Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 31.07.2022
Deutschland braucht einen Wasser-Notfallplan
Wassernot in Deutschland? Das schien im regenreichen Mitteleuropa bisher unwahrscheinlich.
Wassernot in Afrika? Daran haben wir uns längst gewöhnt. Wassernot in Südeuropa? Auch das gab es immer öfter in den letzten Jahren. Aber Wassernot in Deutschland? Das schien im regenreichen Mitteleuropa bisher unwahrscheinlich.

Doch seit mehreren Jahren regnet es auch bei uns zu wenig. Dürre und Hitze sind die Hauptursache für die auch hierzulande zunehmenden Waldbrände. Hinzu kommt noch ein meteorologisches Nord-Süd-Gefälle. So regnete es in den letzten Wochen in Franken nur wenig, aber in Alpennähe recht kräftig. Das ist keine Ausnahme. An den Alpen fielen von 1990 bis 2019 im Mittel 2000 Millimeter Regen pro Jahr, aber in Franken gerade mal 500 Millimeter.

Der Grund: Wie viel es hierzulande regnet, hängt auch von den Gebirgen ab. Die feuchte Luft wird von den Alpen gezwungen, aufzusteigen. Die Luft wird kälter und es regnet. Auch im Osten Deutschlands regnet es weniger als im Westen.

Nach acht zu trockenen Sommern in Mitteleuropa ist auch im noch wasserreichen Deutschland eine Wasserknappheit absehbar. Die Wetterextreme nehmen auch in Deutschland zu. Am 14. Februar 2021 wurden in Göttingen minus 23,8 Grad gemessen, am 28. Februar 2021 plus 18,1 Grad. Ein Temperaturanstieg um 41,9 Grad - so viel wie hierzulande innerhalb von sieben Tagen noch nie.

Hitzerekorde in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es immer neue Hitzerekorde. Das lässt für die künftige Entwicklung der Niederschläge nichts Gutes erwarten. Wir verlieren fast unbemerkt unseren unterirdischen Wasserreichtum. Das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam meldete für den Dürresommer 2019 ein Wasserdefizit von 43,7 Milliarden Tonnen. In Teilen Brandenburgs, Thüringens, Sachsens, Hessens und Württembergs war der Wassermangel schon 2020 ganz konkret spürbar: An manchen Orten musste der Wassernotstand ausgerufen werden. Auto waschen, den Garten gießen, das Befüllen von Pools war verboten. In einigen Gemeinden mussten sogar Tankwagen anrücken, um die Einwohner mit Trinkwasser zu versorgen. Ähnlich ist es in diesem Jahr.

Wasser ist Leben
Deutschland braucht dringend eine Wasserwende und zunächst einen Wasser-Notfallplan: Über Jahrzehnte wurde der Schutz des Grundwassers von der Politik vernachlässigt. Der hohe Eintrag von Nitrat und Pestiziden in der Landwirtschaft wurde viel zu lange toleriert trotz Strafandrohungen der Europäischen Union. Wasserversorger haben zu wenig in ihre Infrastruktur investiert. Der Kampf um die Wasserreserven hat begonnen. Wir brauchen einen sparsameren und intelligenteren Umgang mit unserem Lebensmittel Nummer eins. Und ein neues Wasserbewusstsein. Denn Wasser ist Leben.

Konkret bedeutet Wasserwende: Wasser dort sammeln und zurückhalten, wo es anfällt. Also kein Trinkwasser benutzen, wo es auch mit Grauwasser und Brauchwasser geht. Regenwasser nutzen und eine dezentrale, ökologische Wasserversorgung organisieren. Bewusstes Einkaufen und bewusstes Essen vermindern unseren Wasserverbrauch. Zur Produktion eines Kilogramms Rindfleisch werden ca. 15.000 Liter Wasser benötigt. Veganes oder vegetarisches Essen benötigt weit weniger Wasser.

Der Bundestag sollte ein Gesetz beschließen, das vorschreibt, sparsame Armaturen zu installieren und Spartoiletten, Sparduschen, Sparwaschmaschinen und Sparspülmaschinen fördert, während Großverbraucher einen Wassercent bezahlen müssen. So würden wir pro Kopf noch etwa die Hälfte des Wassers verbrauchen gegenüber heute.

Das Rezept: schützen, sparen, sanieren
Je mehr Waldfläche ein Land hat, desto besser für den Wasserhaushalt dieses Landes. Durch Abholzung von Wäldern wird das Klima wärmer und trockener. Wälder, Vegetation, fruchtbare Böden und Wasserrückhalt sind die Hauptregulatoren des Wasserkreislaufs einer Region. Wasserkreislauf, Kohlenstoff- und Energiekreisläufe eines Landes sind eng miteinander verbunden. Nur so verstehen wir die zugrunde liegenden Muster der Regenbildung.

