Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Politik & Gesellschaft   
Politische Morde auf den Philippinen
Die GEPA fordert den Präsidenten Rodrigo Duterte zur Aufklärung gezielter Morde auf
Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.2018 startet die GEPA eine Petition zur Aufklärung politischer Morde auf den Philippinen. Das Fair Handels-unternehmen fordert Präsident Rodrigo Duterte auf, für umgehende Aufklärung der aktuellen Mordfälle im Umfeld des GEPA-Handelspartners Panay Fair Trade Center (PFTC) zu sorgen. Kundinnen und Kunden sowie engagierte Verbraucherinnen und Verbraucher sind aufgerufen, E-Mails und Briefe über die philippinische Botschaft an den Präsidenten zu schreiben.

PFTC ist seit 24 Jahren GEPA-Partner. Vor allem um Frauen zu fördern, entstanden durch PFTC Arbeitsplätze für Kleinbäuerinnen und -bauern etwa in der Produktion fairer Bananenchips. Darüber hinaus ist die Organisation Teil eines Netzwerks auf der Insel Panay, das sich u. a. für eine Landreform und die Einhaltung von Menschenrechten engagiert.

Sieben PFTC-Mitglieder ermordet
Der Ehemann der früheren PFTC-Vorsitzenden Ruth Fe Salditos, Felix Salditos, wurde am 15. August 2018 auf der Insel Panay in der Provinz Antique ermordet - zusammen mit ihm sechs Kolleginnen und Kollegen.

Die Gruppe war gemeinsam unterwegs, um Themen wie der Zerstörung von Slums und steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel nachzugehen sowie die Bedürfnisse und Armutssituation von Fischern und Arbeiter/innen auf den Zuckerrohrplantagen vor Ort zu untersuchen.

Wer sich auf den Philippinen mit diesen sozialen oder ökologischen Themen beschäftigt, ob als Journalist/in oder NGO-Mitglied, gilt aus Regierungssicht per se als "Kommunist" oder Guerilla-Mitglied - und lebt gefährlich.

Ermittlungen passen nicht zu Regierungs-Aussagen
Polizei und Militär sprechen von einer bewaffneten Auseinandersetzung mit linksgerichteten und bewaffneten Guerillas; unter ihnen soll sich auch Felix Salditos befunden haben. Laut einer unabhängigen Untersuchung waren die Ermordeten allerdings unbewaffnet, die vor Ort gefundenen Waffen rostig und die Munition passte nicht zu den Waffen. Außerdem belegt eine von den Familien der Getöteten beauftragte Obduktion, dass die sieben Männer und Frauen aus nächster Nähe mit gezielten Schüssen hingerichtet worden sind.

"Gerechtigkeit für die Opfer des Atabay Massakers", fordern deshalb die Familienangehörigen und eine lokale Menschenrechtsorganisation auf einem Foto, das in der überregionalen Zeitung "Philippine Daily Inquirier" erschienen ist.

GEPA-Appell an Regierung und Botschaft
Als Signal, dass die GEPA dieses grausame Verbrechen nicht einfach hinnehmen will, hat sie an Präsident Rodrigo Duterte, die philippinische Botschaft sowie an deutsche Regierungsvertreter/innen und Abgeordnete im deutschen Bundestag einen Appell geschickt, der hier zu finden und herunterzuladen ist.

Wie man mitmachen kann
Wer die Petition unterstützen und sich für Felix Salditos einsetzen möchte, kann den Text unter www.gepa.de/Petition-PFTC aus der Vorlage kopieren und ihn per Mail an info@philippine-embassy.de oder per Post an die in der Vorlage angegebene Adresse senden.

Menschenrechtslage auf den Philippinen unter Präsident Rodrigo Duterte
Der Fall von Felix Salditos und seinen Kollegen ist leider keine Ausnahme: Die Menschenrechtslage auf den Philippinen hat sich nach nach Informationen von lokalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen seit der Amtseinführung des Präsidenten Rodrigo Duterte noch einmal sehr verschlechtert. Die Zahl der Menschenrechtsverletzungen steigt weiter an. Polizei und Militär gehen nicht nur massiv gegen diejenigen vor, die sich für Menschen- und Kleinbauernrechte einsetzen. Der sogenannte "Drogenkrieg" hat zusätzlich Tausende Menschen auf den Philippinen das Leben gekostet.

PFTC-Mitglieder immer wieder Opfer von massiven Menschenrechtsverletzungen
Der Vorstandsvorsitzende Romeo Capalla und der Bauer Dionisio Garete wurden 2014 ermordet. Auch damals hatten die GEPA und die internationale Fair Handelsbewegung Briefe geschrieben und zum Mitmachen aufgefordert. Die frühere Vorstandsvorsitzende Ruth Fe Salditos ist durch eine ungerechtfertigte Anklage seit mehr als fünf Jahren bedroht. Siehe auch Infos online.

Felix Salditos war Künstler - Maler, Bildhauer und Dichter. Wie seine Frau hat er sich immer für die Bevölkerung der Insel Panay engagiert - für Kleinbauern, Fischer, indigene Bevölkerungsgruppen - und diese in seinen politischen Bildern dargestellt. In Erinnerung an den 2014 ermordeten PFTC-Vorstandvorsitzende Romeo Capalla hat Felix Salditos zum Beispiel eine überlebensgroße Skulptur vor dem Gebäude unseres Handelspartners in Oton, Iloilo City geschaffen.

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit über 40 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2014 als "Deutschlands nachhaltigste Marke"; gleichzeitig wurde sie dabei unter die Top 3 der nachhaltigsten Kleinunternehmen (bis 499 Mitarbeiter) gewählt. Außerdem hat sich die GEPA nach dem neuen Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.gepa.de
presse@gepa.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen