Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 8.04.2021
Entwaldung, Landraub, unmenschliche Arbeitsbedingungen im brasilianischen Fleischsektor
BUND fordert Stopp des EU-Mercosur-Handelsabkommens
Fleischproduktion geht einher mit Entwaldung, Landraub und Zwangsarbeitsverhältnissen. Das belegt ein neuer Bericht der brasilianischen Organisation Réporter Brasil und Friends of the Earth Europe, dem europäischen Dachverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Angesichts alarmierender Folgen für Umwelt, Menschenrechte und das Klima fordert der BUND den Stopp des Abkommens zwischen Europäischer Union und den Mercosur-Staaten. "Das Mercosur-Abkommen fördert den Export von Rindfleisch und anderen Fleischprodukten nach Europa, deren Produktion massiv zur Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen in Südamerika beiträgt", mahnt Sarah Hoesch, Wirtschaftsexpertin beim BUND.

Die Fläche Brasiliens wird zu etwa 19 Prozent von der Viehwirtschaft beansprucht, kein anderer wirtschaftlicher Produktionssektor nimmt so viel Platz ein. Die Viehwirtschaft hat enorme Auswirkungen auf das Klima: Zwischen 1990 und 2018 war sie für 80 Prozent der Klimagase verantwortlich. Auch der Anbau von Soja, beispielsweise für die Futtermittelherstellung, dehnt sich immer weiter aus. Zwischen 2014 und 2019 wurde bei 14 Prozent der neu beernteten Sojaflächen im Hauptanbaugebiet Cerrado ein Zusammenhang von Ausdehnung des Anbaus und fortschreitender Entwaldung nachgewiesen.

Große Fleischproduzenten Brasiliens stehen in der Pflicht, ihre Produktion effektiv und lückenlos zu überwachen, um Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen aus ihren Lieferketten auszuschließen. Der Bericht zeigt jedoch, dass in dieser Überwachung weiterhin Schlupflöcher bestehen, beispielsweise durch Herkunftsverschleierung. "Zwischen 140 in Brasilien tätigen Fleischunternehmen, darunter die vier marktbeherrschenden, und dem brasilianischen Staat bestehen seit 2009 Vereinbarungen, welche die Schlachtung von Tieren aus Viehhaltung in Zusammenhang mit illegaler Entwaldung untersagen. Doch Farmen, die Vieh in entwaldeten Gebieten halten, schleusen ihre Tiere häufig einfach auf andere, nicht sanktionierte Farmen, die dann die Schlachthäuser beliefern", erklärt Hoesch. Brasilianische Fleischprodukte finden sich auch in den Sortimenten deutscher Supermärkte wie Aldi, Rewe und Lidl.

Das Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten wird den Handel mit Rindfleisch und anderen landwirtschaftlichen Produkten weiter antreiben, insbesondere durch zollbegünstigte Einfuhrquoten. "Davon profitieren vor allem die multinationalen Fleischproduzenten. Schaden wird das Abkommen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in den Mercosur-Staaten, die verdrängt wird, und der indigenen Bevölkerung, in deren Gebiete weiter eingedrungen wird", fürchtet Hoesch. "Der Schutz von biologischer Vielfalt und Klima im Abkommen erfolgt mehr oder weniger in Form von Absichtserklärungen, die keinerlei Durchsetzungskraft haben. Wir fordern daher die Bundesregierung und verantwortliche Politikerinnen und Politiker der EU sowie der Mercosur-Länder auf, das Abkommen schnell zu stoppen."

Mehr Informationen:
Eine Zusammenfassung des Berichts finden Sie hier: www.bund.net/mercosurbericht_zusammenfassung

Zum vollständigen Bericht: www.bund.net/mercosurbericht

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.