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Energie & Technik   
Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas
Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie
Bislang unveröffentlichte Dokumente zeigen, dass die Allianz ein belgisches Unternehmen versichert, das LNG-Terminals betreibt, über die auch russisches Gas nach Europa gelangt.

Über zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gelangt weiterhin russisches Flüssiggas nach Europa - bislang konnte sich die EU auf keine generellen Sanktionen dafür einigen. Ein wichtiger Anlaufpunkt für das russische Gas ist das belgische LNG-Terminal Zeebrugge, betrieben von der Firma Fluxys. Von den ukrainischen Behörden wurde Fluxys im Sommer 2023 auf eine Liste von internationalen Sponsoren des Krieges in der Ukraine gesetzt.

Fluxys erhält aktuell unter anderem Versicherungsschutz vom Allianz-Konzern. Das zeigen Dokumente, die CORRECTIV und die französische Nichtregierungsorganisation Reclaim Finance erhalten haben. Im Juli 2023 - also über ein Jahr nach Beginn des Krieges in der Ukraine - beteiligte sich die Allianz an einer allgemeinen Unternehmensversicherung gegen "Terrorismus und Politische Gewalt" für Fluxys. Die beteiligten Versicherungen zahlen also, wenn Anlagen von Fluxys - wie LNG-Terminals oder Pipelines - beispielsweise durch Kriege oder durch Sabotage beschädigt werden.

Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie
Für den Betrieb oder Ausbau von fossilen Großprojekten brauchen Unternehmen Versicherungsschutz. Insbesondere für die Finanzierung ist das wichtig. "Dadurch haben Versicherer einen großen Einfluss auf den fossilen Markt", sagt Regine Richter von der Nichtregierungsorganisation Urgewald. "Würden große Player wie die Allianz Firmen ausschließen, die über ihre Terminals russisches Gas importieren, würde das deren Leben schwerer machen", so Richter.

Allianz äußert sich zu dem konkreten Terminal nicht
Auf Anfrage von CORRECTIV schreibt die Allianz, dass man sich aus Gründen der Kundenvertraulichkeit nicht zu einzelnen Versicherungsbeziehungen äußern könne.

Generell habe sich das Unternehmen aber bereits 2022 aus dem russischen Markt zurückgezogen und Beteiligungen am russischen Versicherungsgeschäft verkauft. Die Allianz versichere keine Unternehmen oder Spezialrisiken in Russland. Das Unternehmen setze im Versicherungsgeschäft "alle Sanktionen, die von der EU oder den USA gegen Russland in Kraft gesetzt worden seien, vollumfänglich um".

Weitere Details in der CORRECTIV-Recherche finden Sie unter folgendem Link:
Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas (CORRECTIV)
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.correctiv.org
presse@correctiv.org
    

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