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Umwelt & Naturschutz   
Kein neuer Straßenbau durch den Ebersberger Forst!
Bis zum 11.11.2019 können noch Einwendungen im Planfeststellungsverfahren abgegeben werden
Am gestrigen Sonntag, 20.10.2019 um 14 Uhr versammelten sich Aktive des BUND Naturschutz (BN), der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst e.V. und der Bürgerinitiative St2080 - Schwaberwegen und Moos e.V. und der Schutzgemeinschaft Ebersbergerforst e.V. an der geplanten Trasse um gegen das umstrittenen Verkehrsprojekt zu mobilisieren. Die Umweltvereine lehnen diese angebliche Entlastungsstraße ab, denn sie würde eine weitere Zerschneidung des Ebersberger Forstes bedeuten und wertvollen Lebens- und Erholungsraum zerstören. Bis 11.11.2019 findet die Anhörung zum Planfeststellungsverfahren statt und es können noch Einwendungen abgegeben werden. Gemeinsam appellieren die Umweltvereine an die Bürger/Innen in der Region, bis zum 11.11.2019 möglichst viele Einwendungen gegen die Trasse abzugeben. Mit dem Ortstermin weisen die Umweltvereine erneut auf die geplante Zerstörung hin und stellt eine erste Bewertung der Planunterlagen vor.

"Die Ortsumgehung Schwaberwegen wäre eine Naturzerstörung und weder vereinbar mit dem Naturschutzrecht noch dem gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Naturschutz und Klimaschutz." Lautet das Fazit von Annemarie Räder, Regionalreferentin für Oberbayern beim BUND Naturschutz. "Der Straßenbau führt zu Rodung von Bannwald, zerstört nach § 30 BNatschG geschützte Biotope, widerspricht den Schutzzweck des Landschaftsschutzgebiets und ist nicht vertretbar mit dem Artenschutz, denn es kommt zu einer Überbauung von Amphibienlaichplätzen, die weder in der Planung ausgeglichen noch ersetzt werden sollen. Der Straßenbau führt zu einem erheblichen Eingriff in die Natur, deswegen fordern wir als BN von den Neubauplänen Abstand zu nehmen und eine Ertüchtigung des Bestandes vorzunehmen."

"Artensterben und Klimakrise sind die drängendsten Herausforderungen an unsere Gesellschaft. Unsere Wälder unterliegen zurzeit existenzbedrohenden Stressfaktoren, dass man die geplante Straßenplanung, zumal durch einen naturnahen Mischwaldteil - als anachronistisch ablehnen muss", äußert sich Jochen Carl, AK Sprecher Landschafts- und Artenschutz bei der BN-Kreisgruppe Ebersberg.

"Der Ebersberger Forst ist zu wertvoll für Natur und Mensch, um ihn als billigste Lösung für die Umfahrung der ST2080 in Schwaberwegen zu opfern und damit die Tür für weitere Begehrlichkeiten zu öffnen. Unsere Politiker müssen in die Pflicht genommen werden und nicht immer mehr Naturschutzgesetze beschließen, sondern sie auch ohne Ausnahme durchsetzen", Kerstin Mertens, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst.

"Wir kritisieren u.a. das Verklehrsgutachten das als Grundlage für den Bedarf der Umgehungsstraße dient," führt Benjamin Wirth von der Bürgerinitiative aus. "Laut Gutachten, kommt 50 Prozent des Quellverkehrs der durch Schwaberwegen rollt von Wasserburg und Umgebung und trotzdem wurde die kürzlich Eröffnung A 94 zwischen Pastetten und Heldenstein, sowie die bereits gebaute Umfahrung von Albaching nicht berücksichtigt. Zusätzlich beruht die Verkehrsprognose auf einer fertiggestellten Ortsumgehung von Ebersberg, diese wurde aber zum Glück von allen Fraktionen im Rathaus Ebersberg abgelehnt."

"Weil uns der Lebensraum und Erholungsraum wichtig ist, fordern wir alle auf, sich bei den Einwendungen, die noch bis 11.11.2019 zu dem Planfeststellungsverfahren abgegeben werden können zu beteiligen. Mustereinwendungen oder Argumentationshilfe für individuelle Einwendungen und können Sie auf der BN Kreisgruppenseite oder auf der Seite der Bürgerinitiative einsehen", so Christine Hugo, stellv. Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Forstinning.

Die Straße hat mit 9.689 Fahrzeugen/24 h (Verkehrszählung 2015) nur eine geringe Verkehrsbedeutung. Auf der anderen Seite sind im Planungsentwurf des Straßenbauamtes Rosenheims erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft vorgesehen:
  • Für die Trassierung würden Eingriffe in den Boden in einer Größenordnung von ca. 48.000m² auf nur 2,4km nötig machen. Die Flächeninanspruchnahme beträgt damit ca. 4,8ha. Die Straße ist mit freier Entwässerung geplant.
  • Mit Eröffnung der Isental-Autobahn ändert sich das gesamte Verkehrsaufkommen in der Region, was in den bisherigen Plänen keine Rolle spielt.
  • Es wird Bannwald auf einer Fläche von ca. drei Hektar in einem wertvollen Waldareal gerodet. Diese Fläche ist nötig, weil die Straße auf einem Damm gebaut und ein Sicherheitsstreifen benötigt wird.
  • Der Umgriff der Planung hat für Erholungssuchende erhebliche Auswirkungen
  • Das Vorhaben liegt im Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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