Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 17.09.2020
BUND Naturschutz in Bayern sieht Meinungsfreiheit in Gefahr und fordert:
Strafverfahren gegen Pestizid-Gegner müssen sofort eingestellt werden!
Am Dienstag fand in Bozen die Auftaktverhandlung im Südtiroler Pestizid-Prozess statt. Angeklagt sind zunächst Karl Bär, Agrarreferent am Umweltinstitut München sowie der Autor und Filmemacher Alexander Schiebel.

Die zwei Genannten haben sich kritisch und pointiert mit dem Pestizideinsatz, insbesondere im Obstbau, und seine Folgen in Südtirol in den letzten Jahren kritisch auseinandergesetzt. In der Folge erstattete der dortige Landesrat für Landwirtschaft, Arnold Schuler, gemeinsam mit mehr als 1300 Obstbauern Anzeige wegen übler Nachrede und im Fall Bärs zusätzlich wegen Markenfälschung. Angezeigt wurden auch Vorstandsmitglieder des Umweltinstituts sowie Schiebels Verleger, Jacob Radloff vom Münchner oekom verlag. Der BUND Naturschutz kritisiert gemeinsam mit seinem Bundesverband BUND und vielen Mitgliedsverbänden seines internationalen Netzwerks Friends of the Earth das Vorgehen der politisch Verantwortlichen in Südtirol und der Anzeige erstattenden Landwirte und Grundbesitzer scharf. Der BUND Naturschutz fordert Landesrat Arnold Schuler dazu auf, die Anzeigen umgehend zurückzunehmen und den Prozess so zu beenden.
"Wir blicken mit großer Sorge auf die Vorgänge in Südtirol", erläutert Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern, "denn dort sind engagierte Umweltschützerinnen und Umweltschützer mit Straf- und Schadensersatzverfahren nach italienischem Recht konfrontiert. Es darf nicht sein, dass umweltpolitische Meinungsäußerungen aus Angst vor Klageverfahren zurückgedrängt werden. Mit großer Besorgnis nehmen wir die weltweiten Entwicklungen bei der Einschränkung von Rechten der Zivilgesellschaft war. Wir erklären uns solidarisch mit allen Betroffenen und appellieren ausdrücklich an die Verantwortlichen in Südtirol, diese Verfahren einzustellen, denn wir halten die Aufklärung zu Pestizideinsatz und seinen Folgen für legitim und notwendig, und vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Das gilt auch und insbesondere für die ironische Verfremdung des Südtiroler Markenlogos."

Am Montag hatte Landesrat Schuler überraschenderweise in einer offiziellen Mitteilung und in zahlreichen Medien verkündet, die Anzeigen zurückziehen zu wollen. Am gestrigen Prozesstag wurde tatsächlich jedoch keine der Anzeigen zurückgenommen und Landesrat Schuler ließ sich noch als Nebenkläger in das Verfahren ein.

"Arnold Schuler soll umdenken und alles tun, um diesen Prozess schnellstens zu beenden", erklärt Geilhufe. "Unser Verband steht natürlich hinter den von dieser strategischen Klage Betroffenen - nicht nur, weil Karl Bär und Jacob Radloff langjährige Mitglieder des BUND Naturschutz sind, sondern weil alle Beklagten zu Unrecht vor Gericht stehen. Wir, und damit unsere knapp 250.000 Mitglieder, werden sehr aufmerksam beobachten, ob der Landesrat und die Obstwirtschaft ihre Ankündigung wahrmachen und die Anzeigen wirklich zurücknehmen."

Hintergrund

Pestizideinsatz im Apfelanbau

Ca. zehn Prozent der insgesamt in Europa geernteten Äpfel werden in der italienischen Provinz Südtirol erzeugt.
Herbizide, Insektizide und Fungizide können durch Abdrift mit dem Wind zum Teil über weite Strecken transportiert werden, und landen dann beispielsweise auch als Rückstände auch auf biologisch bewirtschafteten Feldern, oder können kurz nach der Spritzung auch z.B. beim Radfahren oder Spazierengehen eingeatmet werden.

Apfelplantagen werden in Deutschland zum Teil mit mehr als 20 Pestizidanwendungen pro Jahr behandelt, wie aus dem Panel Pflanzenschutz-Anwendung des Julius Kühne Instituts hervorgeht.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2024
Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.

Das Geld für den Klimaschutz bleibt liegen Klima- und Transformationsfonds 2023 nur zur Hälfte genutzt