Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Aktuelle Pressemeldungen von VENRO e.V. - Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  VENRO e.V. - Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen, D-53113 Bonn
Rubrik:Politik    Datum: 08.09.2003
Zum Beginn der WTO-Ministerkonferenz in Cancun
EU muss echte Zugeständnisse an Entwicklungsländer machen
Bonn/Berlin, 8. September 2003 - Anlässlich der am kommenden Mittwoch beginnenden Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) im mexikanischen Cancun fordert der Verband Entwicklungspolitik (VENRO) substanzielle Zugeständnisse der Industriestaaten in den für Entwicklungsländer wichtigen Bereichen.

"Das Anliegen, den Welthandel in den Dienst von Armutsbekämpfung und Entwicklung zu stellen, droht in Cancun an den Rand gedrängt zu werden. Die Industriestaaten müssen deshalb ihre Verhandlungsstrategie ändern und verstärkt auf die berechtigten Interessen der Entwicklungsländer eingehen und sich zu echten Zugeständnissen bereit erklären, damit aus den laufenden WTO-Verhandlungen noch die seit Doha propagierte Entwicklungsrunde werden kann," sagte der VENRO-Vorsitzende Reinhard Hermle.

Dabei komme der Europäischen Union (EU) eine Schlüsselrolle zu. "Die EU muss in Cancun Farbe bekennen. Ihr Schwanken zwischen Entwicklungsrhetorik und der Verteidigung von Eigeninteressen in der Agrarpolitik behindert die Verhandlungen. Ohne konkrete Schritte, wie eine weite Öffnung des EU-Agrarmarkts und den völligen Abbau der Exportsubventionen, wird Cancun zum Scheitern verurteilt sein. Durch den Abbau der Agrarsubventionen würden überdies Finanzmittel frei, die die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit um ein Vielfaches übersteigen", erklärte der VENRO-Vorsitzende.

Von zentraler Bedeutung ist aus entwicklungspolitischer Perspektive zudem die Beseitigung der so genannten Zolleskalation. "Die Entwicklungsländer werden nur dann ihren Status als Rohstofflieferanten und ihre Abhängigkeit von schwankenden Rohstoffpreisen überwinden, wenn sie selbst in der Lage sind, weiterverarbeitende Industrien aufzubauen. Die Zollregime aller Industriestaaten müssen dies ermöglichen und nicht weiter behindern," forderte Reinhard Hermle.

Unter Verweis auf eine kürzlich erschienene VENRO-Studie zum Thema "Handelsliberalisierung und Armutsbekämpfung" sprach sich der VENRO-Vorsitzende aber auch dafür aus, insbesondere den ärmsten Entwicklungsländern selbst keine weiteren Verpflichtungen zur Öffnung ihrer Märkte aufzuerlegen. "Schwache Wirtschaftssysteme können auf Schutzmechanismen nicht verzichten. Die Erfahrung vieler afrikanischer Länder hat gezeigt, dass eine überstürzte Marktöffnung gerade arme und ärmste Bevölkerungsgruppen besonders häufig in Mitleidenschaft zieht. Aus diesen Gründen sollte die EU auch auf die Forderung nach einem WTO-Abkommen zur Liberalisierung von Investitionen verzichten."

VENRO sieht darüber hinaus erheblichen Reformbedarf beim Regelwerk der Welthandelsorganisation. "Eine generelle Vorzugsbehandlung für schwächere Ökonomien - das so genannte Special and Differential Treatment - muss zur neuen Grundregel der WTO werden. Die Entwicklungsländer haben hierzu detaillierte Vorschläge gemacht, die aber schon seit Monaten von den Industriestaaten blockiert werden. Ohne Fortschritte in diesem Bereich ist eine Entwicklungsrunde aber undenkbar," so Reinhard Hermle.

Rückfragen und Interviewwünsche bitte an:

VENRO
Steffen Beitz
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: +49/ (0)228/ 9 46 77-14/-0
Fax: +49/ (0)228/ 9 46 77-99
E-Mail: presse@venro.org
Internet: www.venro.org

VENRO ist ein freiwilliger Zusammenschluss von rund 100 deutschen Nichtregierungsorganisationen, die als Träger der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2004
Zur Frühjahrstagung von Weltbank und IWF Konkrete Vereinbarungen anstatt Buchführung gefordert

05.04.2004
Zum 2. Zwischenbericht zur Umsetzung des "Aktionsprogramm 2015" der Bundesregierung In der Armutsbekämpfung der Bundesregierung klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander

15.12.2003
VENRO-Pressemitteilung 17/2003 VENRO-Mitgliederversammlung 2003

18.11.2003
Finanzierung Afrikanischer Friedenstruppen zu Lasten der Armutsbekämpfung VENRO verurteilt Finanzierung Afrikanischer Friedenstruppen mit EU-Entwicklungsgeldern

14.10.2003
Zum EU-Außenministertreffen in Luxemburg Regierungskonferenz muss eigenständige EU-Entwicklungspolitik garantieren VENRO-Pressemitteilung 13/2003

15.09.2003
Zum Scheitern der WTO-Ministerkonferenz in Cancun: Chance für andere Globalisierung vertan

08.09.2003
Zum Beginn der WTO-Ministerkonferenz in Cancun EU muss echte Zugeständnisse an Entwicklungsländer machen

03.06.2003
VENRO zum G8-Gipfel in Evian: Viele Worte, aber wenig Substanz VENRO zum G8-Gipfel in Evian: Viele Worte, aber wenig Substanz

26.05.2003
VENRO im Gespräch mit Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul und Staatssekretär Tacke Bundesregierung soll Anstrengungen zur Armutsbekämpfung verstärken

14.03.2003
VENRO-Pressemitteilung 3/2002 Einweihung "Dr. Werner-Schuster-Haus" &

30.01.2003
CONCORD - Neue entwicklungspolitische Dachorganisation in Brüssel gegründet VENRO-Pressemitteilung 2/2003 - CONCORD - Neue entwicklungspolitische Dachorganisation in Brüssel gegründet

17.12.2002
VENRO-Pressemitteilung 23/2002 Kritik an Vetternwirtschaft in Brüssel

13.12.2002
VENRO-Pressemitteilung 22/2002 Irak-Krise gewaltfrei lösen