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Umwelt & Naturschutz   
Luchse brauchen aktive Hilfe
Bestandszahlen des Luchses in Deutschland
Kürzlich wurden die neuen Bestandszahlen zum Luchs für das Monitoringjahr 2018/19 durch das Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht. Der Gesamtbestand ist weiterhin gering, und im Vergleich zum Vorjahr nur um zwei Tiere auf 137 gestiegen. Viele geeignete Lebensräume in Bayern sind weiterhin unbesiedelt. Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) fordert aktive Hilfe für den Luchs: "Dem Luchs in Bayern muss geholfen werden. Mit einer Wiederansiedlung könnten wir der Gefahr eines erneuten Aussterbens in Bayern und Deutschland wirkungsvoll entgegentreten."

Mit nur 88 erwachsenen Luchsen ist der deutsche Luchsbestand weiterhin hochgradig gefährdet. Foto: skeeze, pixabay.com
Mit nur 88 erwachsenen Luchsen, die v.a. auf drei größere, aber voneinander isolierte Bestände verteilt sind, ist der deutsche Luchsbestand weiterhin hochgradig gefährdet. Die drei bedeutenden Vorkommen im Bayerischen Wald, Harz und Pfälzer Wald sind alle durch Wiederansiedlungsprojekte etabliert worden. Wie erfolgreich diese sind, zeigt das aktuelle Beispiel des Pfälzerwaldes, das dazu beigetragen hat, die Gesamtzahl der Weibchen mit Nachwuchs in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr von 20 auf 28 zu erhöhen.

In Bayern gab es elf reproduzierende Weibchen, die Gesamtzahlt der Luchse beträgt 49 (gegenüber 47 Im Vorjahr). Zusätzlich wurden noch 39 Tiere in Bayern nachgewiesen, die ihren Aufenthaltsschwerpunkt aber in Tschechien oder Österreich haben. In Bayern gibt es viele geeignete Luchslebensräume (Spessart, Rhön, Frankenwald, Oberpfälzer Wald mit Steinwald, Fichtelgebirge, Bayerisch-Böhmisches Grenzgebirge sowie die bayerischen Alpen mit Anbindungsmöglichkeiten an Luchsvorkommen in den West- und Ostalpen). Doch Jungluchse wandern meist nur 50 km weit ab und viele werden bei ihren Wanderungen überfahren. Deswegen ist eine Etablierung von Luchsbeständen in diesen Lebensräumen durch abwandernde Tiere sehr unwahrscheinlich. Hinzu kommen illegale Tötungen und Krankheiten. Wegen der geringen Zahl von Tieren muss in allen Populationen mit genetischen Problemen gerechnet werden.

Mergner fordert deswegen die Freisetzung von Luchsen in geeigneten Lebensräumen in den bayerischen Mittelgebirgen und den Alpen. Nur so könne das 2008 von der Bayerischen Staatsregierung im "Managementplan Luchs" definierte Ziel einer "vitalen Luchspopulation, die alle geeigneten Lebensräume Bayerns besiedelt" erreicht werden.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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