Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Essen & Trinken   
BÖLW zum Ergebnis der Sondierungen
"In Deutschland werden zu viele Pestizide gespritzt. Artenvielfalt, Böden und Gewässer leiden darunter."
Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert das Ergebnis der Sondierungen von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und FDP zum Thema Landwirtschaft.

"In Deutschland werden zu viele Pestizide gespritzt. Artenvielfalt, Böden und Gewässer leiden darunter. Die sondierenden Parteien haben sich jetzt darauf geeinigt, Pestizide auf "das notwendige Maß" zu begrenzen. Leider ist das eine Nebelkerze. Und mit Nebelkerzen rettet man kein einziges Insekt.

Bereits seit 2009 sollen Pestizide laut Gesetz nur im "notwendigen Maß" gespritzt werden. Bewirkt hat das leider nichts, wie die Zahlen zeigen. Allein 2019 wurden 27.496 Tonnen Pestizide in der Bundesrepublik abgesetzt. Die Umsetzung der gesetzlichen Pflanzenschutzvorgaben wird auf den Betrieben nur alle 50 bis 75 Jahre kontrolliert. Und nur jeder siebte Betrieb hält sich nach Expertenschätzungen an die Vorgaben.

Wer Arten wirklich schützen will, muss dafür sorgen, dass gesetzliche Vorgaben umgesetzt und kontrolliert werden. Pestizidabgaben würden den Bäuerinnen und Bauern Anreize bieten, weniger zu spritzen. Deshalb empfiehlt die Zukunftskommission Landwirtschaft auch marktwirtschaftliche Instrumente für den Umbau des Sektors.

Wichtig ist auch, dass die neue Regierung nicht die Fehler der letzten 16 Jahre wiederholt und Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung, -Handel und Ernährung weiter einzeln denkt. Die ganze Wertschöpfungskette braucht eine Systemüberholung. Das Ziel: Resilienz. Kongruente Politik ist gefragter denn je. Sonst werden Ökologie und Ökonomie nie Hand in Hand gehen.

Im Ökolandbau sind chemisch-synthetische Pestiziden verboten. Auf 95 % der Bio-Flächen wird in der Regel gar nichts gespritzt. Kontrolliert werden Bio-Betriebe jedes Jahr."

Mehr zum Thema finden Sie im BÖLW-Grundsatzpapier zur Bundestagswahl.

Mehr zu Bio-Pflanzengesundheit

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 51.600 Bio-Betrieben 14.99 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Deutscher Tee & Kräutertee Verband, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.boelw.de
presse@boelw.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen