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Presse-Stelle:  NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 08.12.2009
BioFach und Vivaness 2010: Branchentreffpunkt und emotionales Markenerlebnis
Interview mit Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsleitung NürnbergMesse
Vom 17. bis 20. Februar 2010 ist es wieder so weit: Auf dem Messegelände in Nürnberg versammelt sich die Bio-Branche in ihrer ganzen Vielfalt. Zur BioFach, Weltleitmesse für Bio-Produkte, und Vivaness, internationale Plattform für Naturkosmetik und Wellness, kamen zuletzt 2.733 Aussteller und 46.771 Fachbesucher. Bio bewährt sich derzeit in der Krise und doch steht der Markt vor einer Vielzahl Herausforderungen und struktureller Veränderungen. Genau der richtige Zeitpunkt für eine Standortbestimmung - in Nürnberg.

Herr Rättich, Sie begleiten als einer der "Macher" von BioFach und Vivaness die Entwicklung der Branche schon mehr als zehn Jahre. Was begeistert Sie besonders?
Nun, zum Einen sicherlich die Tatsache: Hier haben Menschen mit einer echten Berufung einer wirklich guten Idee zum Durchbruch verholfen. Und dies in einer Art und Weise, die weltweit ihres Gleichen sucht. Das ist schon bewundernswert und beeindruckt mich sehr. Genauso wie natürlich die Aussteller der BioFach und Vivaness selbst, mit ihrer Vielfalt an Charakteren und Produkten, ihrem Einfallsreichtum und ihrer Beharrlichkeit. Privat kaufe ich nicht ausschließlich Bioprodukte, umso mehr nutze ich die BioFach, um mich immer wieder aufs Neue von der Einmaligkeit ökologisch erzeugter Lebensmittel begeistern zu lassen.

Was sind die wichtigsten Trends und Entwicklungen, was erwartet die Branche 2010 zu BioFach und Vivaness?
Einer der wichtigen Trends der letzten Jahre liegt sicherlich in der wachsenden Bedeutung des ökologischen, sozialen und ökonomischen Zusatznutzens von Produkten wie zum Beispiel Nachhaltigkeit, Fairness und soziale Verantwortung. Wir greifen diese gesellschaftlich relevanten Fragen beispielsweise mit unserem Thema des Jahres Organic + Fair auf. Hersteller können auf der Sonderfläche die fairen Aspekte ihres Unternehmens und ihrer Bio-Produkte in den Fokus rücken.
Organic + Fair geben wir 2010 den gleichen Stellenwert wie sonst einem Land des Jahres. 2008 begeisterten bereits die Schwerpunktthemen Bio-Wein und Naturkosmetik die Fachbesucher.

Darüber hinaus erwarten unsere Besucher natürlich bekannte Highlights wie die Weinhalle 4A mit dem neuen Internationalen Weinpreis MUNDUSvini BioFach, die Naturschönheit Vivaness und die Textil-Area, die 2009 ihre Premiere feierte. Und wie immer können sich Fachbesucher in speziellen Foren des Kongresses über alle unsere Sonderthemen intensiv informieren und austauschen. Zuletzt nahmen an den weit mehr als 100 Veranstaltungen von BioFach Kongress und Forum Vivaness rund 8.000 Besucher teil.

Über viele Jahre konnte sich der internationale Bio-Markt über ein rasantes Wachstum freuen. Trotz der Wirtschaftskrise wächst der Markt für Bio-Produkte weiter - wenn auch etwas langsamer. Was sind die wichtigsten strukturellen Veränderungen, vor welchen Herausforderungen steht die Branche nach aktuell?
In der Tat scheint sich der Markt derzeit sehr dynamisch zu verändern, traditionelle Strukturen brechen auf, sie stehen auf dem Prüfstand, und neue Vertriebswege etablieren sich. Die Branche ordnet sich neu. In Deutschland zeichnet sich ein Plus für den Fachhandel ab, während Discounter laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg, Deutschland, ein Minus von etwa 6 % hinnehmen mussten. In Zeiten wie diesen scheint der Fachhandel wieder besser abzuschneiden. Dies liegt Experten zufolge an der Kundenstruktur in diesem Handelssegment, das traditionell weniger von den Gelegenheits-, als den überzeugten Intensivkäufern frequentiert wird. Eine Herausforderung liegt auch in der Veränderung und der Dynamik der unterschiedlichen Vertriebswege. Neue, starke Marktteilnehmer bringen natürlich Bewegung in die gesamte Branche. Eine Positionierung der eigenen Marke wird für Herstellung und Handel immer wichtiger.

Auch international verändert sich der Markt für Bio-Produkte. Das stärkste Wachstum verzeichnen traditionell Europa und die USA. Voraussichtlich hinterlässt die Wirtschaftskrise in Ländern, die besonders stark betroffen sind - dazu zählen auch die USA - ihre Spuren auch in der sonst so wachstumsverwöhnten Branche.

