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Umwelt & Naturschutz   
Alarmstufe Rot im Wald
Es reicht nicht, Millionen mit der Gießkanne auszuschütten
Zum Bericht des Statistischen Bundesamtes zur Waldschadenshöhe erklärt Harald Ebner, Sprecher für Waldpolitik:

Die extremen Schadholz-Mengen zeigen, wie sehr die Folgen der Klimakrise den Wäldern zusetzen. Ein Anstieg um nahezu das Sechsfache in den vergangenen zwei Jahren - das ist Alarmstufe Rot! Die Bundesregierung selbst beziffert die Kosten für eine Wiederaufforstung schon allein für die bis zum Frühjahr bekannten Schäden auf rund 1,2 Milliarden Euro. Es ist richtig, dass der Wald dringend Hilfe braucht. Aber es reicht nicht, Geld mit der Gießkanne auszuschütten. Wir brauchen stattdessen ein klares und zielgerichtetes Waldumbaukonzept, und wir brauchen konsequenten Klimaschutz. Trotz vieler Worte liefert die Bundesregierung gerade hier nach wie vor nicht. Das forciert das extreme Ausmaß an Waldschäden und gefährdet die Zukunft unserer Wälder - während Ministerin Klöckner ihre Waldhilfen feiert. Das ist das Gegenteil von strukturierter Waldpolitik.

Die Stärkung der Waldökosysteme muss oberste Priorität haben, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu erhöhen - für den Naturschutz und für die Waldnutzung. Alle Waldhilfen müssen an eine klare ökologische Ausrichtung der Waldbewirtschaftung gebunden werden. Dazu gehören eine Baumvielfalt mit überwiegend heimischen Arten, bodenschonende Ernteverfahren sowie Mindestanteile für im Wald verbleibende Biomasse. Bei den bisherigen Waldhilfen fehlen solche klaren Vorgaben bislang weitgehend. Damit droht eine Wiederholung alter Fehler wie Monokulturen, die zur jetzigen Waldkrise beigetragen haben.

Zudem brauchen wir Maßnahmen zur Entlastung des Holzmarktes. Es fehlt eine umfassende Holzbau-Förderstrategie der Bundesregierung. Und immer noch gibt es unfaire Steuervorteile zugunsten fossiler Rohstoffe wie Erdöl zur stofflichen Nutzung als Kunststoffe. Das bedeutet einen klaren Wettbewerbsnachteil für Holz und andere nachwachsende Materialien.

Eine Verbrennung von Schadholz kann nur dann akzeptabel sein, wenn bestehende Kraftwerkskapazitäten mit Abwärmenutzung eingesetzt werden. Sonst entstehen Fehlanreize zur Übernutzung von Wäldern.

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Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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