Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
|
|
Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.
|
| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | ECO-News Deutschland, D-81371 München |
Rubrik: | Umwelt & Naturschutz Datum: 24.09.2020 |
|
|
Bayerisches Umweltministerium erneuert Vollzugshinweise zur Erholung in der freien Natur |
Bergsport darf kein Motorsport werden! |
|
Das bayerische Umweltministerium hat einen Entwurf für die Vollzugshinweise des Teils 6 des Bayerischen Naturschutzgesetzes "Erholung in der freien Natur" vorgelegt. Der BUND Naturschutz (BN) kritisiert in seiner Stellungnahme zu den Vollzugshinweisen vor allem einen Punkt:
"Es braucht Beschränkungen bei der Elektro-Mountainbike-Nutzung im alpinen Gelände", fordert der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe angesichts des rasant steigenden Nutzungsdrucks auf die bayerischen Alpen durch E-Mountainbikes (E-MTB). "Diese Beschränkungen dienen dem Schutz der Natur, dem Schutz der Wanderer und Wanderinnen und dem Schutz von umweltbewussten E-Bike-Fahrer*Innen. Wir fordern Umweltminister Thorsten Glauber auf, hier tätig zu werden und den Verordnungsentwurf entsprechend zu ändern."
"Wir erleben durch die E-Mountainbikes gerade eine Revolution der Erreichbarkeit im alpinen Gelände. Durch den Lift 'unterm Hintern' wird der Nutzungsdruck auf Ruheräume immer größer, es kommt zu zunehmenden Konflikten mit Wandernden, die Störung von Arten und die Erosion von Wegen nehmen deutlich zu", so Dr. Christine Margraf, BN-Artenschutzreferentin für Südbayern.
Elektro-Fahrräder sind ein wichtiges Element zur Umsetzung einer ökologischen Verkehrswende. Doch im alpinen Gelände kommt es zu besonderen Problemen.
Der Verkauf und die Nutzung von E-Mountainbikes im alpinen Gelände hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Zudem werden die E Mountainbikes immer leistungsfähiger.
Dies führt zu erheblichen Problemen:
1) Revolution der Erreichbarkeit des alpinen Raumes
Die besondere Qualität der bayerischen Alpen für Mensch und Natur hat viel mit der geringen Erschließungsdichte und dem Erhalt von Ruheräumen zu tun. Das E-MTB stellt eine Erreichbarkeitsrevolution im alpinen Gelände dar, es ist der flächendeckende Lift "unterm Hintern". Daraus ergibt sich eine wesentliche räumliche, tageszeitliche und saisonale Ausweitung des Nutzungsdrucks des alpinen Geländes. Bedeutsame ökologische Schutzgüter und Ruheräume geraten dadurch in Gefahr.
2) Konflikte mit Wanderern und Wanderinnen
Das bayerische Naturschutzgesetz legt zurecht bei der Nutzung von Wegen fest: "Den Fußgängern gebührt der Vorrang". Das Wandern ist die verträglichste Form des Naturgenusses in den Alpen. Doch mit massiv zunehmender Nutzungsintensität von Wanderwegen durch E-Mountainbike-Fahrer*Innen wird nicht nur der kontemplative Naturgenuss des Wanderers/der Wanderin stark beeinträchtigt, es kommt auch immer häufiger zu Gefahrensituationen.
3) Erosions- und Vegetationsschäden
Insbesondere das Befahren von Pfaden mit Rädern führt zu erheblichen Erosionsschäden. Zusätzlich sind bei zunehmender Nutzungsintensität Vegetationsschäden durch eine Verzweigung der Pfade die Folge.
Eine ausführliche Beschreibung der Problemlage finden Sie im BN-Diskussionspapier.
Das Bayerische Naturschutzgesetz und das freie Betretungsrecht
Im Bayerischen Naturschutzgesetz ist ausgeführt:
Art 28, Abs. 1: "1 Jedermann darf auf Privatwegen in der freien Natur wandern und, soweit sich die Wege dafür eignen, reiten und mit Fahrzeugen ohne Motorkraft sowie Krankenfahrstühlen fahren. 2 Den Fußgängern gebührt der Vorrang."
Nach dem aktuellen Entwurf der Vollzugsbekanntmachung des Bayerischen Umweltministeriums werden E-Pedelecs als Fahrräder ohne Motor angesehen.
Die Ausführungen im Entwurf der Vollzugshinweise sind nicht überzeugend und höchst anfechtbar. Wortlaut im Gesetz ist eindeutig: "Ohne Motorkraft". Pedelecs haben unzweifelhaft einen Motor.
Die Motorenleistung von Pedelecs übersteigt die menschliche Tret-Leistung bei den meisten Modellen inzwischen um ein Vielfaches. Es handelt sich auch bei Pedelecs nicht mehr um einen Hilfsantrieb, der die Muskelkraft untergeordnet ergänzt, sondern gerade im Bereich der Steigungen übernimmt der Motor die Hauptarbeit. Insbesondere im Bereich von Steigungen zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zwischen Pedelecs und Fahrrädern ohne Motor. Daher schlägt der BUND Naturschutz vor, eine Differenzierung zwischen alpinem Gelände und dem restlichen Bayern einzuführen.
Das freie Befahrungsrecht im alpinen Gelände auf geeigneten Wegen darf nur "unmotorisierten Fahrrädern" zugestanden werden. Ergänzend dazu sollen im alpinen Gelände Ausnahmen von dieser Regelung vorgesehen sein.
Die Landratsämter sollen ermächtigt werden, ausgewählte geeignete Wege für E-Mountainbikes zu öffnen.
Kriterien für die Beurteilung, ob eine Ausnahme für Pedelecs erteilt werden soll, können sein:
- Objektiver Ausbaustandard des Weges
- Naturschutzfachliche Wertigkeit des Gebiets
- Schutzgebietskategorie
- Nutzungsintensität (durch Wandernde/Radfahrende) - Konfliktpotenzial
- Gefährlichkeit des Weges für E-MTB-Fahrer*Innen
- Beeinträchtigungspotenzial des Weges und der Umgebung durch die E-MTB-Nutzung
Breite Forststraßen können im Regelfall als "tatsächlich öffentliche Wege" angesehen werden. Hier gilt die Straßenverkehrsordnung und das Befahren mit Pedelecs ist nach bundesgesetzlicher Regelung ohnehin erlaubt.
Vollzugshinweise "Erholung in der freien Natur"
In den Vollzugshinweisen der Ministerien werden die Gesetze ausgelegt und interpretiert. Im Nachgang zum Runden Tisch zum Volksbegehren Artenvielfalt wurde für das Thema "Mountainbike und Wegeeignung" eine Unterarbeitsgruppe unter Leitung des Deutschen Alpenvereins eingerichtet. Die Vollzugshinweise wurden aufbauend auf diese Arbeitsgruppe, an der der BUND Naturschutz nicht teilnehmen durfte, verfasst.
|
|
|
|
|
|
Aktuelle News |
|
|
RSS-Feed einrichten Keine Meldung mehr verpassen
23.04.2024 So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz
22.04.2024 Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024
Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.
Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben
Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie
Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems
Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion
Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien
PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele
"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day
Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz
20.04.2024 Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar
19.04.2024 Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende
BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung
"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April
Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied
Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik
18.04.2024 Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen
Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa
Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.
|
|
|