Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 05.08.2022
Weltkatzentag: Alle Hauskatzenbesitzer*innen können Beitrag zum Wildkatzenschutz leisten
Katzenhalter*innen tragen auch Verantwortung für ihre Katzen
Am 8. August ist Weltkatzentag. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) appelliert an diesem Tag an alle Hauskatzenbesitzer*innen, ihre freilaufenden Lieblinge kastrieren zu lassen - als Beitrag zum Katzen-, Arten- und Wildkatzenschutz.

Hauskatzen sind das beliebteste Haustier der Deutschen: Ganze 16,7 Millionen Stubentiger gibt es hierzulande. "Katzen schenken ihren Menschen Freude und Gesellschaft und machen sich auf Höfen als Mäusejäger nützlich. Doch Katzenhalter*innen tragen auch Verantwortung für ihre Katzen", erklärt Susanne Steib, Wildkatzenexpertin vom BUND Landesverband Hessen. "Katzen mit Freigang machen gerne Jagd auf Vögel, Eidechsen und andere Kleintiere. Und unkastrierte Freigänger tragen zur Vermehrung von verwilderten Streunerkatzen bei." Auch in Deutschland gibt es viele verwilderte Hauskatzen, Schätzungen gehen von 2 Millionen Streunern aus.

Streunerkatzen sind oft krank und unterernährt und vermehren sich rasant. Abgesehen von diesem Katzenelend erbeuten sie viel öfter Vögel und andere Tiere, weil sie nicht gefüttert werden. Und sie stellen noch aus einem anderen Grund ein Problem dar: Sie können eine Bedrohung für die geschützte Europäische Wildkatze darstellen. "Verwilderte Hauskatzen können sich mit Europäischen Wildkatzen verpaaren. Daraus entstehen sogenannte Hybride, die eine Gefährdung für die Wildkatzenbestände sein können", so Steib weiter. Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Wildkatzen in großen Waldgebieten wie in der Eifel, im hessischen Bergland oder Hainich noch echte Wildkatzen sind. Doch beispielsweise in einigen Gebieten Baden-Württembergs wurden in den letzten Jahren besorgniserregend viele Hybridkatzen nachgewiesen. Schottland ist laut BUND ein Extrembeispiel, weil es dort mittlerweile praktisch nur noch Hybride und gar keine echten Wildkatzen mehr gibt.

"In Deutschland sind wir davon aber noch weit entfernt. Doch auch hier sollten wir wachsam bleiben. Alle Katzenfreund*innen können ganz praktisch zum Schutz der Wildkatze beitragen: Indem sie ihre Hauskatzen kastrieren oder sterilisieren lassen", so die Wildkatzenexpertin mit Blick auf den von vielen Expert*innen und Organisationen empfohlenen Eingriff. "Die Kastration beziehungsweise Sterilisation von freilaufenden Hauskatzen hilft dem Vogel- und Artenschutz und schützt Europäische Wildkatzen vor Hybridisierung." In einigen Kommunen gibt es bereits Katzenschutzverordnungen, in denen die Kastration von Freigängern vorgeschrieben ist. Wo dies nicht der Fall ist, sollten Katzenhalter*innen dies freiwillig tun. Auch das Einfangen, Kastrieren und wieder Freilassen von verwilderten Hauskatzen durch örtliche Tierschutzvereine ist eine wichtige Maßnahme.

Hintergrund Wildkatze:
Europäische Wildkatzen sind echte Wildtiere und sind laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Unsere Hauskatzen stammen nicht von der Wildkatze ab, sondern von der Afrikanischen Falbkatze. Hauskatzen wurden erstmals von den Römern nach Mitteleuropa gebracht.

Wildkatzen unterscheiden sich optisch von Hauskatzen vor allem durch den buschigen Schwanz mit dunkel abgesetzten Ringen und die verwaschene cremefarbene Färbung. Sie sind nicht zähmbar, ausgesprochen scheu, meiden menschliche Siedlungen und leben versteckt und zurückgezogen in unseren Wäldern. Ursprünglich war die Wildkatze in ganz Deutschland heimisch, Schätzungen gehen derzeit von rund 6000-8000 Wildkatzen im gesamten Bundesgebiet aus.

Vor hundert Jahren fast ausgerottet, kommen sie heute wieder in allen Flächenländern außer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern regional vor. Wildkatzen sind auf vernetzte, naturnahe Laub- und Mischwälder angewiesen und verlassen die schützende Deckung nur ungern. Ihre Hauptbedrohung ist der Straßenverkehr und die Zerstückelung ihrer Lebensräume durch Agrargebiete, Siedlungen und Verkehrswege. Hybridisierung mit Hauskatzen kommt als Bedrohungsfaktor hinzu, hierzu gibt es weiteren Forschungsbedarf.

Steckbrief zur Wildkatze: www.bund.net/steckbrief-wildkatze

Mehr Informationen:
  • Ausflugstipps: Sie möchten Wildkatzen näher erleben? Tipps finden Sie unter: www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/wildkatze/ausflugsziele/
  • Schutz vorm Aussterben - ein Rettungsnetz für die Wildkatze: Der BUND arbeitet mittlerweile in 11 Bundesländern an einem Rettungsnetz für die Wildkatze. Unser Ziel: Die Wildkatze soll sich neue Lebensräume erobern und sich wieder ausbreiten können. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Denn wo sich die anspruchsvolle Wildkatze wohlfühlt, finden auch zahlreiche andere gefährdete Arten eine Heimat.: www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/wildkatze/


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

14.04.2024
7 Wege, wie uns Digitalisierung gegen den Klimawandel hilft


Umweltfreundliche Ideen für verspätete Geburtstagswünsche


Was tun gegen stille Entzündungen im Körper?


13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur


11.04.2024
BUND-Einkaufsführer "Torffrei gärtnern" Moore und Klima schützen

Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder Erfolgreiche Petition für Rumäniens Ur- und Naturwälder


Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft