Nach der massiven Tötung von mehr als 1.400 Weißseitendelphinen im September 2021 kündigte der Premierminister der Färöer-Inseln eine umfassende Prüfung der Geschehnisse an. Zahlreiche Staaten, darunter die Europäische Union und Großbritannien forderten eine Einstellung der Bejagung von Kleinwalen. Der angekündigte Bericht des Untersuchungsgremiums liegt als Entwurf vor, ist jedoch öffentlich noch nicht zugängig. "Die Freilassung von Delphinen im Rahmen der gestrigen Treibjagd mag ein positives Zeichen sein, legt aber nahe, dass die Färinger die grausame und sinnlose Bejagung von Grindwalen, die auch zu den delphinartigen Walen zählen, uneingeschränkt fortsetzen" sagt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare. "Die Tötung einer ganzen Gruppe von Grindwalen zeugt von Ignoranz und der Unwilligkeit, eine Praktik zu hinterfragen, für die es im 21 Jahrhundert wohl kaum mehr eine Rechtfertigung gibt. Es wäre zu erwarten gewesen, dass man die Überprüfung der Geschehnisse aus dem Herbst 2021 abwartet und sich dann dem Diskurs und Dialog auch mit jenen Färingern, aber auch international stellt, die die Bejagung ablehnen" kommentiert Nicolas Entrup, Direktor für Internationale Zusammenarbeit bei OceanCare, die Geschehnisse. Hintergrundinformationen Im September 2021 kam es auf den Färöer-Inseln zu einer Massentötung von Atlantischen Weißseitendelphinen: In der Bucht von Skálafj&cslash;rður wurden mindestens 1.428 Weißseitendelphine getötet, nur zehn Tage später wurden andernorts auch noch 52 Grindwale erlegt. Total wurden 2021 667 Grindwale getötet. Die verstörende Bilder gingen um die Welt. Selbst auf den Färöern machte sich Entsetzen breit, denn die Zahl der toten Tiere und die Brutalität der Jagd waren auch für lokale Verhältnisse beispiellos. Die Inselregierung sah sich gezwungen, eine Regulierung der Jagd zu erwägen. Die Ergebnisse des Untersuchungsgremiums stehen noch aus. Weiterführende Links und Informationen:
Über OceanCare OceanCare setzt sich seit 1989 passioniert und mit großer wissenschaftlicher Expertise für lebendige Ozeane ein. Die NGO mit Sitz in der Schweiz ist UNO-Sonderberaterin und trägt international zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 bei. Meeresverschmutzung und Klimakrise, Artensterben und Bejagung, der Schutz der Meereslebewesen und nachhaltige Fischerei sind unsere Themen. Wir bringen bahnbrechende Reformen in die Welt, von funktionierenden Meeresschutzgebieten über ein starkes UNO Hochseeabkommen bis zu einem globalen Vertrag zur Plastikvermeidung und dem Ziel, die Öl- und Gassuche im Meer zu unterbinden. Wir bewirken Entscheidendes. OceanCare. Für lebendige Meere. Mehr unter www.oceancare.org
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