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Umwelt & Naturschutz   
Waldschäden in nicht bekannten Höhen
Bundesweiter Waldzustandsbericht bestätigt dramatische Lage
Der Waldzustandsbericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bestätigt die dramatische Lage des Waldes, wie nicht anders nach den Zahlen der Länder zu erwarten war. Nach drei trockenen Jahren sind die Wälder so geschwächt, dass die Bäume keine Abwehrkräfte mehr gegen Schädlinge wie den Borkenkäfer haben. Der Waldzustandsbericht zeigt eine weitere deutliche Verschlechterung gegenüber dem vergangenen Jahr - 285.00 Hektar sind zerstört, der Rest des Waldes hofft nicht nur auf ein nasses Frühjahr.

Der Wiederaufbau und der Schutz der übrigen Waldflächen sind eine Jahrhundertaufgabe, die nur mit Hilfe der gesamten Gesellschaft geschafft werden kann. Entscheidend ist, dass die CO2-Emissionen verringert werden, die als Treiber des Klimawandels unsere Wälder schädigen.

"Hier muss die Politik umfassende klimafreundliche Rahmenbedingungen schaffen, um mit allen Bürgerinnen und Bürger die Energiewende weg von den fossilen Energien zu schaffen und damit dem Wald eine Überlebenschance zu geben", erläutert SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern die schwierige Lage.

Folgende Maßnahmen seitens der Waldpolitik und der Waldbesitzenden sind für das Überleben des Waldes unverzichtbar:

  • Weiterer und schnellerer Umbau der Wälder in artenreiche Mischwälder mit standortgerechten Baumarten und angepassten Wildbeständen
  • Klimaanpassung der Wälder mit klimatoleranten Baumarten, die Stabilität und Vielfalt der Wälder erhöhen
  • In ehemaligen Reinbeständen ist es sinnvoll, mit Pflanzungen die Entwicklung zu Mischwäldern zu beschleunigen. Natürliche Verjüngung ist vor allem dort sinnvoll, wo bereits Mischbestände bestehen.
  • Wichtig ist ebenfalls die Stabilisierung der bestehenden Flächen mit waldbaulichen Maßnahmen. Dazu gehört auch die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit durch höheren Altholzanteil, natürliche Verjüngung und dauerhafte Waldbestockung.
  • Die Ökosystemleistungen der Wälder müssen in Zukunft stärker honoriert werden. Bei wegfallenden Erlösen aus der forstlichen Nutzung müssen auch die anderen Leistungen des Waldes für die Gesellschaft honoriert werden. Forst und Holz binden mehr als 127 Millionen Tonnen CO2. Das sind rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft.
  • Langfristig muss der Wasserhaushalt in den Wäldern gestärkt werden. Oberflächenwasser darf nicht mehr aus dem Wald geleitet werden, sondern sollte im Waldboden versickern. Hinzu kommt die Stärkung des Bodenschutzes. Dieser kommt direkt der Gesundheit und der Stabilität der Wälder zugute und macht die Wälder widerstandsfähiger. Schadstoffeinträge in die Waldböden müssen minimiert werden und die Ausstattung der Waldböden mit Nährelementen, zum Beispiel durch die Waldkalkung, verbessert werden.

Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Waldfreunde organisiert. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, die SDW-Waldpädagogiktagungen und die erfolgreichen waldpädagogischen Projekte SOKO Wald und die Klimakönner.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.sdw.de
sabine.kroemer-butz@sdw.de
    

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