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Essen & Trinken   
Faire Milchpreise für die Bauern
Anlässlich des Milchlieferboykotts des Bundes Deutscher Milchhalter (BDM) erklärt Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Verbraucherfragen:
Wir begrüßen den Lieferboykott der im Bund Deutscher Milchhalter (BDM) organisierten Milchbauern. Damit greifen die Milchbauern zum letzten Druckmittel für faire Erzeugerpreise. Die Betriebe melken sich mit jedem Liter Milch in den Ruin. Sie müssen die gestiegenen Energie-, Futter-, Dünger- und Pflanzenschutzpreise umlegen können, sonst kann sich die Erzeugung nicht mehr rechnen. Wir brauchen eine breite Milchproduktion im gesamten Bundesgebiet, insbesondere die Stärkung von benachteiligten Gebieten wie Mittelgebirgs- und Grünlandregionen. Die Existenzfähigkeit und Qualität der Milcherzeugung in ganz Deutschland kann nur gewahrt werden, wenn sich die gestiegenen Kosten der Betriebe auch tatsächlich in erhöhten Erzeugerpreisen niederschlagen. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet dies nur eine sehr geringe Endverbraucherpreiserhöhung.

Seehofers Milchpolitik scheitert schon jetzt an der Realität. Der geplante komplette Ausstieg aus der Mengenregulierung ist falsch und würde ein großes Risiko für die Milcherzeugung bedeuten. Per Schnellschuss einen EU-finanzierten nebulösen Milchfonds anzukündigen, obwohl die Kommission bei den Legislativvorschlägen zum "Health Check" die finanzielle und inhaltliche Verantwortung für den Ausstieg aus der Milchquotenregelung an die Mitgliedstaaten übertragen hat, ist nur weiße Salbe und keine reale Unterstützung. Gleichzeitig lehnt Seehofer die Finanzierung über die Direktzahlungen ab, da er sonst sagen müsste, wem er diese Finanzmittel für den Fonds wegnehmen will. Wir brauchen keine Markt-Neoliberalisierung à la Seehofer, sondern moderne Marktregulierungsinstrumente, wie es der BDM auch fordert. Die völlige Aufgabe der Milchregulierung muss gestoppt werden.

Wir fordern den Deutschen Bauernverband auf, den BDM und die Milchbauern zu unterstützen, und den Handel, zu angemessenen Erzeuger- wie Verbraucherpreisen beizutragen.

Ulrike Höfken ist Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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