Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Mobilität & Reisen alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 05.11.2019
Lebenswerte Städte, gut vernetzte Regionen - die Mobilität von morgen braucht eine Verkehrswende heute
Heinrich-Böll-Stiftung und VCD veröffentlichen Mobilitätsatlas
Mobilität für alle Menschen zu ermöglichen, ohne die Umwelt zu zerstören, das ist in Zeiten der Klimakrise eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Damit die Verkehrswende gelingt, braucht es überzeugende Konzepte, politischen Willen und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Der Mobilitätsatlas befasst sich mit den zentralen Handlungsfeldern für die Verkehrswende wie alternative Antriebe, Stärkung des ÖPNV und Vernetzung von Verkehrsträgern. Der Mobilitätsatlas ist eine gemeinsame Publikation der Heinrich-Böll-Stiftung und des ökologischen Verkehrsclub VCD. Er wurde heute in Berlin präsentiert.

Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, erläuterte bei der Vorstellung: "Ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in Deutschland kommt aus dem Verkehrssektor, davon 96 Prozent aus dem Straßenverkehr. Wir brauchen eine Verkehrswende! Für besseren Klimaschutz benötigen wir einen Mix aus klimafreundlichen Technologien und Infrastrukturen und geändertem Nutzungsverhalten. Hierfür muss die Politik Anreize setzen. Moderne Städte setzen schon heute auf ein intelligent vernetztes öffentliches Verkehrsangebot. Damit die Menschen das gerne und mehr nutzen, muss die Kapazität erhöht und die Qualität verbessert werden. Die klassischen Beförderer, Bus und Bahn, werden nutzungsfreundlicher, wenn sie einfach kombinierbar sind mit Sharing- und Pooling-Fahrzeugen - oder mit dem guten alten Fahrrad. Zur Wahrheit gehört aber auch: Wir müssen den Autoverkehr reduzieren - mit klugem Ordnungsrecht und klaren Preissignalen. Städte müssen lebenswert und nicht nur autogerecht sein."

Autos nehmen unverhältnismäßig viel Fläche in den Städten ein. Das benachteiligt andere Verkehrsformen und beeinträchtigt die Lebensqualität im öffentlichen Raum. Wo heute Autos parken oder fahren, können Grünanlagen, Spielplätze und Treffpunkte entstehen. Lebenswerte Städte benötigen öffentliche Räume, wo sich Menschen begegnen und gerne aufhalten.

Kerstin Haarmann, die Bundesvorsitzende des VCD, ergänzte: "Wir müssen unsere Straßen zurückerobern. Dass jeder ein eigenes, oft viel zu großes Auto besitzt, das mehr als 23 Stunden am Tag rumsteht und wertvollen Raum blockiert, macht ökologisch wie ökonomisch keinen Sinn. Wir brauchen mehr und sichere Rad- und Fußwege, den Umstieg auf kleine Elektroautos, am besten im Sharing-Betrieb, und einen starken ÖPNV. Multimodale Handy-Apps können einfach und übersichtlich verschiedene Mobilitätsangebote für eine bestimmte Wegstrecke anzeigen, die digital gebucht und abgerechnet werden. So sähe eine moderne, umweltschonende und bezahlbare Mobilität für alle aus."

In ländlichen Räumen ist die Situation weitaus schwieriger: Hier geht ohne Auto oftmals nichts. Im kleinstädtischen oder dörflichen Raum ist die Zahl der Autobesitzer höher als im Bundesdurchschnitt. Für bis zu 70 Prozent aller Wege wird hier ein Kraftfahrzeug genutzt und damit deutlich häufiger als in Großstädten.

Dr. Ellen Ueberschär betonte: "Gerade in ländlichen Räumen müssen die Alternativen zum Auto gestärkt und zum Teil auch erst geschaffen werden. Wer kein Auto benutzen möchte oder kann, braucht zur Grundversorgung bessere Verbindungen mit Bus und Bahn sowie umweltfreundliche Mitfahrangebote. Ein moderner, gut vernetzter und flexibler ÖPNV muss gerade in infrastrukturschwachen Regionen gezielt politisch gefördert werden. Das ist eine Mammutaufgabe, die Bund, Länder und Kommunen dringend angehen müssen. Gleichzeitig müssen die Bedingungen für Elektromobilität verbessert werden. Neben zielgerichteten Investitionen für den Ausbau öffentlich zugänglicher Ladesäulen braucht es eine bessere politische Koordination."

Kerstin Haarmann verwies darauf, dass die Folgekosten des Verkehrs für Mensch und Umwelt in keiner Rechnung auftauchten, sondern von der Allgemeinheit getragen werden: "Drei Viertel aller Bürger fühlen sich in ihrem Wohnumfeld von Lärm belästigt. Lärm und Abgase können krank machen und führen zu tausenden von vorzeitigen Todesfällen. Die Preise im Verkehr spiegeln nicht die ökologische Wahrheit wider. Das Verursacherprinzip wird missachtet. Der geplante CO2-Preis ist viel zu niedrig. Flug- und Straßenverkehr profitieren zudem von klimaschädlichen Steuerprivilegien und Subventionen in Milliardenhöhe. Aber auch wer bei Wind und Wetter nur Fahrrad fährt, muss für die Umweltschäden, die andere verursachen, mitbezahlen. Das ist ungerecht."
Die Heinrich-Böll-Stiftung und der ökologische Verkehrsclub VCD fordern von der Politik deshalb, das Klimapaket nachzuschärfen und einen höheren CO2-Preis anzusetzen, damit die Wende für die Mobilität von morgen heute schon beginnt.
Der Mobilitätsatlas der Heinrich-Böll-Stiftung und des VCD bietet fundiertes Wissen über die Hintergründe und Auswirkungen des aktuellen Verkehrssystems. Er richtet sich an ein breites Publikum, ist verständlich geschrieben und enthält viele Infografiken, die auch einzeln heruntergeladen werden können.

Mehr Informationen auf
www.boell.de/mobilitaetstatlas und www.vcd.org/mobilitaetsatlas

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2024
Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.

Das Geld für den Klimaschutz bleibt liegen Klima- und Transformationsfonds 2023 nur zur Hälfte genutzt