: Viel Unheil wird durch Nichtstun verhindert. Nichts tun heißt jedoch nicht, nichts unternehmen, sondern vor allen Dingen erkennbar unheilvolles Handeln zu unterlassen. Heute geht es schlichtweg um eine Hinwendung zu einer erhaltenden Lebensweise, weg von permanentem Wachstum und ständiger Substitution. Denn auch die umweltfreundlichste Produktion von kurzlebigen Konsumgütern ist als solches nicht nachhaltig und nur Teil eines industriellen Dogmas, das in eine Sackgasse führt, gerade wenn Technologie nicht sozial umgesetzt wird. Es geht darum, Werte jenseits des Maßstabs des Profits zu leben und ethische Prinzipien, abseits von Kapitalismus und Hochtechnologie, zu entwickeln oder auch wiederzuentdecken. Kurz: Nicht alles was machbar ist, muss auch gemacht werden!

Eine Frage der Perspektive
Die Idylle, die sich vor dem Panoramafenster des eigenen Fahrzeugs ausbreitet, ist meist trügerisch. Eine Landschaft, die aus unserer Perspektive ruhig und natürlich ist, muss aus der Perspektive der dort lebenden Individuen nicht unbedingt lebenswert sein. Da jedes Handeln die Perspektive anderer Lebewesen beeinflusst, gilt es, den Horizont zu erweitern. Handeln bedeutet Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen zu bedenken. Um nicht zu einem Komplizen einer Untat zu werden, gilt es eigene Positionen zu entwickeln und diese immer wieder zu hinterfragen. Um es mit Groucho Marx zu sagen: "Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere".
Die Frage, wie anpassungsfähig der Mensch ist, muss im Übrigen auch nicht unbedingt experimentell in einer Langzeitstudie erforscht werden. Zudem sind es ohnehin keine erstrebenswerten Perspektiven, wenn einzelne versprengte Grüppchen unserer Spezies überleben.

Allzu hoffnungsvolle Botschaften und Durchhalteparolen gemäß dem Motto "Der Mensch ist unsterblich", werden schnell zu Freifahrscheinen für Sorglosigkeit und Klimamanipulation

 
Quelle: Pressebüro Hüttmann, D-90617 Puschendorf
http://www.pressebuero-huettmann.de
eMail@pressebuero-huettmann.de
    

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