Insgesamt beobachten wir eine kritischere Berichterstattung über Bio-Themen. Nach dem großen Boom scheint die Öffentlichkeit den Vertrauensvorschuss, den die Branche und ihre Produkte lange bekamen, stärker zu hinterfragen. Das gilt übrigens auch für Konsumverhalten und -motivation der neu erschlossenen Bio-Zielgruppen und die öffentliche Diskussion um trategischen Konsum. Vielleicht ist das auch eine Folge des jahrelangen rasanten Wachstums.

Was bedeutet dies für die Weltleitmesse BioFach und die parallel stattfindende Vivaness?
Wir rechnen derzeit mit einer Verkleinerung des Messe-Duos BioFach und Vivaness um etwa 10 %. Das haben wir uns als Veranstalter nicht gewünscht. Dennoch glaube ich, angesichts dieser Zeiten ist dies ein gutes Ergebnis.

Die internationalen Beteiligungen leiden unter dem Wegfall von staatlichen Fördergeldern für Gemeinschaftsstände. Wahrscheinlich entwickelt sich die Auslandsbeteiligung so aber auch ökonomisch nachhaltig. Internationale wie deutsche Hersteller reduzieren in Krisenzeiten ihr Marketingbudget. Manche deutsche Aussteller waren mit dem Wegfall des Sonntags nicht glücklich - ganz anders die internationalen Gäste. Wir werden natürlich alles tun, um den Samstag als letzten Messetag so attraktiv wie möglich zu gestalten. Das gilt auch für das Kongressprogramm. Ich bin optimistisch: Es wird uns gelingen.

Den Rückgang von 205 auf etwa 180 Aussteller der Vivaness führen wir auf die Neustrukturierung von Vertriebspolitik und -wegen sowie die Markenpositionierung unserer Kunden zurück.

Wie reagieren Sie als Messeveranstalter auf diese Situation?
Für uns stehen die unternehmerischen Erfordernisse und Wünsche unserer Aussteller und Besucher bei der konzeptionellen Ausrichtung von BioFach und Vivaness im Vordergrund. Mit unseren Kunden sind wir daher in ständigem Gespräch. Selbstverständlich haben aber nicht alle immer die gleichen Wünsche und Zielsetzungen. Die konsequente B-to-B-Orientierung hat eine sehr hohe Priorität ebenso wie die Erschließung neuer Zielgruppen - bei der Vivaness aktuell zum Beispiel Apotheken und Parfümerien.

2010 haben wir die Hallen neu aufgeplant: Die deutschen Fachhandelsmarken der Branche präsentieren sich konzentriert in den Hallen 6, 7 und 9. Die Textil-Area sowie der Naturwarenbereich werden von Halle 7 in Halle 8 verlegt. Wir schließen die 2009 nur teilweise gefüllten Hallen 3 und 10. Die Aufplanung wird damit kompakter und die Orientierung einfacher. Das garantiert einen noch effizienteren Messeauftritt
und -besuch.

Die Non-Food-Segmente Textil, Naturwaren, Wasch- und Reinigungsmittel sind wie die Vivaness 2010 jeweils in einer separaten Halle zusammengefasst. Gleichzeitig schärfen wir das Profil der BioFach durch eine stärkere Konzentration des Angebotsbereichs Lebensmittel. Wir erwarten dadurch eine noch höhere Besucherdichte sowie wachsende Kundenzufriedenheit.

Worin liegt aus Ihrer Sicht die Bedeutung von BioFach und Vivaness für die internationale Bio-Branche?
Für uns wird immer offenkundiger: Die Kunden sehen Messen weniger vertriebsorientiert als früher. Messen sind Orte der Branchenbegegnung, dienen der Kunden- und Netzwerkpflege. Sie fördern einerseits den Verkauf, aber auch die Positionierung der Unternehmens- und Produktmarke. Der Branche wird durch die Messe - das gilt besonders für eine Weltleitmesse - eine mediale Aufmerksamkeit zuteil, die ein einzelnes Unternehmen nie erreichen könnte. Hierin liegt auch ein wichtiger Aspekt der Funktion von BioFach und Vivaness. Sie sind Lobbyveranstaltung. Immerhin treffen sich auf dem Messe-Duo auch 1.200 Medienvertreter und eine Vielzahl politischer Multiplikatoren. 2009 beispielsweise alleine 23 Minister sowie der 15-köpfige deutsche Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Für die Entwicklung der Branche hat die Messe politische und gesellschaftliche Relevanz, die weit über die unmittelbare unternehmerische Bedeutung hinaus reicht.

Die Branche sollte sich die Deutungshoheit für das Thema Bio, Fairness und Nachhaltigkeit nicht aus der Hand nehmen lassen. Und wo, wenn nicht hier bei uns, trifft sich der Markt in seiner Gesamtheit, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten?

Stets aktuelle Produktinformationen der Unternehmen unter:
www.ask-BioFach.de und www.ask-Vivaness.de

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