Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 06.12.2019
Klimakläger kritisieren Forderung von EU-Parlament und Rat, ihnen auch in zweiter Instanz Schutz ihrer Grundrechte zu verweigern
Europäisches Parlament erklärt Klimaernstfall
Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben auf die Rechtsmitteleinlegung der Kläger des People's Climate Case reagiert und auch in zweiter Instanz die Abweisung der Klage auf eine Verschärfung der EU-Klimaziele und Grundrechtsschutz beantragt. Zu den Klägern des People's Climate Case zählt auch Familie Recktenwald von der Insel Langeoog.

Der Europäische Rat und das Parlament, das erst vergangene Woche den Klimaernstfall (climate emergency) ausgerufen hatte, argumentieren, die Klage der zehn Familien und des Jugendverbandes der Sami, die unter den verheerenden Folgen der Klimakrise leiden, sollte nicht per Direktklage vor den EU-Gerichten verhandelt werden. Die Grundrechtecharta, auf die sich die Kläger berufen, gewähre zwar individuelle Grundrechte, klagen könne aber nur, wessen Schädigung ganz spezifisch ist und sich aus der allgemeinen Betroffenheit heraushebt.

Professor Gerd Winter (Bremen), Rechtsvertreter der klagenden Familien: "Die Juristen des Parlaments und des Rates verteidigen weiterhin ein Paradox: Je schwerwiegender die durch EU-Gesetzgebung zugemuteten Schäden sind und je mehr Personen deshalb in ihren europäischen Grundrechten verletzt werden, desto stärker wird der Weg zum Rechtsschutz vor den EU-Gerichten verbaut."

Das Europäische Parlament wie auch der Rat empfehlen den Klägern stattdessen, schärfere Emissionsreduktionen vor nationalen Gerichten einzuklagen. Diese könnten dann das Europäische Gericht auffordern zu entscheiden, ob das gesamte Klimaziel der EU für 2030 verschärft werden muss. Die Kläger hatten jedoch bereits erklärt, dass dies ein kostspieliger und letztlich wenig erfolgversprechender Umweg wäre. Denn die nationalen Gerichte wären keineswegs gezwungen, die EU-Emissionsziele vom EuGH überprüfen zu lassen. Zudem müssten die Kläger vor Gerichten aller 28 Mitgliedsstaaten Klage erheben, um eine Reduktion der gesamten Emissionsmenge der EU zu erreichen. Dies stelle eine inakzeptable Barriere für ihr Grundrecht auf gerichtlichen Rechtsschutz dar.

Dr. Roda Verheyen (Hamburg), Prozessvertreterin der Familien: "Die Staats- und Regierungschefs der EU erkennen in zahlreichen Erklärungen das Ausmaß der Klimakrise und die Bedeutung eines ambitionierteren Klimaschutzes an. Es ist inakzeptabel, dass diese Institutionen anstatt Rechtsschutz zu gewähren, Bürgerinnen und Bürger aus der EU-Gerichtsbarkeit verdrängen."
Die Kläger können nun beim Gericht den Antrag stellen, eine ausführliche Antwort einzureichen.

Christoph Bals von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, die das Anliegen der Klägerfamilien unterstützt: "Die Argumentation von Parlament und Rat ist absurd: Wäre nur eine Familie vom Klimawandel betroffen, dürfte diese den Schutz ihrer Grundrechte einklagen. Weil aber viele davon betroffen sind, soll ihnen dieses Recht verwehrt werden. Das Parlament erklärt den Klimaernstfall, aber es will den gerichtlichen Schutz der Grundrechte verweigern."

Der People's Climate Case wird von einem breiten Bündnis von Umweltverbänden - unter ihnen Climate Action Network Europe, Protect the Planet und Germanwatch - sowie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt. Die Klage wurde im Mai 2018 eingereicht und in erster Instanz vom Europäischen Gericht als unzulässig abgewiesen. Die Kläger hatten daraufhin Rechtsmittel beim Europäischen Gerichtshof eingereicht.

Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.04.2024
Die Heilpflanze des Jahres 2024: Holunder wirkt Wunder Der Holunder blickt auf eine uralte Tradition als Heilpflanze zurück. In ihrem Ratgeber stellt Barbara Simonsohn zahlreiche Anwendungen für Beschwerden von A bis Z vor.


29.04.2024
Deutschen Rohstoffverbrauch endlich reduzieren: INKOTA fordert global gerechte Rohstoffpolitik Deutscher Erdüberlastungstag am 2. Mai - so früh wie noch nie

Erdüberlastungstag: Ressourcen schonen mit richtiger Mülltrennung Neuer Film über die dualen Systeme und ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in Deutschland


Mehr Klimaschutz im Wald: Bund stellt rund 130 Millionen Euro für Waldbesitzende zur Verfügung BMUV und BMEL führen erfolgreiches Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" fort

Dramatischer Stellenabbau in Redaktionen Das gefährdet Pressevielfalt und unsere Demokratie.

UBA veröffentlicht Mobile Game zu Nachhaltigkeit Hauptfigur Leah steckt ihr Umfeld mit ihrer Begeisterung für Nachhaltigkeit an.


Klimaschutz im Verkehr Zeitnahe Trendwende notwendig

Ziel übertroffen: Klima-Initiative "Morgen kann kommen" stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald Zum Tag des Baumes am 25. April kann die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken mit einem Meilenstein aufwarten.


Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung Mit seinen 4 MPPT-Kanälen liefert der neue EVT2000SE von Envertech eine Nennleistung von bis zu 2000 Watt, drosselbar auf niedrigere Ausgangsleistungen wie 800 Watt für Balkonkraftwerke


28.04.2024
Die komplette Küche mit alles und scharf Wie für Familie Friedrich eine komplett ausgestattete Küche mit Spezialschubladen für ihre Chilischoten entstand


26.04.2024
Kein Klima-Schub vom Kanzler Scholz bekräftigt immerhin deutsche Unterstützung für arme Länder

Solarpaket beschlossen! Ende gut, alles gut?

Kommunen müssen auf regionales Streuobst setzen Tag der Streuobstwiese

Neues Klimaschutzgesetz verfassungswidrig Scharfe Kritik durch Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV)

"Nachhaltige Mobilität, Wärme- und Stromversorgung sollen Landesforsten zur ersten klimaneutralen Landesbehörde machen" Rheinland-Pfälzische Klimaschutzministerin Eder übergibt E-Fahrzeuge an Forstverwaltung - Behörde will bis 2025 bilanziell klimaneutral sein

Wissenschaftsdelegation erforscht intaktes Vjosa-Delta in Albanien Angesichts Bedrohung durch Massentourismus, Einsatz für Aufnahme in den Vjosa-Wildfluss-Nationalpark


SCHOTT startet Pilotprojekte für mehr Kreislaufwirtschaft im Bereich Glaskeramik und Spezialglas Recycling-Piloten: Kochfelder und Pharmaglas


25.04.2024
Was bringt der Trend "Mähfreier Mai"? Mehr Lebensraum für Insekten und ein besseres Mikroklima

Ab 2. Mai lebt Deutschland auf Kosten anderer Deutscher Erdüberlastungstag

NGOs kritisieren China-Schwärmerei statt Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen Zur Rede des scheidenden BASF-Chefs Brüdermüller vom 25.04.2024