Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 19.01.2023
"Wann, wenn nicht jetzt!"
AgrarBündnis fordert, Landwirtschaft und Ernährung krisenfest und zukunftssicher zu gestalten
Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche hat das AgrarBündnis den Kritischen Agrarbericht 2023 vorgestellt. Der Bericht dokumentiert jährlich die Vielfalt der politischen Debatte zu Landwirtschaft und Ernährung. Er formuliert fundierte Kritik am derzeitigen Agrarsystem, benennt aber auch Konzepte, Ideen und gelungene Praxisbeispiele, wie es anders gehen könnte. Einen besonderen Schwerpunkt legt der Kritische Agrarbericht diesmal auf das Thema Landwirtschaft & Ernährung für eine Welt im Umbruch.

Frieder Thomas, Geschäftsführer des Bündnisses, machte deutlich, dass die vielen aktuellen Krisen die Verletzlichkeit des derzeitigen Agrarsystems deutlich vor Augen führen: "Klima, Corona, Krieg, Welthunger, Artensterben: Die Landwirtschaft und das gesamte Ernährungssystem müssen nicht nur nachhaltiger werden, sondern auch resilienter, krisenfester. Agrarindustrielle Methoden mit ihren ökologischen Kollateralschäden, der hohen Abhängigkeit von fossilen Energien und globalen Lieferketten sind dabei eher ein Problem als Teil der Lösung. Gebraucht werden neue Strukturen - dezentral, regional, vielfältig -, aber auch das Wissen um nachhaltige Produktionsmethoden. Beides muss politisch unterstützt werden. Die notwendigen Veränderungen können jedoch nur gelingen, wenn das Ganze durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten mitgetragen wird und zugleich Einkommensperspektiven für die bäuerliche Landwirtschaft geschaffen werden." Für Thomas wäre das dann eine Welt im Umbruch, die jedoch - anders als die Zerstörungen und Disruptionen, die wir derzeit erleben - durchaus wünschenswert sei.

Mehr Mut zum Wandel, Herr Minister - für eine gerechte und ökologische Agrarpolitik
Phillip Brändle, Referent für Agrarpolitik der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), ging auf die Europäische Agrarpolitik ein. Am 1. Januar habe nicht nur das neue Jahr, sondern auch eine neue Förderperiode der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) begonnen. Bis 2027 sollen alleine in Deutschland rund 30 Mrd. Euro EU-Fördermittel in die Landwirtschaft investiert werden. Die Gestaltungsmacht der GAP sei enorm. Brändle kritisierte jedoch, dass Minister Özdemir bisher seine Möglichkeiten, die Versäumnisse seiner Vorgängerin zu korrigieren und die GAP gerechter und ökologischer zu machen, habe ziehen lassen: "Damit muss 2023 Schluss sein. Minister Özdemir muss schnellstmöglich einen praxistauglichen Fahrplan vorlegen, wie und in welchem Zeitraum, die Bundesregierung aus den pauschalen Flächenprämien aussteigen wird. Spätestens ab 2027 muss die GAP vollständig auf ein System zur Honorierung von Umwelt- und Tierwohlleistungen umgestellt werden, welches sich betriebswirtschaftlich lohnt und zudem die Fördergelder zwischen den Betrieben gerecht aufteilt. Er muss im neuen Jahr überdies eine Weideprämie für Milchkühe einführen, um die bisher stark benachteiligten Grünlandbetriebe endlich zu stärken."

Der Umbau der Tierhaltung als zentraler Beitrag zur Transformation der Landwirtschaft
Für Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, hat der Ukrainekrieg wie im Brennglas die Herausforderungen deutlich gemacht: "Es muss jetzt umso schneller um weniger Konsum und damit einhergehend weniger Produktion tierischer Lebensmittel gehen. Weniger Tiere müssen unter besseren Bedingungen gehalten werden." Für die Transformation der landwirtschaftlichen Tierhaltung forderte er deutlich mehr Tempo: "Es geht um das Ordnungsrecht, wo die Vorgaben anzuheben oder zu konkretisieren sind. Aber es geht auch darum, dass die Politik im Rahmen einer Nutztierstrategie Anreize und eine gesicherte Finanzierung für die Landwirte sicherstellt und eine tierleidfreie und umweltfreundliche Ernährung fördern muss. Der Markt alleine wird es nicht regeln."