Sauberes Wasser ist nicht selbstverständlich
Wasserschutz ist Umweltschutz und Klimaschutz und umgekehrt. Wenn die Sahelzone wieder mit Regen versorgt werden soll, müssen nicht nur Bäume quer durch Nordafrika gepflanzt werden, sondern auch an der Küste, um die feuchte Luft vom Ozean ins Land zu führen.

Die UNO hat den Zugang zu trinkbarem Wasser als Menschenrecht erklärt und prophezeit, dass Wasser bald "kostbarer als Gold" sein werde. Die Wasserkrise könnte zum größten Problem des 21. Jahrhunderts werden. Die derzeitig zunehmende Hungerkrise ist im wesentlichen eine Wasserkrise.

Die große Klimakatastrophe und das große Hungersterben werden sich nur noch durch eine aufgeklärte Zivilgesellschaft politisch umsetzen lassen. Die realistischste Vision unserer Zeit ist, dass diese globale Zivilgesellschaft die größte Bürgerinitiative der Welt ist und entsprechend aktiv wird.

"Stirbt der Fluss, stirbt das Volk", sagt ein brasilianisches Sprichwort. Genauso gilt aber auch: Lebt der Fluss, lebt das Volk. Wir haben die Wahl.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

28.03.2024
Hilfe in miesen Zeiten: Krisen meditativ meistern - Audio-CD mit heilsamen Meditationen in schwierigen Zeiten Susanne Hühn und Abbas Schirmohammadi leisten "Hilfe in miesen Zeiten"


26.03.2024
Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024: Jetzt Bienenoase gestalten, Aktion dokumentieren und mit etwas Glück Geld- und Sachpreise gewinnen. Alle können mitmachen!


Nachhaltig schön gestalten: Prima Klima für den Außenbereich Kann stellt schon seit 2022 seine Pflastersteine, Außenplatten oder Mauerelemente zu 100 Prozent CO2-neutral her.


Econocom startet "Impact": Ein digitales Medienangebot, das das CSR-Engagement der Gruppe vorstellt


Sticker Gizmo wählt NatureFlex((sup))TM((/sup)) als erneuerbares und kompostierbares Facestock-Material für seine Etiketten Der britische Etikettenhersteller entschied sich für Etiketten aus NatureFlex aufgrund ihrer Vielseitigkeit, Bedruckbarkeit und Nachhaltigkeit.


25.03.2024
"Generationenkapital": Kritik an fehlenden Klima- und Menschenrechtsvorgaben Kritische Aktionär*innen vermissen verpflichtende nachhaltigkeits- und menschenrechtsbezogene Anlagekriterien.

Gentechnik-Deregulierungspläne ohne wissenschaftliche Grundlage EU-Rat muss Fehlentscheidungen des Europaparlaments korrigieren

Beurteilungswert für Weichmacher in Urin festgelegt HBM-Kommission am Umweltbundesamt veröffentlicht Stellungnahme

Mit TÜV SÜD Akademie CSRD-Manager werden Modulare Ausbildung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD


Innovatives urbanes Wohnen mit Biome: Wie individuelles Design und systematisierter Holzbau die Zukunft gestalten


24.03.2024
Als schönste Werkstatt Deutschlands mit dem Preis "Meine wunderschöne Werkstatt" von der Jury der Fachzeitschrift dds ausgezeichnet Das ist gut für die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger


Newsletter 203 mit übrigem Sideboard aus Kirschbaum Meenzer Küche; Sideboard übrig; Utes Tipps zum perfekten Schlafplatz; Kompletteinrichtungsbeispiel seit 1991; Musikerschreibtisch; Nataschas Praktikum; Teppich und Tablett


23.03.2024
Krieg gegen unseren Planeten Erde! Das Militär zerstört die Lebensgrundlagen der Menschheit

22.03.2024
Die Verdrängungsgesellschaft Sind wir noch zu retten?

"Erderhitzung hat enorme Auswirkungen auf Zustand der Gewässer" Klimaschutzministerin Katrin Eder zum Weltwassertag

Falsche Zugeständnisse zu Lasten der Artenvielfalt Greenpeace-Stellungnahme zum Wachstumschancengesetz und der Protokollerklärung zur Entlastung der Landwirtschaft

Stepenitz zur Flusslandschaft der Jahre 2024/25 ausgerufen Naturnahe Flüsse sind wichtig für den Arten- und den Klimaschutz


Gewässertyp des Jahres 2024 - Flaches Küstengewässer der Ostsee Beliebtes Urlaubsgewässer in keinem guten Zustand


Hans-Hohenester Preis: "Ihr seid der Top-Nachwuchs im Ökolandbau!" Erstmalig verliehen: Hans-Hohenester-Preis für herausragende Meisterarbeiten im Ökolandbau


Eier bewusst genießen - nicht nur zu Ostern VERBRAUCHER INITIATIVE über gesundheitsfördernde Ernährung