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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 12.08.2019
Lebensmittelmotten ohne Chemie bekämpfen
Wie Sie Lebensmittelmotten wieder loswerden - auch ohne Biozide
Lebensmittelmotten können zur echten Plage werden. Kleine weißliche Larven kriechen an den Wänden und fressen sich durch die Lebensmittel, Gespinste kleben in den Verpackungen und Zimmerecken und der Kot der Larven verunreinigt Lebensmittel, auf dem sich wiederum Pilze und Milben ansiedeln können. Der Verzehr befallener Produkte kann zu Allergien, Hauterkrankungen oder Magen-Darm-Erkrankungen führen.

Lebensmittelmotten können auch ohne Biozide bekämpft werden. Foto: Illuvis, pixabay.com
Meist werden Lebensmittelmotten durch bereits mit Eiern oder Larven befallene Lebensmittel (wie z.B. Mehl, Müsli, Reis, Gewürze, Tee, Nüsse, Schokolade, Trocken- und Dörrobst), Tiertrockenfutter oder Verpackungsmaterial eingeschleppt. Selten fliegen Motten durch geöffnete Fenster in die Wohnung. Mit ihren Mundwerkzeugen können die Larven sogar Verpackungen durchlöchern, um zur Nahrung zu gelangen.

Lebensmittelmotten haben ein hohes Fortpflanzungspotenzial: Die im Haushalt sehr häufig vorkommenden Dörrobstmotte zum Beispiel lebt etwa 10 bis 14 Tage. Das Weibchen legt in diesem Zeitraum bis zu 300 Eier in enge Ritzen und Fugen ab. Die Entwicklungsdauer liegt zwischen 30 und 75 Tagen. So können sich bis zu vier Mottengenerationen über das Jahr entwickeln.

Beim Kampf gegen Lebensmittelmotten oder andere Schädlinge oder Lästlinge im Haushalt wird oft gleich zu Bioziden gegriffen, die jedoch auch für die Gesundheit des Menschen und für die Umwelt belastend sein können (s. weitere Informationen unten).

Vorbeugende Maßnahmen
  • Beim Einkaufen darauf achten, dass die Verpackungen noch ganz sind, Lebensmittel in gut verschließbare Glas-, Kunststoff- oder Keramik-Gefäße umfüllen, regelmäßig alle Lebensmittel auf Befall zu kontrollieren.
  • Befallene Lebens- oder Trockenfuttermittel und ihre Verpackung sofort draußen entsorgen.
  • Mittel, die Lebensmittelmotten abschrecken oder vertreiben (sogenannte Repellenzien) auf Basis von verschiedenen Geruchsstoffen/ätherischen Ölen (z.B. Lavendel, Zedernholz, Nelken, Pfefferminze, Patchulli, Thuja).

Befallsermittlung und Erfolgskontrolle
  • Pheromon-Klebefallen: Sie dienen der Ermittlung des Befallsausmaßes. Mit den Fallen (mit weiblichen Sexual-Lockstoffen) werden die paarungsbereiten Männchen angelockt. Die Fortpflanzung der Motten wird damit eingeschränkt. Die Fallen reichen aber allein nicht aus, um den Befall sicher zu beseitigen.

Bekämpfungsmaßnahmen
  • Gründliche Reinigung der befallenen Schränke mit Essigwasser. Ritzen und andere schlecht zugängliche Stellen mit einem Fön erhitzen.
  • Biologische Bekämpfung mit den natürlichen Feinden, den Schlupfwespen (Trichogrammen), die die Motteneier parasitieren und damit vernichten, so dass die Entwicklungskette unterbrochen wird und sich keine neue Mottengeneration entwickeln kann. Sobald keine Motteneier mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Wespen. Im Handel sind Kartonkärtchen, die die Schlupfwespen enthalten, erhältlich. Diese werden in alle befallenen Vorratsschränke gelegt. Nach ca. 9 Wochen sind die Lebensmittelmotten beseitigt. Die genaue Einhaltung der Gebrauchsanweisung ist Voraussetzung für den Erfolg.
  • Chemische Maßnahmen: Auf den Einsatz von Insektiziden (z.B. auf Basis von Pyrethroiden) sollte verzichtet werden. In der Regel ist eine Kombination von vorbeugenden und nicht-chemischen Maßnahmen ausreichend.

Biozide
Insgesamt sind in Deutschland etwa 35.000 verschiedene Biozid-Produkte für unterschiedliche Zwecke auf dem Markt. Dies sind beispielsweise neben Schädlingsbekämpfungsmitteln, wie Insektensprays und Nagetierbekämpfungsmitteln, auch Holzschutzmittel, Schimmelpilzwachstum verhindernde Wandfarben für Bad oder Küche, antibakterielle Putz-und Desinfektionsmittel. Biozide können außerdem in Waschmitteln, Wohntextilien, Mauerschutzmitteln und Papier enthalten sein. Zunehmend werden auch körpernah getragene Textilien, wie Sport- und Freizeitkleidung, oder Küchenutensilien antibakteriell ausgerüstet.

Biozid-Produkte sollen Schadorganismen töten oder abwehren. Deshalb enthalten sie hochwirksame chemische oder biologische Substanzen, die auch für die Gesundheit des Menschen und für die Umwelt belastend sein können. Biozide sollten daher nicht bedenkenlos eingesetzt werden, sondern nur wenn es wirklich nötig ist, und auch dann möglichst sparsam. Oft können schon vorbeugende Maßnahmen oder auch biozidfreie Bekämpfungen helfen.

Das Umweltbundesamt (UBA) bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern mit dem Biozid-Portal mehr Informationen über Biozid-Produkte, deren Einsatzbereiche und Risiken und über vorbeugende Maßnahmen und biozidfreie Alternativen, mit denen der Einsatz von Biozid-Produkten reduziert oder ganz vermieden werden kann. Das Biozid-Portal beinhaltet auch einen Ratgeber zu Schädlingen und Nützlingen, der den Nutzern die Möglichkeit geben soll, die wichtigsten Schädlinge, Lästlinge und Nützlinge zur erkennen und voneinander zu unterscheiden, um geeignete vorbeugende und bekämpfende, möglichst biozidfreie Maßnahmen zu wählen.

Der "Einkaufswegweiser Biozidprodukte" (PDF) erklärt Verbraucherinnen und Verbrauchern z.B., was sie beim Kauf von Biozidprodukten beachten sollten und welche biozidfreien Alternativen es gibt, oder in welchen Bereichen auf Biozide gänzlich verzichtet werden kann.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der UBA-Website.

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