Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 22.07.2021
Jetzt Weichen für die Jahrhundertaufgabe Lech stellen
Der durch Schwaben und Oberbayern fließende Lech zählt zu den am stärksten verbauten und veränderten Flüssen in Bayern.
Der BN fordert den Freistaat Bayern auf, ein Zielkonzept für einen lebendigeren Lech aufzustellen. Zentrale Bestandteile darin müssen sein: Deiche verlegen, Staumauern zurückbauen, Auen anbinden und Biotope vernetzen.

Der unverbaute Tiroler Lech als Vorbild © Eberhard Pfeuffer
Der durch Schwaben und Oberbayern fließende Lech zählt zu den am stärksten verbauten und veränderten Flüssen in Bayern. Der BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN) möchte den Lech wieder in einen naturnäheren Zustand versetzen. Dazu hat der BN heute das Zukunftsprogramm Lech 21 vorgestellt. Das Programm enthält zahlreiche Vorschläge, wie trotz der intensiven Energiegewinnung durch Wasserkraftwerke am Lech die Natur wieder mehr Raum und der Fluss mehr Dynamik bekommen kann. "Einer der zentralen Punkte ist die nötige Verbesserung der so genannten Geschiebedurchgängigkeit, des Weiter-transportes von Kies durch die Strömung", erklärt Dr. Christine Margraf, stellv. Landesbeauftragte und Gewässerexpertin des BN. Derzeit blockieren die vielen Staumauern der Kraftwerke das Geschiebe. In der Folge hat sich der Lech stark eingetieft und die enorme, von Kiesumlagerungen abhängige Lebensraumvielfalt, ist stark zurückgegangen. Ein zweiter zentraler Punkt ist die Reaktivierung von Auen. Ein hoher Anteil der Flussauen ist durch Deiche vom Lech abgeschnitten, zahlreiche Biotope haben durch Verbauungen, Flächenverluste und den Verlust der für Fluss und Aue lebenswichtigen Dynamik stark an Wert verloren.

"Es gibt viele Möglichkeiten, mehr Dynamik und Leben in den ehemaligen Wildfluss Lech zurückzubringen. Licca liber ist ein gutes Beispiel. Aber der Lech braucht ein Gesamtkonzept, das deutlich anspruchsvoller ist als die bisherigen staatlichen Planungen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Insbesondere fordern wir, die großen Chancen zu nutzen, die sich mit dem Auslaufen von Konzessionen für Staustufen ab 2034 ergeben. Die Staatsregierung muss jetzt damit anfangen, diese Chancen in einem Zukunftskonzept aufzuzeigen. Nach Jahrzehnten der Verbauung mit dramatischen Verlusten müssen nun Jahrzehnte zur Stärkung der Natur durch mehr Dynamik und mehr Raum folgen", so Margraf. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels, der die Flüsse durch Erwärmung des Wassers und zunehmenden Extremen von Hoch- und Niedrigwasser besonders negativ trifft, ist die Renaturierung von Flüssen eine zentrale Aufgabe zur Stärkung der Anpassungsfähigkeit. Davon profitieren auch die Lech-Anwohner.

"Unser Konzept sieht in diesem Zusammenhang einen teils massiven Umbau von Wasserkraftwerken und Staumauern vor. Das passiert nicht von heute auf morgen, wir müssen aber jetzt die Weichen für diese Jahrhundertaufgabe stellen!", ergänzt Thomas Frey, BN-Regionalreferent. Basis für die Vergabe neuer Konzessionen für die Wasserwirtschaft muss ein klar formuliertes, staatliches Zielkonzept für den Lech sein, fordert der BUND Naturschutz. "Dieses Zielkonzept wird einen Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen finden müssen: Naturschutz, Energieerzeugung, Hochwasserschutz und Freizeitnutzung", so Frey weiter.

"Dazu gehört auch, die Auen wieder an den Fluss anzubinden und die Lebensräume entlang des Flusses wieder miteinander zu vernetzen.", so Margraf. Denn der Lech hat eine ganz besondere Funktion für den Biotopverbund, er gilt als "Biotopbrücke Lech" zwischen den Alpen und der Fränkischen Alb. Auch für den europäischen Biotopverbund Natura 2000 ist der Lech von großer Bedeutung. "Doch die Bestandsaufnahmen zeigen deutlich, dass viele Biotope in schlechtem Zustand sind und dringend Maßnahmen zur ökologischen Verbesserungen umgesetzt werden müssen."

Hintergrund: Die europäische Wasserrahmenrichtlinie von 2000 und die europäische Naturschutz-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von 1992) verpflichten den Freistaat Bayern, den sogenannten "günstigen" Zustand zu erreichen. Verschlechterungen sind verboten, Wiederherstellungsmaßnahmen verpflichtend. Doch die Umsetzung läuft sehr stockend. Bis Ende Juni 2021 war die Öffentlichkeit im Rahmen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie aufgerufen, ihre Vorschläge für künftige Entwicklungsmaßnahmen an den bayerischen Flüssen und Seen bei den jeweiligen Bezirksregierungen einzureichen. Der BUND Naturschutz hat diese Beteiligungsphase genutzt, um gemeinsam mit den am Lech liegenden BN-Orts- und Kreisgruppen das Zukunftsprogramm Lech 21 entwickelt.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


07.05.2024
Wie nachhaltig sind Lampen? Ein Überblick für Verbraucher


Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? 14 Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Verständnis der verschiedenen Arten von Balkon-Solarsystemen


Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier