Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 15.05.2020
Ein ökologisches Wirtschaftswunder ist möglich
Ein Kommentar von Franz Alt
Corona, Corona, Corona! Hände waschen, Abstand halten, Mund- und Nasenschutz! Wir haben begriffen und wir bemühen uns weiter. Corona hat die Gesellschaft gelähmt, die Wirtschaft abstürzen lassen und die Zahl der Arbeitslosen nach oben getrieben. Das alles darf aber doch nicht dazu führen, dass die Politik und wir Journalisten uns nur noch mit diesem einen Thema beschäftigen.

Die Welt erlebt zwei Pandemien gleichzeitig

Die aktuelle Corona-Pandemie, aber auch und schon seit Jahrzehnten die fossile Pandemie, das heißt das viel zu schnelle Verbrennen fossiler Rohstoffe wie Kohle, Gas, Öl oder auch Benzin und Diesel. Wir verbrennen heute an einem Tag so viele fossile Rohstoffe wie die Natur in einer Million Tagen angesammelt hat. Das kann langfristig nicht gut gehen.

Diese fossile Pandemie zerstört unsere Lebensgrundlagen. Das wissen wir bereits seit 1972 als der Club of Rome seine "Grenzen des Wachstums"

veröffentlichte. Auf der Agenda der Weltpolitik steht die Klimaerhitzung seit der ersten großen Umweltkonferenz in Rio im Jahr 1992. Beim Pariser Klimagipfel 2015 haben sich alle 196 Regierungen plus die EU feierlich verpflichtet, diese fossile Pandemie so zu bekämpfen, dass das globale Klima nicht mehr als 1,5 Grad, höchstens aber zwei Grad ansteigt.

Alles leere Versprechen. Im Jahr 1992, also zur Zeit des Rio-Erdgipfels, haben wir global etwa 20 Milliarden Tonnen Treibhausgase emittiert, heute sind wir bei circa 44 Milliarden Tonnen pro Jahr.

Das einzige Ergebnis aller 25 Weltklimakonferenzen: Dem Klima geht es immer schlechter. Und wegen der Corona-Krise ist der Weltklimagipfel 2020 auf 2021 verschoben worden.

Die aktuelle Corona-Pandemie hat die Politik von China bis in die USA, von Europa bis Afrika, zum raschen Handeln gezwungen. Weltweit haben Regierungen Entscheidungen getroffen, die im Januar dieses Jahres noch undenkbar schienen. Gut so. Die überwiegende Mehrheit der Menschen trägt diese Entscheidungen mit. Auch in Deutschland. Bis jetzt.

Aber darf das ein Grund sein, die andere noch weit gravierendere Pandemie zu verdrängen und zu vergessen wie es die große Koalition in Berlin seit Monaten tut?

Seit letztem Herbst stehen zum Thema Energiewende und erneuerbare Energien in Deutschland zwei aktuelle Entscheidungen an. Die Aufhebung des 52 Gigawatt-Deckels für Solarstrom und die Abstandsregelung für Windräder zur nächsten Siedlung. Mehrmals hat sich das Bundeskabinett mit dieser für die Solar- und Windbranche existentiellen Fragen beschäftigt, aber noch immer keine Entscheidung getroffen. Wahrscheinlich schon im Juni 2020 sind die 52 Gigawatt Solarstorm in Deutschland erreicht, dann bricht die Solarbranche vollends zusammen.

Schon jetzt sind 40.000 dieser Zukunfts-Arbeitsplätze weggebrochen, weil die Investoren wegen der politischen Zögerlichkeit der Groko nicht weiterwissen. In der Windbranche hat Deutschland bereits 80.000 Arbeitsplätze verloren, weil sich alle Bundesregierungen seit 2011 als unfähig erwiesen, Perspektiven für erneuerbare Energien über das Erneuerbare-Energien-Gesetz aufzuzeigen.

Das Gesetz, im Jahr 2000 verabschiedet, bestand damals aus 15 Seiten, heute sind es durch bürokratische Hemmnisse über 1100 Seiten geworden. Und kein Hausbesitzer kann ohne Hilfe eines Rechtsanwalts noch eine Solaranlage auf sein Dach installieren lassen und kein Bauer mehr ein Windrad auf seine grüne Wiese stellen. Die Groko sagt Klimaschutz und behindert ihn wie nie zuvor.

