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Umwelt & Naturschutz   
Tierschützer fordern Ende der Eisbärjagd
Kanada erlaubt kommerzielle Jagd
Dem Eisbär macht nicht nur das Abschmelzen des Packeises schwer zu schaffen. Pro Wildlife warnt angesichts neuer Daten der Weltnaturschutzunion IUCN davor, dass neben der Klimakrise der Abschuss von 800 bis 1.000 Tieren pro Jahr die Art bedroht. In Kanada wurden in einigen Gebieten die Abschussquoten trotz dezimierter Bestände sogar erhöht. Auch deutsche Jagdreiseveranstalter bieten Trophäenjägern Abschüsse für etwa 40.000 Euro an. Deutsche Jäger importierten seit 1989 insgesamt 98 Jagdtrophäen und 558 ganze Eisbärfelle. "Die Jagd auf Eisbären für Handel und Trophäen muss angesichts dezimierter Bestände und düsterer Prognosen endlich gestoppt werden", fordert Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Etwa 26.000 Eisbären leben nach einer Schätzung der IUCN noch, sie sind aufgeteilt in 19 verschiedene Regionen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass alleine der Lebensraumverlust durch die Erderwärmung die Eisbären bis 2050 um mehr als 30 Prozent reduzieren wird. Studien belegen, dass Eisbären in ihrem südlichen Verbreitungsgebiet bereits in schlechter körperlicher Verfassung sind, dass die Nachwuchsrate verringert und die Jungtiersterblichkeit hoch ist. Laut IUCN ist die Anzahl der Bären in vier Regionen rückläufig. In der Western Hudson Bay wurde der Bestand zwischen 2011 und 2016 sogar um 18 Prozent dezimiert. Trotzdem geht auch hier die Jagd weiter. Die Abschussquote wurde in den vergangenen Jahren sogar vervielfacht. Auch winzige Bestände mit nur 200 Tieren und solche, deren Bestandsentwicklung unbekannt ist, werden weiter bejagt.

Kanada erlaubt als einziges Land die Jagd für den kommerziellen Handel mit Fellen sowie den Abschuss von Tieren durch ausländische Trophäenjäger. Von 1970 bis 2016 wurden in Kanada schätzungsweise 26.500 Eisbären von Einheimischen und Großwildjägern getötet. Alleine in den vergangenen zehn Jahren wurden weltweit knapp 3.000 Felle, Jagdtrophäen, Schädel, ganze Körper und Bettvorleger aus Eisbären gehandelt. Europa ist ein bedeutender Absatzmarkt für Felle und auch ein Großteil der Trophäenjäger kommt aus der Europäischen Union. In den vergangenen Jahren boomt der Handel und die Einfuhr von Trophäen zudem in China.

"Reiche Hobbyjäger machen mit Motorschlitten, Quads und Booten grausame Hetzjagd auf die weißen Riesen. Bedenkt man, dass die Eisbären bereits durch den Klimawandel akut gefährdet sind, bedeutet jedes abgeschossene Tier einen unverantwortlichen Blutzoll", so Daniela Freyer. Fatal für den Fortbestand der Eisbären ist zudem, dass Trophäenjäger und Fellhändler eine unnatürliche Selektion betreiben, weil sie es auf die verbliebenen größten und stärksten Tiere abgesehen haben. Genau diese Tiere hätten in der Natur die besten Überlebenschancen und sind für die Überlebens- und Anpassungsfähigkeit der Art besonders wichtig. "Neben einem konsequenten Klimaschutz fordert Pro Wildlife, den Handel mit Eisbären zu verbieten und die Einfuhr von Jagdtrophäen zu stoppen, um die Eisbären zu retten", so die Pro Wildlife Sprecherin.

Versuche, den Handel mit Eisbärprodukten zu verbieten, scheiterten auf Konferenzen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens bereits zwei Mal am Widerstand Kanadas und der EU.

Weitere Informationen:
Hintergrund zur Jagd auf Eisbären
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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