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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 27.06.2019
Japan harpuniert Wale und das Verbot des kommerziellen Walfangs
Erster Staat, der ausserhalb des international für die Regulierung des Walfangs zuständigen Gremiums für kommerzielle Zwecke Bartenwale tötet
Mit 1. Juli gibt die japanische Regierung grünes Licht für die Wiederaufnahme kommerzieller Walfangaktivitäten und bricht dabei mehrere Tabus. Der Inselstaat, dessen Austritt aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) nach 68 Jahren Mitgliedschaft mit Monatsende wirksam wird, widersetzt sich dem Walfangmoratorium, einem international gültigen Verbot der kommerziellen Jagd auf Grosswale. Es ist somit der erste Staat, der ausserhalb des international für die Regulierung des Walfangs zuständigen Gremiums für kommerzielle Zwecke Bartenwale tötet. Während sich die beiden europäischen Länder Island und Norwegen mittels Vorbehalten gegenüber dem Moratorium ebenfalls Walfangquoten für kommerzielle Zwecke genehmigen und dafür nicht minder in der Kritik von Walschützern stehen, verlässt Japan nun gänzlich die internationale Bühne der Zusammenarbeit. Die Meeresschutzorganisation OceanCare ruft die internationale Staatengemeinschaft auf, Japans Alleingang nicht reaktionslos zu akzeptieren und gleichzeitig für eine fundamentale Neuausrichtung der IWC einzutreten.

"Japan harpuniert Wale und mit dazu die Walfangkommission", sagt Nicolas Entrup, Senior Ocean Policy Expert von OceanCare, und sorgt sich über die Folgewirkungen von Japans Alleingang. "Jetzt wird sich zeigen, welchen Stellenwert der Walschutz für die internationale Staatengemeinschaft hat. Wir erwarten uns ein erstes klares Signal am G20-Gipfel, der diese Woche in Osaka, Japan, beginnt."

Das Moratorium zählt zu den grössten Errungenschaften des internationalen Artenschutzes. Wurden vor Inkrafttreten durchschnittlich mehr als 30.000 Grosswale pro Jahr erlegt, so sind es heute noch etwa 1500 weltweit. Besorgt ist OceanCare auch über die Tatsache, dass alle drei Walfangstaaten - Island, Norwegen und Japan - auch das international gültige Verbot des Handels mit Walprodukten nicht akzeptieren und umgehen. "So wird die internationale Zusammenarbeit für die Erhaltung gefährdeter Arten ausgehöhlt und untergraben", kritisiert Fabienne McLellan, Leiterin Internationale Zusammenarbeit bei OceanCare.

OceanCare fordert von den IWC-Mitgliedstaaten eine vollständige Neuorientierung der Internationalen Walfangkommission, die sämtliche Formen des Walfangs, ausgenommen für Subsistenzzwecke indigener Völker, dauerhaft unterbindet. Ausserdem wird eine Neuausrichtung erwartet, durch die sich die IWC den zahlreichen weiteren Gefahren widmet, welche die Waltiere bedrohen. Auch soll die Kommission mit einem Vollzugsgremium ausgerüstet werden, das die Implementierung von Beschlüssen prüft und bei Nichteinhaltung Sanktionen setzen kann.

"Die Wirkung internationaler Beschlüsse steht und fällt mit ihrer Umsetzung. Das gilt für sämtliche Artenschutzübereinkommen. Bleibt Japans IWC-Austritt ohne Folgen, verliert der internationale Artenschutz seine Glaubwürdigkeit. Ein zu hoher Preis", moniert Entrup.

Zahlen und Fakten:
  • Auf der Abschussliste stehen Bartenwale wie Zwerg-, Sei- und Brydewale. Gejagt wird in den Küstengewässern und in der ausschliesslichen Wirtschaftszone (AWZ, 200 Meilen) Japans.
  • Die Jagd wird das ganze Jahr hindurch erlaubt sein, bis die Quoten erreicht sind.
  • Mit dem IWC-Austritt werden die Walfänger nicht mehr dem Verbot des Fangs bestimmter Arten unterliegen. Damit geraten auch andere Arten ins Visier der Waljäger, wie zum Beispiel Grindwale und Zahnwale wie Baird-Schnabelwale. Aktuell lässt sich nicht einschätzen, wie viele Wale Japan künftig töten wird.
  • Seit Inkrafttreten des kommerziellen Walfangverbots 1986 hat Japan über 17.000 Wale zu wissenschaftlichen Zwecken getötet.
  • Dieser "wissenschaftliche" Walfang hat kaum Publikationen in begutachteten (peer reviewed) Fachzeitschriften erbracht.
  • Auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat 2014 Japans Walfang in der Antarktis wegen fehlender Wissenschaftlichkeit verurteilt und Japan aufgefordert, dieses Programm einzustellen.
  • Japan importiert auch weiterhin Tausende Tonnen Walfleisch aus Island und Norwegen. Die drei Länder haben jeweils einen Vorbehalt gegenüber dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) eingereicht und sind damit formal nicht an das Handelsverbot gebunden. Seit Jahren streben die Walfangnationen danach, neben dem Walfangmoratorium auch das Handelsverbot aufzuheben. Nimmt dieser unregulierte Handel weiter zu, wird die Wirksamkeit von CITES massiv beeinträchtigt.
  • Japans kommerziellen Walfangansprüchen steht kein Bedarf an Walfleisch in Japan oder anderswo auf der Welt gegenüber.

Über OceanCare
Seit 1989 setzt sich OceanCare weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Im Juli 2011 erhielt die Organisation vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen den UN-Sonderberaterstatus zugesprochen. OceanCare hat seit 1992 Beobachterstatus bei der IWC und ist mit den Akteuren und Regeln des Gremiums bestens vertraut. Mit Studien zum Gesundheitsrisiko durch den Konsum von schadstoffbelastetem Walfleisch hat OceanCare eine Zusammenarbeit der IWC mit der Weltgesundheitsorganisation WHO angeregt. Wir haben den Stimmenkauf von Walfangländern wie Japan zum Thema gemacht, was zu einem Verbot von sogenannten Motivationsgeschenken führte, und uns für die klare Regelung der Rechte und Pflichten von Nichtregierungsorganisationen eingesetzt, damit diese als Vertreter der Zivilgesellschaft partizipieren können. Seit 2015 ist OceanCare auch im Wissenschaftsausschuss der IWC vertreten. An den Walfangtagungen setzt sich OceanCare seit 27 Jahren dafür ein, dass das Walfangmoratorium aufrechterhalten wird und die Wale bestmöglichen Schutz erhalten. www.oceancare.org/walschutz


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