Die SPD ist die alte Kohlepartei, der Wirtschaftsflügel und die Mittelstandsvereinigung der Unionsparteien bremsen im Verein mit den alten Energiekonzernen schon immer beim Ausbau der erneuerbaren Energien und selbst der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sagt in der "Zeit": "Es gibt keinen Impfstoff gegen den Klimawandel".

Damit fällt er hinter die Argumentation seiner eigenen Partei um mindestens 20 Jahre zurück. Im Jahr 2000 hat rot-grün hauptsächlich auf Betreiben der Grünen und des SPD-Abgeordneten Hermann Scheer das EEG, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, verabschiedet. Seither ist der Anteil des Ökostroms hierzulande von 5% auf 52% gestiegen. Ein damals für kaum möglich gehaltener Erfolg. Dieses deutsche EEG ist inzwischen von über 70 Ländern in seiner Intention übernommen worden.

Der Impfstoff gegen die fossile Pandemie heißt "3E": erneuerbare Energien, Energiesparen und Energie-Effizienz. Bis es einen Impfstoff gegen Corona gibt, wird es noch mindestens ein Jahr dauern, sagen die Wissenschaftler, den Impfstoff gegen die Klimazerstörung haben wir bereits. Und er wirkt, wenn er auch wirklich eingesetzt wird.

Die Weltagentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hat in einer Studie errechnet, dass seit dem Jahr 2000 in den Branchen der erneuerbaren Energien weltweit über 11 Millionen Jobs geschaffen wurden, bis 2050 könnten es über 45 Millionen sein. Aber die Groko in Berlin blockiert den Ausbau der Erneuerbaren und nimmt dafür die Corona-Krise als Vorwand.

Ihr Motto: Wenn ich mit der Cholera beschäftigt bin, ist halt keine Zeit für die Bekämpfung der Pest. Solch eindimensionale Politik ist nicht zukunftsfähig. Sie ist gegenwartsversessen und zukunftsvergessen.

An Corona werden 2020 wahrscheinlich mehr als 100.000 Menschen sterben. Aber die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass an Luft- und Umweltverschmutzung, also durch die fossile Pandemie, Jahr für Jahr Millionen sterben.

Es wird eine Zeit nach Corona geben - aber wie sähe eine Zeit nach der Klimakatastrophe aus?

Der Weltklimarat, der UN-Generalsekretär, die deutsche Bundeskanzlerin und weltweit viele andere Politiker sagen, dass die Klimakrise die "Überlebensfrage der Menschheit" sei. Die fossile Pandemie ist ein globales Selbstmord-Programm.

Ein internationales Forschungsteam hat soeben im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" eine Studie veröffentlicht, wonach schon im Jahr 2070 ein Drittel der Erde unbewohnbar sei, wenn wir einfach so weitermachen wie bisher. Afrika werde in 50 Jahren zu weiten Teilen wegen lebensfeindlicher Temperaturen unbewohnbar und Europa könnte Afrika werden. Ein Drittel der Menschheit werde bald in extremer Hitzegefahr leben.

Der gelungene Ausbau des Ökostroms in Deutschland zeigt, dass und wie die solare Energiewende noch gelingen kann. Alle notwendigen Technologien sind

vorhanden: Solare Energiesysteme, Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Windräder, E-Autos, Speichertechnologien sowie die Möglichkeit über solar erzeugten Wasserstoff Schiffe, Flugzeuge, LKWs sowie Buse und Bahnen zu bewegen. Wir haben eine ganze Symphonie der erneuerbaren Energien zur preiswerten Energieerzeugung, denn Sonne und Wind schicken keine Rechnung.

Angela Merkel: Wir schaffen das! Wir müssen es nur wollen!

Solar- und Windstrom liefern schon heute den preiswertesten Strom auf der ganzen Welt. So wie es nach dem zweiten Weltkrieg gelungen ist, in Deutschland mit Erfolg das klassische Wirtschaftswunder zu organisieren, haben wir heute die Chance, jetzt ein ökologisches Wirtschaftswunder zu schaffen.

Händewaschen allein reicht allerdings nicht mehr. Deutschland braucht einen Politikwechsel - egal ob mit schwarz-grün, grün-schwarz oder mit grün-rot-rot. Hauptsache grün ist dabei.

Es ist hohe Zeit für eine grüne Wirtschaft.



Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution Die Kriege der letzten zwei Jahrhunderte stellen uns vor diese Alternative: "Kriege um Öl oder Frieden durch die Sonne"

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.