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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 01.07.2020
Kein Unkraut, sondern Ackerwildkraut
128 Wildpflanzenarten auf Äckern in Oberfranken entdeckt
Wildkrautreiche Äcker sind selten gewordene Kleinode unserer bäuerlichen Kulturlandschaft. Doch vielfältige Äcker werden von Jahr zu Jahr weniger. Im Mittelpunkt des Ackerwildkraut-Wettbewerbs 2020 des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Bioland und dem BUND Naturschutz in Bayern (BN) steht die Vielfalt auf den Feldern in Oberfranken.

Ackerwildkräuter sind Naturschätze, die für den Anbau von Kulturarten meist unschädlich sind. Von den 200 heimischen Ackerwildkrautarten sind zwei Drittel in Bayern gefährdet oder bereits ausgestorben. Dabei sind sie wichtige Nahrungslieferanten für Wildinsekten, Vögel und andere Tierarten. Um den unscheinbaren Arten mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, haben DVL, LfL, Bioland und BN gemeinsam einen Ackerwildkraut-Wettbewerb in Oberfranken ausgeschrieben.

Angepasste Bewirtschaftung honorieren
Die Kartierung der 27 angemeldeten Wettbewerbsäcker steht kurz vor dem Abschluss. Maike Fischer, DVL-Projektleiterin, erklärt: "Die Vielfalt und Schönheit der bayerischen Kulturlandschaften ist einzigartig. Es sind unsere Landwirtinnen und Landwirte, die sie durch eine angepasste Bewirtschaftung erhalten. Sie sind es, die Ackerwildkräuter als wertvolle Kulturgüter auf ihren Äckern beherbergen. Ihr wichtiger Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt muss anerkannt und angemessen honoriert werden! Raritäten mit klingenden Namen wie Frauenspiegel, Mäuseschwänzchen, Adonisröschen oder der kleinfrüchtige Leindotter kommen in Oberfranken noch vor", unterstreicht Fischer.

"Die EU-Kommission fordert in ihrer jüngsten Strategie "vom Hof auf den Teller" (farm to fork), dass Biodiversität und Ökosysteme besser geschützt werden sollen. So soll auch der Pflanzenschutzmitteleinsatz in der Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 halbiert werden. Es müssen in der künftigen gemeinsamen Agrarförderperiode ab 2021 mehr Finanzmittel für die Förderung der Biodiversität wie auch für den Ausbau von Ackerwildkrautprogrammen bereitgestellt werden. Denn zum Beispiel über Pestizidverzicht und weite Saatreihen kann viel Lebensraum für die Insekten und Feldvögel entstehen, und den Landwirten für den Ertragsverzicht und ihre zusätzliche Arbeit ein finanzieller Ausgleich geboten werden", betont Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin.

Siegerehrung am 16. September 2020
Otto Elsner, Pflanzenexperte, der die angemeldeten Flächen innerhalb des Projektes kartiert, erläutert: "Insgesamt wurden bei den Kartierungen mehr als 128 Arten gefunden." Der Acker von Landwirt Markus Haslbeck bei Eggolsheim, Landkreis Forchheim, steht zum Zeitpunkt der Feldbesichtigung am 1. Juli 2020 noch gut da, so dass Botaniker Elsner den Anwesenden einige Funde zeigen kann. Über den sehr seltenen Ackerkohl freut sich Landwirt Haslbeck besonders, da diese Art in Bayern stark gefährdet ist. Die Siegerbetriebe werden am 16. September im Wettbewerbsgebiet geehrt.

"Im Wettbewerb werden Äcker mit konkurrenzschwachen und seltenen Ackerwildpflanzen prämiert. Arten wie Ackerkratzdistel, Klettenlabkraut oder Quecke, die Probleme bereiten können, werden nicht positiv bewertet.", erläutert Dr. Franziska Mayer vom Institut für Agrarökologie der Landesanstalt für Landwirtschaft. Mit dem Wissen, dass es nur sehr wenige echte "Problemunkräuter" gibt, kann ein Landwirt die Vielfalt an kleinen Wildkräutern im Acker durchaus entspannt beobachten. Wildpflanzen geben auch Hinweise auf den pH-Wert oder den Wasserhaushalt des Bodens.

Charakteristisch für die Frankenalb sind "steinreiche" Äcker, auch Kalkscherbenäcker genannt. Typische Pflanzen dieser Äcker sind das seltene Sommer-Adonisröschen oder der Acker-Hahnenfuß, die Pflanzenspezialist Elsner auf Wettbewerbsäckern zum Beispiel im Landkreis Coburg gefunden hat. Über Funde weiterer Rote Liste-Arten, wie den Frauenspiegel und Möhren-Haftdolde freut er sich besonders, da sie in Bayern und teils in ganz Deutschland bereits gefährdet sind.

Katharina Schertler, Bioland: "Wir freuen uns darüber, dass so viele Biobetriebe Ackerflächen angemeldet haben und damit stolz zeigen, welchen Beitrag hier der Ökologische Landbau für den Erhalt gefährdeter Arten leisten kann."

"Auf Äckern, die am Vertragsnaturschutz-Programm (VNP) teilnehmen und die dadurch besonders naturverträglich bewirtschaftet werden, kommen die besten Wildkrautbestände vor. Daher sind wir in Oberfranken bestrebt, die gut geförderte VNP-Maßnahme 'Extensive Ackernutzung' weiter auszubauen", merkt Alexander Ulmer von der Höheren Naturschutzbehörde in Bayreuth an.

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