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Die Ressource 'Wasser' besser schützen
AgrarBündnis fordert Schutz durch Systemwechsel in der Agrarpolitik
Einen nachhaltigeren Umgang mit der Ressource Wasser und weitreichendere Maßnahmen zu dessen Schutz fordert das AgrarBündnis anlässlich des von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufenen Weltwassertages am 22. März 2017. Die Belastung der Oberflächengewässer und des Grundwassers mit Nitrat (Stickstoff), Tierarzneimitteln oder Pestiziden steht bei uns im Fokus des öffentlichen Interesses. In anderen Regionen der Welt ist es u.a. der Zugang zu sauberem Wasser. Der Kampf um Wasser löst Kriege aus oder ist Ursache von Migration und Flucht.

Im Jahr 2015 haben sich die Mitgliedstaaten der UN - und somit auch Deutschland - auf die Agenda 2030 verständigt. In ihr sind Ziele für eine weltweite nachhaltige Entwicklung festgeschrieben. Ziel 6 lautet:
"Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten". Das bedeutet unter anderem, dass weltweit eine Verbesserung der Wasserqualität erzielt werden soll:
durch die Verringerung der Verschmutzung und durch die Beendigung des Einbringens und die Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoffe.

Das ist auch ein Auftrag für Deutschland und die EU, erklärt Frieder Thomas, Geschäftsführer des AgrarBündnis. Für Deutschland sprechen Wasserwerke mit Blick auf Nitrat im Grundwasser in dem vom AgrarBündnis herausgegebenen Kritischen Agrarbericht 2017 von "alarmierenden Messergebnissen" und einem "gravieren€den Qualitätsproblem". Die EU-Kommission hat im Okto€ber 2016 Klage vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht, weil Deutschland unzureichend gegen Gewässerverunreinigung vorgehe. Als wesentliche Ursache der Stickstoffbelastung benennen nicht nur die die Wasserwerke immer mehr Gülle infolge steigender Tierzahlen und, oft damit einhergehend, die Zunahme von Gärresten aus Biogasanlagen. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen sieht in der Stickstoffbelastung eines der größten ungelösten Probleme unserer Zeit.

Abhilfe soll nach Ansicht der Bundesregierung die noch nicht endgültig verabschiedete neue Düngeverordnung schaffen. Sie soll Ende März im Bundesrat abgesegnet werden. Das könnte jedoch an Änderungswünschen des dortigen Umweltausschusses aus der vergangenen Woche scheitern.

Ein zentrales Problem wird mit der Düngeverordnung nicht gelöst: die flächenungebundene Tierhaltung, so der Kritische Agrarbericht 2017 in seinem Schwerpunkt "Wasser". Ein Umdenken auf europäischer Ebene ist notwendig. Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU ist mit ihrer Ausrichtung auf Export und Industrialisierung der Landwirtschaft "der eigentliche Verursacher einer Entwicklung, die sich unter anderem in der schleichenden Vergiftung des Grundwassers niederschlägt", heißt es im Kritischen Agrarbericht. Erforderlich ist ein Systemwechsel hin zu einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft: wasserschonend, artgerecht, umweltverträglich.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.agrarbuendnis.de
thomas@agrarbuendnis.de
    

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