Das Forschungsprojekt BioVal hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Biodiversität in der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln zu schützen und zu fördern. Durch die Entwicklung von Instrumenten und Managementtools soll der Schutz der Biodiversität in den Unternehmen fest verankert werden. An dem Projekt mitgewirkt haben die wissenschaftlichen Institutionen Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) an der Universität Witten/Herdecke, das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) an der Technischen Universität Berlin und die Universität Augsburg sowie die drei Unternehmen Ritter Sport, FRoSTA und Seeberger. Dr. Ulrike Eberle Projektleiterin BioVal vom ZNU betont: "Unternehmen tragen eine große Verantwortung, ihre Geschäftsmodelle an Nachhaltigkeit auszurichten. Der Schutz und die Förderung von Biodiversität sollten dabei im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. Die Auswirkungen der Lebensmittelbranche auf den Verlust der Biodiversität sind dabei immens - wahrscheinlich sogar größer als die Auswirkungen auf den Klimawandel. Die Bedrohung für die Menschheit durch den Verlust der Artenvielfalt ist mindestens genauso groß wie die durch den Klimawandel. Über den Klimawandel reden alle, aber über Biodiversität bisher nur wenige. Das muss sich dringend ändern." Appell an die Politik Im Rahmen der Abschlusstagung wird ein dringender Appell an die Politik gerichtet. In einem offenen Brief, der an den Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages, Herrn Hermann Färber, übergeben wird, fordert das BioVal-Team drei zentrale Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität:
BioVal hat gemeinsam mit den drei Unternehmen konkrete Instrumente entwickelt, um Biodiversität entlang der Lieferkette managen zu können. Dazu gehören:
Statements der Partnerunternehmen: Ralph Beranek, Geschäftsführer von Seeberger, betont die Bedeutung der Biodiversität im Beschaffungsprozess: "Als Unternehmen, das sich auf natürliche Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft spezialisiert hat, betrachten wir die Biodiversität als integralen Bestandteil unseres Lieferantenmanagements. Durch langfristige Partnerschaften, die oft schon über Jahrzehnte hinweg bestehen, können wir gemeinsam mit unseren weltweiten Partnern in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion die Biodiversität fördern und schützen. Auf diese Weise vereinen wir ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg." Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender von FRoSTA, erklärt: "Wir wollen Biodiversität in unsere Entscheidungen einbeziehen. Daher werden wir die Biodiversitätsauswirkungen in die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks unserer Produkte integrieren. So können wir biodiversitätsbezogene Risiken und Chancen identifizieren und fundierte Entscheidungen treffen. Dies ermöglicht uns, negative Auswirkungen zu minimieren, positive Beiträge zur Biodiversität zu maximieren und unsere Fortschritte messbar zu machen. So stärken wir unser Nachhaltigkeitsengagement und zeigen Verantwortung für unsere Umwelt." Georg Hoffmann von Ritter Sport ergänzt: "Das Projekt BioVal wird uns in die Lage versetzen, mit den Farmern, die für uns Rohstoffe aus der Landwirtschaft herstellen, konkret über ihre Möglichkeiten zu sprechen, auf ihren Flächen positiv auf die Biodiversität einzuwirken und dies mit wissenschaftlich fundierten, messbaren Daten." BioVal - Ergebnisse und Ausblick Die Arbeit des BioVal-Teams hat gezeigt, dass Biodiversität erfolgreich in das Nachhaltigkeitsmanagement von Unternehmen integriert werden kann. Die im Projekt entwickelten Tools und Methoden ermöglichen eine transparente Messung und Förderung der biologischen Vielfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit diesen Instrumenten kann die Lebensmittelproduktion ökologisch nachhaltiger gestaltet werden.
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