Reduktion des Pestizideinsatzes und konsequente Ausrichtung auf den Umbau der Landwirtschaft
Myriam Rapior, stellvertretende Bundesvorsitzende des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), kritisierte, dass vieles, auf das man sich in den letzten Jahren geeinigt hat, nun zu Unrecht wieder auf den Prüfstand komme: "Die Konzepte und Ideen liegen vor, um Tier-, Natur- und Umweltschutz in der deutschen Landwirtschaft voranzubringen. Die große Koalition hatte die Borchert-Kommission und die Zukunftskommission Landwirtschaft berufen, damit sich die verschiedensten gesellschaftlichen Akteure auf einen Fahrplan zur Zukunft der deutschen Landwirtschaft einigen. In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die neue Bundesregierung zur Umsetzung ökologischer Ziele verpflichtet. Nur mit weniger Pestiziden und dem agrarökologischen Umbau der Landwirtschaft können wir aber eine angemessene Antwort auf die großen Krisen unserer Zeit finden! Wir brauchen eine resiliente Landwirtschaft, die Bodenfruchtbarkeit und Rückzugsflächen für Natur erhält und unabhängiger von Energieimporten ist. Das geht nur mit den Landwirt*innen gemeinsam, damit sie auch in Zukunft gute Lebensmittel produzieren können. Deshalb müssen nötige Förder- und Forschungsgelder bereitgestellt und das Budget der GAP umverteilt werden."

30 Prozent Bio für ein resilientes Ernährungssystem und Wahlfreiheit für Essen ohne Gentechnik
Antje Kölling, politische Sprecherin bei Demeter, betonte die Bedeutung des Ökolandbaus gerade in Zeiten der vielfältigen Krisen: Durch geringere Abhängigkeit von externen Betriebsmitteln sowie die Schaffung besserer Bedingungen für die Artenvielfalt trage er zu Resilienz und Nachhaltigkeit unseres Ernährungssystems bei. "Damit die Ernährungsstrategie ein Erfolg wird, müssen Bund, Länder und Kommunen entschiedene Schritte folgen lassen, um frisches und gesünderes Essen in Kantinen verfügbar zu machen und den Bio-Anteil dort auf 50 Prozent zu bringen!" Denn es habe sich in den letzten Jahren gezeigt, dass sehr viele Menschen gerne Bio kaufen, wenn es verfügbar und bezahlbar ist. Kölling wies zudem darauf hin, dass 2023 ein entscheidendes Jahr für alle sei, die weiterhin Lebensmittel ohne Gentechnik anbauen und essen wollen. "Die EU-Kommission arbeitet an einem Gesetzesentwurf zu neuen Gentechnikverfahren (NGT) in der Landwirtschaft. Es darf jedoch keine Gentechnik durch die Hintertür geben. Wahlfreiheit und Vorsorgeprinzip müssen weiterhin auch für neue Gentechnikverfahren gelten!"

10 x 5 Kernforderungen an die Politik
Das AgrarBündnis bietet mit seinem jährlich erscheinenden Kritischen Agrarbericht eine Informations- und Diskussionsplattform für die gesellschaftliche Auseinandersetzung um eine nachhaltige Transformation von Landwirtschaft und Ernährung - in Deutschland, in Europa, aber auch weltweit. Die Autor*innen der Jahresrückblicke ("Entwicklungen & Trends") für die zehn Themenschwerpunkte, die regelmäßig im Kritischen Agrarbericht behandelt werden, haben jeweils fünf zentrale politische Forderungen zusammengestellt. Diese 10 x 5 Kernforderungen richten sich vor allem an die Bundesregierung, aber auch an andere politische Entscheidungsträger*innen sowie Akteur*innen der Zivilgesellschaft.

Mehr Informationen: Die Kernforderungen sind als eigenständiges Dokument hier erhältlich.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


07.05.2024
Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? 14 Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Verständnis der verschiedenen Arten von Balkon-Solarsystemen


Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt