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Umwelt & Naturschutz   
Zum Welt-Orang-Utan-Tag
Artenschutz beginnt im Supermarkt
Die Orang-Utans auf den südostasiatischen Inseln Borneo und Sumatra sind akut vom Aussterben bedroht: Allein auf Borneo ging ihre Zahl zwischen 1999 und 2015 um mehr als 100.000 Tiere zurück. Der Grund: Ihr Lebensraum verschwindet, da immer mehr tropische Waldflächen abgeholzt werden. Zum Welt-Orang-Utan-Tag am 19. August zeigt "Der Nachhaltige Warenkorb" des Rates für Nachhaltige Entwicklung, was man im Alltag tun kann, um den Regenwald als einzigartigen Lebensraum besser zu schützen.

Bei Palmöl auf nachhaltigen Anbau setzen
Die Orang-Utans auf den südostasiatischen Inseln Borneo und Sumatra sind akut vom Aussterben bedroht. Foto: clarencealford, pixabay.com
Palmöl ist das begehrteste Pflanzenöl weltweit, da es wenig kostet und vielseitig eingesetzt werden kann. Es wird für verarbeitete Lebensmittel verwendet sowie für Kosmetikartikel und zunehmend auch als Energiequelle in Form von Biosprit. Vor allem in Malaysia und Indonesien, der natürlichen Heimat der Orang-Utans, werden für den Anbau von Ölpalmen großflächig tropische Wälder abgeholzt. Wichtige Ökosysteme gehen so für immer verloren.

Verbraucherinnen und Verbraucher können gegensteuern, ein Palmöl-Boykott allein ist allerdings nicht die Lösung. Denn: Andere Ölpflanzen, zum Beispiel Raps oder Soja, benötigen bis zu neunmal so viel Anbaufläche wie die Ölpalme. Der Fokus sollte stattdessen darauf liegen, bewusster zu konsumieren und den Anbau von Palmöl sozialverträglich sowie ökologisch zu gestalten. Obwohl zum Teil umstritten - Kritikerinnen und Kritiker bemängeln etwa die zu geringen Anforderungen - gibt es mittlerweile Zertifizierungssysteme für eine nachhaltige Palmöl-Produktion. Wer Produkte mit Palmöl kauft, kann auf solche Zertifizierungen achten. Einen Mindeststandard für den Anbau von Palmöl bietet zum Beispiel der Runde Tisch für Nachhaltiges Palmöl (Round Table for Sustainable Palmoil, RSPO).

Weniger Fleisch, mehr Artenvielfalt

Die weltweite Fleischproduktion pro Kopf hat sich seit den 60er-Jahren mehr als verdoppelt. Allein in Deutschland liegt der jährliche Pro-Kopf-Verzehr bei durchschnittlich 60 Kilogramm. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, werden vor allem in den Amazonas-Gebieten riesige Waldflächen in Weideland für die Viehzucht umgewandelt. Auch für den Anbau von Soja, das unter anderem in Kraftfutter für Rinder, Schweine und Co. steckt, muss der Regenwald weichen. Dabei werden nicht nur die Lebensräume von indigenen Völkern, Tieren und Pflanzen zerstört, sondern auch große Mengen klimaschädlicher Treibhausgase freigesetzt.

Durch eine bewusstere Ernährung können Verbraucherinnen und Verbraucher schon mit kleinen Anpassungen viel tun, um diese Situation positiv zu beeinflussen. "Der Nachhaltige Warenkorb" empfiehlt, weniger und dafür hochwertiges Fleisch zu essen - am besten aus regionaler Produktion und in Bio-Qualität. Ein reduzierter Fleischkonsum empfiehlt sich auch aus gesundheitlicher Sicht, so rät beispielsweise die EAT-Lancet Kommission dazu, weniger als 50 Gramm Fleisch pro Tag zu verzehren.

Von Möbeln bis Grillkohle: Produkte aus Tropenholz meiden
Tropenholz ist widerstandsfähig und oft preiswerter als heimisches Holz. Es wird daher häufig bei der Herstellung verschiedener Holzerzeugnisse verwendet, zum Beispiel für Möbel, Grillkohle oder auch Papierprodukte. Die Gewinnung von Holz für die Produktion dieser Alltagsgüter ist einer der Gründe für den dramatischen Rückgang der Regenwälder. Die niedrigen Marktpreise für Tropenholz lassen sich außerdem darauf zurückführen, dass Arbeitsbedingungen und Löhne in den Ursprungsländern oft schlecht sind und wenig bis keine Umweltschutzauflagen bestehen.

Die bessere Wahl sind daher nachhaltige Möbel und Papierprodukte aus heimischen Hölzern, die unter verantwortungsvollen Umwelt- und Sozialbedingungen gewonnen und verarbeitet wurden. Statt zu billiger Grillkohle aus Tropenholz sollten Verbraucherinnen und Verbraucher zu Produkten mit dem Siegel vom FSC oder - noch besser - von Naturland greifen. So können sie eine ökologische Holzwirtschaft fördern. Nachhaltige Grillkohle-Alternativen sind Briketts aus Olivenkernen oder Kohle aus Bambus, einem im Gegensatz zu Tropenholz schnell nachwachsenden Rohstoff.

Hier können Sie die Pressemitteilung als PDF herunterladen.

Der Nachhaltige Warenkorb
Nachhaltig konsumieren ist heute schon möglich: Wie es geht, zeigt "Der Nachhaltige Warenkorb" des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Der Einkaufsführer weist auf nachhaltige Konsumalternativen hin und gibt mit Faustregeln Orientierung für konkrete Konsumentscheidungen zu Lebensmitteln, Reisen und Mobilität, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik, Mode und Kosmetik. Zudem bietet er Bewertungen von Siegeln und Produktkennzeichnungen. Der Nachhaltige Warenkorb wird jährlich unter wissenschaftlicher Begleitung aktualisiert. Er ist als digitale Broschüre im Internet erhältlich: www.nachhaltiger-warenkorb.de

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.nachhaltiger-warenkorb.de
kontakt@nachhaltiger-warenkorb.de
    

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