Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 20.04.2018
Bauern fordern Fleisch-Kennzeichnung und Umbauprogramm
Klarheit für Tierhalter und Verbraucher. Forderungen an Agrarministerkonferenz auch zu Ackerbau, Milch und EU-Agrarpolitik
Mit einer Gruppe munterer Schweine aus artgerechter NEULAND-Haltung hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) heute auf dem Marktplatz in Münster für die Einführung einer staatlichen Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln geworben. In Münster tagt nächste Woche die Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern.

"Wir fordern von den Ministerinnen und Ministern die Einführung einer verpflichtenden Haltungs- und Herkunfts-Kennzeichnung für Fleisch, Milch und Eiprodukte", erklärte der AbL-Vorsitzende und NEULAND-Schweinehalter Martin Schulz. Eine aussagekräftige und verlässliche Kennzeichnung sei wichtig, damit sich die Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst für Fleisch und Milch aus tiergerechter Haltung entscheiden können. Und die Bauern und Bäuerinnen bräuchten Klarheit über die Anforderungen, damit sie die Ställe in tier- und umweltschutzgerechte Haltungssysteme umbauen können, ganz besonders in der Sauenhaltung. Der Umbau der Tierhaltung koste aber Milliarden. "Wir erwarten von Bund und Ländern ein Umbauprogramm mit zusätzlichem Geld", ergänzte Schulz.

Laut Christoph Dahlmann, Vertriebs-Geschäftsführer des NEULAND- Markenfleischprogramms, sei ein intakter Ringelschwanz ein guter Indikator für eine tiergerechte Schweinehaltung. "Die über 30-jährigen Erfahrungen unserer Schweinehalter zeigen, dass mit mehr Platz, Stroheinstreu, Auslauf und verschiedenen Klimazonen im Stall erfolgreich auf das Kupieren der Schweineschwänze verzichtet werden kann", so Dahlmann. "Bitte vom Schwein mit Ringelschwanz" sei daher sein Leitspruch.

Für den Landesvorstand der AbL in Nordrhein-Westfalen rief Dr. Gregor Kaiser die NRW-Ministerin Schulze Föcking als derzeitige Vorsitzende der Agrarministerkonferenz auf, bei dem notwendigen Umbau der Tierhaltung besonders die kleineren und mittleren Betriebe im Blick zu haben: "Die von der NRW-Ministerin geplante Abschaffung der bisherigen höheren Förderung für kleinere Milchvieh- und Sauen-Ställe steht dem entgegen. Eine weitere Konzentration der Tierhaltung auf immer weniger Betriebe ist auch vor dem Hintergrund lokaler und regionaler Gülle-Überschüsse kontraproduktiv", kritisiert Kaiser.

Auf die Diskussion über den Ausstieg aus der Anwendung von Glyphosat und Neonikotinoiden ging der Ackerbauer Jan Wittenberg, Mitglied im AbL-Bundesvorstand, ein: "Der breitflächige Einsatz des Totalherbizids Glyphosat war einfach und für viele verlockend, aber er widerspricht einer guten ackerbaulichen Praxis." Notwendig sei eine umfassende Ackerbaustrategie, die auf vielfältigere Fruchtfolgen mit einem stärkeren Anbau von Leguminosen und Winterbegrünungen sowie auf eine bodenschonende Bodenbearbeitung einschließlich mechanischer Unkrautregulierung setze. Bund und Länder sollten ihre Förderpolitik und Zulassungspraxis entsprechend ändern. "Eine gute fachliche Praxis hilft der Artenvielfalt und Wasserqualität, und sie stärkt unsere Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von den zu Monopolen fusionierenden Saatgut- und Chemie-Konzernen", so Wittenberg.

Ottmar Ilchmann, Milchsprecher der AbL, forderte die Agrarministerinnen und Minister auf, die deutschen Molkereien zum Abschluss schriftlicher Lieferverträge mit den Milchbauern zu verpflichten, wie es im EU-Recht vorgesehen sei. "Die Appelle der Minister an die Molkereichefs haben nichts gebracht. Die Bauern müssen vor der Lieferung wissen, welche Menge sie zu welchem Preis und in welcher Qualität liefern können", fordert Ilchmann. Angesichts hoher EU-Lagerbestände an Milchpulver und der in den letzten Monaten stark gesunkenen Auszahlungspreise der Molkereien rief Ilchmann die Molkereien zudem dazu auf, mengenreduzierende Anreize einzuführen: "Die größte niederländische Molkerei Friesland/Campina zeigt, wie es funktioniert, die Milchmenge an die Nachfrage anzupassen." Die EU solle ähnlich wirkende Instrumente zur Vermeidung von Milchmarktkrisen einführen.

Zur anstehenden Reform der EU-Agrarpolitik stellt die AbL einen konkreten Vorschlag vor. "Heute werden in Deutschland die EU-Gelder stur nach Hektar Fläche ausgezahlt, ohne Bezug zu den Leistungen der Bauern für Umwelt und Tierschutz und in der Höhe auch noch unbegrenzt. Das führt zu Fehlanreizen und fördert die Landkonzentration bei Großbetrieben und überregional tätigen Kapitalanlegern", kritisierte AbL-Geschäftsführer Ulrich Jasper. Die AbL schlage dagegen vor, die Direktzahlungen in Zukunft über ein Punktesystem vollständig dafür einzusetzen, konkrete Leistungen der Betriebe z.B. für vielfältige Landschaften, Artenvielfalt, saubere Gewässer und tiergerechte Haltung zu honorieren. Außerdem sollen über höhere Aufschläge für die ersten Hektare und Kürzungen bei hohen Beträgen (Degression) eine vielfältige Betriebsstruktur unterstützt werden.

Hinweise:
AbL-Vorschlag zur Schweinehaltung
AbL-Vorschlag zur EU-Agrarpolitik
Verbände-Plattform zur EU-Agrarpolitik

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


07.05.2024
Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? 14 Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Verständnis der verschiedenen Arten von Balkon-Solarsystemen


Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt