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Agrarlandfonds setzen Landwirte unter Druck
Mio.-Investitionen in Ackerland steigern Wettbewerb und Preisschlacht
München (pte/17.04.2009/10:35) - Guter Boden hat nicht nur in der Nahrungsmittelproduktion selbst an Bedeutung gewonnen. Den steigenden Wert von Ackerland entdecken auch Kapitalgesellschaften für sich. Selbst Privatanleger können sich trotz einiger noch bestehender Hürden etwa in Form von Agrarlandfonds an landwirtschaftlichen Investments beteiligen und auf Rendite hoffen. Die investierten Gelder fließen mit einem Volumen in dreistelliger Mio.-Höhe jedoch zumeist in Agrarkonzerne mit großflächigen Anbaugebieten, etwa nach Australien oder Brasilien. Dabei können Landwirte hierzulande mit der industriellen Produktion ohnehin kaum mehr konkurrieren, weshalb etwa Landwirtschaftsverbände einen europaweiten Außenschutz fordern. Die Einkommenssituation der Bauern bedürfe einer Besserung, um deren Existenzfähigkeit zu gewährleisten. Durch die Investitionen drohen sich der internationale Wettbewerb und die Preisschlacht bei Agrarerzeugnissen hingegen weiter zu verschärfen.

"Die Konkurrenzfähigkeit der Landwirte hängt nicht unbedingt von der Größe ihrer Betriebe ab. Vielmehr sind es die Rahmenbedingungen, die die Verhältnisse in der Landwirtschaft vorgeben und die Ausbeutung von Ressourcen verhindern", meint Manfred Schöpe, Experte für Agrarwirtschaft beim Institut für Wirtschaftsforschung ifo www.ifo.de, im Gespräch mit pressetext. So sind etwa Agrarsubventionen an Vorgaben geknüpft, die eine Ressourcenschonung vorsehen und ihre Ausbeutung unterbinden sollen. Es spiele aber eine Reihe von Faktoren mit, um die Wettbewerbsfähigkeit von Agrarwirtschaften international vergleichen zu können. "Deutschland verfügt seit der Wiedervereinigung über äußerst heterogene Strukturen. Besonders in Ostdeutschland können Landwirtschaftsbetriebe aufgrund der strukturellen Verhältnisse bestehen", erklärt Schöpe gegenüber pressetext.

Fondsspezialisten zufolge können Privatinvestoren durch eine Geldanlage in Agrarlandfonds in den kommenden Jahren mit Gewinnen rechnen. Zwar seien die Bedingungen mit hohen Einstiegssummen und langen Kapitalbindungszeiten gegenüber anderen geschlossenen Fondsvarianten noch nicht optimal. Angesichts der zunehmenden Weltbevölkerung steige jedoch auch der Bedarf an Nahrungsmitteln und damit der Wert der Ackerböden. Diese werden vorerst bewirtschaftet und langfristig möglichst gewinnbringend weiterverkauft. Gleichzeitig schrumpft das weltweit nutzbare Anbaugebiet nach Einschätzung der UN um 20 Mio. Hektar jährlich durch Versteppung und Urbanisierung. Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern dehnen sich Städte zulasten der Agrarflächen aus. Das geringere Angebot steigere zwar den kurzfristigen Wert der Kapitalanlagen. Langfristig wird ihre Wirtschaftlichkeit durch eine Ausbeutung von fruchtbaren Ackerböden jedoch in Frage gestellt. (Ende)


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Redakteur: Manuel Haglmüller
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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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