Wie sie den anwesenden EMB-Mitgliedern mitteilte, spielt für die neue Vorsitzende Sieta van Keimpema die Vertretung der europäischen MilcherzeugerInnen gegenüber den EU-Institutionen auch in Zukunft eine bedeutende Rolle. "Ich freue mich sehr über den erhaltenen Vertrauensvorschuss", bedankte sie sich bei den Mitgliedern, während sie gleichzeitig auf die kommenden Schwerpunkte und Herausforderungen blickt: "Der Kampf für eine krisenfeste Agrarpolitik wird für das EMB weiter ganz oben auf der Agenda stehen. Beim Europäischen Green Deal und seiner Farm to Fork-Strategie braucht es zudem eine starke Erzeugerperspektive, für die sich das EMB bei den politischen Verantwortlichen weiter vehement und konstruktiv einbringen wird." Für die Versammlung der LandwirtInnen des EMB stand beim intensiven Austausch zum Green Deal und zur F2F-Strategie fest, dass kostendeckende Preise und ein stabiles Einkommen für die LandwirtInnen innerhalb der grünen Strategien für die EU-Politiker zur echten Priorität werden müssen. "Der ökologischen Nachhaltigkeit muss die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit unbedingt gleichgestellt werden," so van Keimpema. "Das heißt, dass ein Rahmen geschaffen werden muss, damit die Kosten für Anforderungen im Bereich Klima und Umwelt über den Preis gedeckt sind und nicht auf die ErzeugerInnen abgewälzt werden." Ihr Vorstandskollege Elmar Hannen ergänzt: "Wir müssen dahin, dass der Preis das deckt, was die Gesellschaft will. Nur dann gibt es auch eine Zukunft für die MilchviehhalterInnen". Das bedeutet laut dem neuen Vizevorsitzenden Kjartan Poulsen auch, dass für das bisher eher vage formulierte Ziel einer verbesserten Stellung der ErzeugerInnen von der Europäischen Kommission eine konkrete Strategie geplant und mit Leben gefüllt werden muss. "Das EMB erwartet Klarheit, welche Schritte zur Erreichung dieses Ziels unternommen werden, so dass es nicht bei einer leeren Worthülse bleibt." Neben der politischen Arbeit für eine gleichwertige Berücksichtigung stabiler Einkommen, liefern die EMB-ErzeugerInnen auch selbst Beispiele umfassender Nachhaltigkeit. Guy Francq, belgisches Vorstandsmitglied führt aus: "Mit dem Projekt der fairen Milch haben wir bereits in mehreren europäischen Ländern ganz praktisch gezeigt, dass kostendeckende Preise und der Respekt der Umwelt Hand in Hand gehen können. Sie hilft zudem Brücken zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen sowie der Zivilgesellschaft zu schlagen". Das wiedergewählte EMB-Vorstandsmitglied Boris Gondouin sieht hier noch Potential zur Ausweitung: "Für uns im EMB ist es wichtig, dieses Projekt auch in andere Länder zu tragen" und ergänzt: "Damit kostendeckende Preis aber auf dem gesamten Milchmarkt Fuß fassen können, braucht es - wie beschrieben - den richtigen politischen Rahmen".
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