"Ich habe im Jahr 2008 zum ersten Mal als Agrarwissenschaftler und junger Bauer an Terra Madre teilgenommen. Dieses Erlebnis hat meine Sichtweise von Grund auf verändert. Ich kam als Delegierter und ging als Aktivist. Heute bin ich Präsident von Slow Food. Wenn ich auf diese 20 Jahre zurückblicke, sehe ich, wie viel Mühe und welch großartige Arbeit all diejenigen geleistet haben, die in der Vergangenheit dabei waren. Ich denke an all die Delegierten, die nicht hierher kommen konnten aufgrund der Kriege, die in so vielen Teilen der Welt wüten. Wir sind in Gedanken bei ihnen, wir stehen solidarisch an ihrer Seite und sie sind hier bei uns. Terra Madre bedeutet Einheit in der Vielfalt, es ist ein friedliches, tolerantes und solidarisches Netzwerk. Wir sind mit Freude hier, lasst uns dabei aber nicht die Klima-, Umwelt- und sozialen Krisen und die Ungerechtigkeiten vergessen, die vor uns liegen. Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, wie dringlich diese Krisen sind und wie eng sie miteinander verbunden sind. Der Wandel muss jetzt und hier beginnen." Mukiibi sagte weiter: "Terra Madre repräsentiert die Geschichte von Slow Food und die Arbeit, die das Netzwerk geleistet hat. Dieses Treffen ist von symbolischer Bedeutung, um über die Zukunft unserer Bewegung nachzudenken und gleichzeitig auch über die Zukunft unseres Ernährungssystems. Es ist eine Gelegenheit, das ganze Netzwerk zusammenzubringen und unsere große weltweite Familie zu stärken. Unser Ziel hier ist es, aktiv zu werden, um eine bessere Zukunft für die ganze Welt zu schaffen und uns so um die Natur zu kümmern, wie sie sich immer um uns gekümmert hat." Carlo Petrini, der Gründer Slow Food, fügte hinzu: "Es ist Zeit für einen kulturellen und politischen Neubeginn. Bei dieser Ausgabe von Terra Madre müssen wir uns konsequent dafür einsetzen, nicht nur diejenigen zu repräsentieren, die in den letzten 20 Jahren mitgearbeitet haben, sondern auch diejenigen, die in Zukunft mit uns arbeiten werden. Lebensmittel sind von grundlegender Bedeutung für den globalen ökologischen Wandel, sie sind Gemeingut und Ausdruck unserer Beziehungen. Wir müssen diesen perversen Mechanismus durchbrechen, der es einigen wenigen multinationalen Konzernen ermöglicht, riesige Profite zu machen, indem sie die Lebensmittelproduktion monopolisieren." Bei der Zeremonie wurde auch eine Botschaft der Solidarität und Verbundenheit von Papst Franziskus vorgelesen, in der er an das große Leid und die Gewalt im Amazonasgebiet erinnerte, dem "biologischen Herzen der Erde", in dem 33 Millionen Menschen leben. Etwa 2,5 Millionen davon sind Indigene, die oft die Entscheidungen derjenigen ausbaden müssen, die rein technokratisch und aus Geldgier handeln. Dalì Nolasco Cruz, Vorstandsmitglied von Slow Food und Referentin für das Netzwerk der Indigenen Völker, erklärte: "Terra Madre ist eine Gelegenheit für die indigenen Völker, alle Menschen daran zu erinnern, dass wir die wichtigsten Verteidiger der biologischen Vielfalt sind. Wir müssen die Welt verändern. Es liegt in unser aller Händen. Wir, die indigenen Völker, brauchen diese Veränderung, für uns alle."
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