Ein Arbeiter in einer Nike-Zuliefererfabrik, der anonym bleiben möchte, sagte: "Für die meisten von uns ist die Pandemiesituation hart. Jetzt müssen wir eine Lohnkürzung hinnehmen, während viele von uns Raten für ihre Kredite abbezahlen müssten. Sie fragen sich vielleicht, warum wir Schulden haben? Nun, weil der Lohn nie für unsere grundlegende Bedürfnissen gereicht hat." Aktionen auch in Deutschland In den kommenden Tagen werden an vielen Orten der ganzen Welt online und offline Arbeiter*innen, Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen auf die Situation dieser Millionen unterbezahlter Arbeiter*innen aufmerksam machen. So werden Aktivist*innen der Kampagne für Saubere Kleidung die Forderungen an die Modemarken auch in die Einkaufsstraßen Deutschlands bringen und die Botschaften dort auf verschiedene Weisen sichtbar machen. Modemarken machen weiter Gewinne Die Kampagne wendet sich an alle Modeunternehmen, darunter v.a. Primark, H&M und Nike. Alle drei Unternehmen haben im vergangenen Quartal wieder beträchtliche Gewinne erzielt. Der Primark-Eigentümer "Associated British Foods" meldete Anfang November einen Gewinn von je umgerechnet 1 Milliarde Euro (vor Steuer), die H&M-Gruppe gab einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro für das vergangene Quartal bekannt und Nike meldete einen Nettogewinn von 1,3 Milliarden Euro und schüttete 325 Millionen Euro Dividende an die Aktionär*innen aus, was einem Anstieg von 11% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Isabell Ullrich, Koordinatorin der Kampagne für Saubere Kleidung sagt: "Während einer Pandemie können wir keine Massenproteste organisieren, um die Hauptquartiere der Marken mit den Verletzungen in ihren Lieferketten zu konfrontieren. Wir können jedoch die Stimmen dieser Arbeiter*innen in die Einkaufsstraßen bringen, wo diese Marken und der Einzelhandel ihre Kleidung verkaufen. Diese Unternehmen machen Gewinne während sie den Beschäftigten in ihren Lieferketten seit Beginn der Pandemie selbst die üblichen, mageren Löhne vorenthalten. Jetzt, inmitten einer Welle neuer Lockdowns, ist es höchste Zeit für Marken , dafür zu sorgen, dass die Arbeiter*innen ihren vollen Lohn erhalten, um überleben zu können." Weiterführende Informationen:
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