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Umwelt & Naturschutz   
Klimawandel bedroht Berliner Wälder und Stadtgrün
Langfristiges Sicherungskonzept notwendig
Der gestern vorgestellte Waldzustandsbericht 2019 zeigt deutlich, wie stark der bevorstehende Klimawandel auf Berlin einwirkt. In Folge der anhaltenden Trockenheit hat die Zahl der Waldbäume mit deutlichen Schäden um mehr als 20 % zugenommen. Gerade einmal 8 % der Bäume in Berlins Wäldern sind noch ohne nennenswerte Schäden. Ähnlich dramatisch sieht die Situation nach Einschätzung des BUND Berlin bei den Berliner Straßenbäumen und den Berliner Grünflächen aus. Die Zahl der geschädigten Bäume ist dort um das ca. das Vierfache gestiegen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) sieht daher dringenden Handlungsbedarf, um die ökologische Qualität von Wäldern, Straßenbäumen, Grünflächen und Naturräumen langfristig zu sichern. Das Land Berlin muss den Ausstoß an klimawirksamen Treibhausgasen deutlich reduzieren, um die Klimaziele zu erreichen. Zudem muss der Schutz des städtischen Grüns konsequent gestärkt werden, damit die Stadt im Sommer sich nicht überhitzt, Regenwasser versickern und die Artenvielfalt gesichert werden kann.

"Mit der Entscheidung ab dem kommenden Haushalt mehr in den Klimaschutz, den Wald und die Grünpflege zu investieren, hat die rot-rot-grüne Regierungskoalition die ersten Konsequenzen zum Schutz des Berliner Grüns gezogen. Das Geld muss dann aber auch bei den Bäumen ankommen. Wir hoffen, dass die Bezirke mitziehen werden.", Christian Hönig, Referent für Baumschutz des BUND Berlin. "Die zusätzlichen Mittel müssen verstetigt und in den nächsten Jahren massiv erhöht werden."

Grüne Freiflächen und Straßenbäume leisten einen erheblichen Beitrag zur Frischluftentstehung und zur Kühlung der Stadt. Auch dienen sie der Erholung und sind Lebensräume für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Um diese Funktionen optimal zu entwickeln, muss Berlin wieder in der Lage sein, die für den Naturschutz, die Erholung und das Stadtklima wertvollen Flächen zu erhalten und zu sichern. Private und staatliche Gärtner*innen müssen in die Lage versetzt werden, Bäume, Sträucher und Wiesen entsprechend zu pflegen.

Christian Hönig: "Nach dem jahrelangen Sparkurs in Berlin wird es nicht so leicht sein, die Verwaltung von heute auf morgen wieder auf Kurs zu bringen. Die für das Stadtgrün zuständigen Verwaltungen müssen dringend personell gestärkt werden. Dazu zählen aber nicht nur Forsten und die Grünflächenämter, sondern auch die Naturschutzbehörden. Wir erwarten daher, dass bis Anfang 2020 mit der Charta für das Berliner Stadtgrün ein ehrgeiziges Aktionsprogramm zum bedarfsgerechten Ausbau der Personal- und Sachmittel, zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität des Berliner Grüns und zum Ankauf stadtklimatisch und ökologischer wichtiger Freiflächen vorgelegt und beschlossen wird."
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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