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Groß-Koalition gegen notwendigen Schutz der Fischbestände
Parteiübergreifendes Plädoyer für Missachtung wissenschaftlicher Fangmengenempfehlungen
Pressemitteilung von Cornelia Behm, Bundestagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 28. Oktober 2010

"Es gibt im Bundestag ganz offensichtlich eine Groß-Koalition für die Überfischung der Meere - von Union und FDP über die SPD bis hin zur Linken." Dieses Fazit zog die Fischereipolitikerin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Behm, nach der Beratung der beiden vorliegenden Anträge von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Reform der EU-Fischereipolitik am Mittwoch im Agrarausschuss des Deutschen Bundestages.

"Diese Groß-Koalition zeigt sich darin, dass diese Fraktionen die SPD-Forderung unterstützen, die Gesamtfangmengen nicht nur nach ökologischen, sondern auch nach sozialen und ökonomischen Kriterien festzusetzen. Im Klartext: Auch in Zukunft sollen die Fischfangmengen höher festgesetzt werden als unter dem Aspekt der Bestandserhaltung vertretbar, um auf die kurzfristigen Ertragseinbußen Rücksicht zu nehmen, die die Fischereibetriebe bei Fangmengenabsenkungen haben."

"Was so vernünftig und sozial klingt, ist in Wahrheit extrem kurzsichtig," kritisiert Behm. "Um kurzfristig Erträge erzielen zu können, wird die Zukunft der Fischerei insgesamt aufs Spiel gesetzt. Dabei gehen Fischereiwissenschaftler davon aus, dass die Fischer 60 % mehr fischen könnten, wenn sich die Fischbestände nach einer Schonfrist wieder erholt haben werden.

Voraussetzung dafür ist aber, dass fischereibiologisch angebrachte Fangmengensenkungen unmittelbar vollzogen werden. Werden die Bestände jedoch aus Rücksicht auf kurzfristige Ertragsausfälle stärker befischt als fischereibiologisch angebracht, dann ist genau die Überfischung die Folge, die viele Fischbestände an den Rand biologisch sicherer Grenzen gebracht hat. Das ist genau die Logik der Überfischung, die seit Jahrzehnten betrieben wird und dazu führt, dass die Fischer weniger fischen als sie es bei einer vernünftigen Bewirtschaftung der Bestände könnten.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen dagegen erreichen, dass die Fischer dauerhaft wieder mehr Fische fangen können. Und deswegen treten wir dafür ein, dass die Gesamtfangmengen strikt entsprechend den wissenschaftlichen Empfehlungen festgelegt werden."

Zum bündnisgrünen Antrag zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik www.cornelia-behm.de/cms/default/dokbin/356/356446.antrag_reform_der_eufischereipolitik_201.pdf


Büro Cornelia Behm MdB,
Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Platz der Republik 1, 11011 Berlin Tel. 030-227 71566, Fax 76165 www.cornelia-behm.de
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
http://www.gruene.de
cornelia.behm.ma01@bundestag.de
    

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