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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 17.01.2020
Palmöl aus Brandrodung im Tierfutter?
Deutsche Umwelthilfe fordert vollständigen Umstieg auf nachhaltiges Palmöl bei Futtermitteln für die Produktion tierischer Erzeugnisse
Auf der Grünen Woche in Berlin diskutieren Vertreter der Futtermittel- und Fleischindustrie heute über Tier- und Klimaschutz. Gleichzeitig schließt die Futtermittelindustrie mit ihrem Einsatz von konventionellem Palmöl mögliche Brandrodungen von artenreichen Regenwäldern nicht aus. Während der Lebensmittelsektor 2020 circa 94 Prozent nachhaltiges Palmöl einkaufen wird, liegt der Anteil von nachhaltigem Palmöl für Tierfutter voraussichtlich bei mageren 50 Prozent. Damit verfehlt die deutsche Tierfutterindustrie die Zielmarke der Bundesregierung, bis 2020 ausschließlich Palmöl aus nachhaltigem Anbau zu beziehen. Im Kampf gegen das Artensterben und den Klimawandel fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) deshalb eine gesetzliche Verpflichtung zum Bezug nachhaltig zertifizierter Palmölprodukte.

"Palmöl trägt maßgeblich zur Entwaldung in Südostasien bei. Jedes Jahr werden während der tropischen Trockenzeit Regenwälder durch Brandrodung vernichtet, um landwirtschaftliche Flächen für Palmöl zu erschließen. Durch die Blockadehaltung der Futtermittelindustrie gegen nachhaltiges Palmöl gefährden Verbraucher, die Fleisch oder Milch konsumieren, damit derzeit unwissentlich den Regenwald. Daher fordern wir die Futtermittelhersteller auf, sofort und zu 100 Prozent auf nachhaltiges Palmöl umzusteigen", so Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz der DUH. Damit Palmöl als nachhaltig gilt, darf es unter anderem nicht von unmittelbar gerodeten Flächen stammen.

Die Futtermittelindustrie war 2017 für 8 Prozent des deutschen Palmölverbrauchs verantwortlich, das entspricht 150.000 Tonnen. Gleichzeitig bezieht die Branche rund die Hälfte des Palmöls von nicht-zertifizierten Plantagen. Kein einziges Futtermittelunternehmen hat sich seit Start einer freiwilligen Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums 2014 bisher öffentlich zum ausschließlichen Einsatz von nachhaltigem Palmöl verpflichtet. Dabei ist dieses in ausreichender Menge verfügbar und der Preisunterschied beträgt gerade einmal 2-4 Cent/kg.

"Frau Klöckner muss sich vom Ansatz der Freiwilligkeit verabschieden, um ihrem Ziel entwaldungsfreier Palmöl-Lieferketten bis 2020 gerecht zu werden. Neben ausschließlich nachhaltigem Palmöl und Soja, muss die Branche außerdem stärker auf heimische Futtermittel zurückgreifen", fordert Karoline Kickler, Projektmanagerin im Bereich Naturschutz bei der DUH.

Hintergrund:
Palmöl wird im Rahmen der industrialisierten Tierproduktion eingesetzt, z.B. bei der Fütterung von Hochleistungskühen und zur Herstellung von künstlicher Kälbermilch, die häufig die teurere Kuhmilch ersetzt. Die Produktsparte der Haustierfuttermittel erreichte in 2017 bereits eine Umstellung auf 90 Prozent nachhaltig zertifiziertes Palmöl.

Die DUH fordert den schnellstmöglichen Ausstieg aus Palmöl im Biodiesel in Deutschland als Ergänzung zur von der EU beschlossenen schrittweisen Reduktion bis 2030. Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung der Produktionsländer darf jedoch kein genereller Boykott von Palmöl erfolgen, denn die Ölpalme ist anderen Ölpflanzen beim Flächenverbrauch pro produzierter Öleinheit weit überlegen. Deshalb müssen bereits bestehende Flächen nachhaltiger bewirtschaftet werden. Dabei muss Deutschland als Vorbild für eine Nachfrage nach entwaldungsfreiem und nachhaltig produzierten Palmöl zusammen mit anderen EU-Ländern vorangehen und ein entsprechendes Engagement von anderen großen Abnehmern wie China und Indien einfordern.

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