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Umwelt & Naturschutz   
Great Barrier Reef: Wenn es zu spät ist
Eines der größten Naturwunder der Welt stirbt. Lange wurde davor gewarnt, dass das Great Barrier Reef vor Australiens Küste bedroht ist. Jetzt sind bereits die Hälfte seiner Korallen tot.
Ein neue Studie, die im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B" erschienen ist, geht davon aus, dass es für eine Rettung oder auch nur für eine Erholung zu spät ist.

© Frauke Feind, pixabay.com
Auch dieses riesige, bisher stabile Ökosystem ist wehrlos, wenn die Klimaerhitzung voll zuschlägt. Vor 15 Jahren konnte ich im Rahmen einer Vortragstour in Australien dort noch tauchen und mich an der unvorstellbaren Vielfalt an Farben und Formen von Fischen und Pflanzen unter Wasser erfreuen.
Tauchen und Schnorcheln gehören zu den schönsten und unvergesslichsten Erlebnissen auf unserem Planeten. Schon zehn Jahre zuvor drehte ich für die ARD auf den Malediven den Film "Weltweit sterben die Korallen". Sie haben sich zwischenzeitlich noch einmal leicht erholt. Das scheint jetzt aber nicht mehr möglich.

Dank der heutigen Taucherausrüstung können wir uns im Meer bewegen wie ein Fisch unter Fischen. Ein paar Flossenschläge genügen, um in die ganze Pracht einer Märchenwelt unter glasklarem Wasser einzutauchen. Keine Phantasie kann sich zuvor erträumen, welche Vielfalt des Lebens unter Wasser zu finden ist.
Ich habe einen Blick ins Paradies in einer Kathedrale aus Wasser, mit Fischschwärmen, die das blaue Licht tausendfach reflektieren. In tiefer Dankbarkeit erfahre ich in dieser Welt der Stille die Einheit allen Lebens, die Zusammenhänge allen Seins, die Verwandtschaft alles Lebendigen.

Jetzt melden die Wissenschaftler: Tod im Riff
Filmaufnahmen zeigen abgestorbene Korallenbänke. Fische liegen wie Leichen auf Friedhöfen neben ihren Gräbern grau in grau auf dem Meeresboden. Das Paradies unter Wasser scheint tot für alle Zeit. Diese zuvor unvorstellbare Pracht, die meine Generation noch erleben durfte, ist für unsere Enkel und deren Kinder und Enkel wohl für immer verloren.

Wenn es zu spät ist, ist es zu spät
Das gilt für die Korallen wie für das Klima wie für die schmelzenden Eisberge oder für die brennenden Wälder. Soeben haben uns die Wissenschaftler des Wuppertal-Instituts vorgerechnet, dass wir noch eine Gnadenfrist von vielleicht 15 Jahren haben, um noch das Schlimmste zu verhindern. Ökologisch steht die Welt am Abgrund.

Die Corona-Krise zeigt, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei kurzfristigen Krisen rasch reagieren, aber bei der Klima-Krise sind wir bisher viel zu langsam und gleichgültig. Bei der Klimaerhitzung sind wir zukunftsblind. Bisher zumindest.


 
Quelle: Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
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